Seit Jahren gibt es eindeutige Indizien, dass der einstige Prinz Andrew in die kriminellen Netzwerke von Jeffrey Epstein verstrickt war.
Prinz Andrew17 Jahre lang – Die Royals haben viel zu lange gezögert

Ein Prinz wird Normalbürger: König Charles Bruder Andrew verliert royale Titel. .
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17 Jahre hat es gedauert. 17 lange Jahre, in denen zuerst Königin Elizabeth II., dann König Charles III. gezögert haben. 17 lange Jahre, in denen sie mit kleinen Schritten die Öffentlichkeit zu besänftigen versuchten, obwohl das Ausmaß bekannt war. 17 Jahre, in denen ein Prinz, der sich offenbar eine Welt geschaffen hat, in der Titel Macht und Frauen Spielzeug waren, geschützt wurde vom mächtigsten Haus Großbritanniens.
Schweigen und Aussitzen, das war die Taktik. Abscheulich seien die Vorwürfe, dass Prinz Andrew mit der damals minderjährigen Virginia Roberts Giuffre, erzwungen durch Jeffrey Epstein, Sex gehabt habe, hieß es noch 2019 seitens des Buckingham-Palasts. Die Indizien waren erdrückend. Trotzdem durfte Prinz Andrew die Privilegien des royalen Lebens genießen.
Prinz Andrew war die Verurteilung Epsteins offenbar egal
In einem Verfahren gegen Epstein 2008 tauchte Prinz Andrew erstmals auf - er solle mit mehreren Minderjährigen Sex gehabt haben. Was folgte, ist eine Lehrstunde des „Wie man es nicht macht“. Prinz Andrew verbrachte wieder und wieder Urlaube mit Epstein, trotz dessen Verurteilung. Obwohl er Tage auf dem Anwesen verbrachte, auf dem Mädchen missbraucht wurden, will er nichts mitbekommen haben.
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Doch es gibt Dinge, die an Andrews Version zweifeln lassen. Das Foto, das den 41-jährigen Prinz Andrew mit der 17-jährigen Virginia Roberts Giuffre zeigt etwa.
Geschützt wurde er, mal wieder, vom Königshaus. Ein deutliches Statement wäre angesichts des Fotos angebracht gewesen. Doch es kam: nichts. Nur die Beteuerung von Andrew, es habe keinen Sex mit Roberts Giuffre gegeben, während sie detailreich darüber berichten konnte, wie sie zum Sex mit ihm gezwungen worden war.
Lügen, Beschwichtigungen und kleine Rücktritte
Hier ein kleiner Rücktritt, etwa als Sonderbeauftragter der Regierung, von royalen Aufgaben, als Schirmherr - da Lügen, Widersprüche, Ausreden. Hier die Abgabe von Ehrentiteln und der Entzug der Ehrenbürgerschaft - dort Medieninterviews und das Ignorieren des FBI, das Andrew befragen wollte. Andrew und seine Familie reagierten immer nur, wenn der Druck gerade zu groß wurde. Ohne Einsicht, ohne wirkliche Konsequenzen.
Ein Tiefpunkt folgte 2022: Roberts Giuffre zog ihre Zivilklage zurück, nachdem Prinz Andrew fast 14 Millionen Euro gezahlt hatte – ein Teil des Geldes soll von der Königin persönlich gekommen sein. Statt aufzuklären und Stellung zu beziehen, beteiligte sie sich am Stummschalten eines Opfers.
Erst der Suizid von Roberts Giuffre, erst ihre posthum veröffentlichten Memoiren brachten nun echte Konsequenzen. Prinz Andrew, Duke of York, ist jetzt Andrew Albert Christian Edward Mountbatten Windsor. Das ist der richtige Schritt. Doch es ist ein Schritt, den die Royals vor Jahren hätten gehen müssen.

