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„In völliger Dunkelheit“ICE bleibt in Tunnel stecken – 400 Passagiere harren in Hitze aus

Lesezeit 2 Minuten
Ein Intercity-Express ICE der Deutschen Bahn steht im Hauptbahnhof Köln.

Hunderte ICE-Passagiere saßen stundenlang in einem Tunnel bei Wien fest. (Symbolbild)

ICE bleibt auf Weg nach Hamburg in Tunnel bei Wien liegen – stundenlange Wartezeit wird für Fahrgäste zur Geduldsprobe. 

Am Samstag kam es zu einer massiven Panne im Fernverkehr: Der ICE 90 „Donauwalzer“ blieb kurz nach seiner Abfahrt in Wien im Tunnel liegen. Wie österreichische Medien, darunter „Krone“ und „oe24“, übereinstimmend berichten, war der Zug um 13.13 Uhr gestartet, bereits gegen 13.25 Uhr stoppte er aufgrund eines Stromausfalls im Tunnel bei Hadersdorf. Infolge des Ausfalls fielen sowohl Licht als auch Klimaanlage aus.

Wien: ICE bleibt im Tunnel stehen – 400 Passagiere betroffen

Rund 400 Fahrgäste waren mehrere Stunden lang auf engstem Raum im Zug eingeschlossen. „Wir sitzen seit Stunden in völliger Dunkelheit und es ist heiß“, berichtete ein Passagier laut „oe24“. Die Bahn informierte die Fahrgäste zunächst über eine kurze Verzögerung von „fünf bis zehn Minuten“, das Problem stellte sich jedoch als deutlich gravierender heraus.

Evakuierung durch Feuerwehr – Ersatz-Zug ohne Strom

Die Deutsche Bahn versuchte zunächst, den ICE mit einem Ersatz-Zug abzuschleppen. Dieser Versuch scheiterte jedoch, da das Ankoppeln nicht möglich war. Die Feuerwehr wurde daraufhin hinzugezogen, um die Passagiere zu Fuß in den bereitgestellten Ersatz-Zug zu führen. Ein Fahrgast erklärte gegenüber „oe24“: „Es gibt keine Kommunikation. Keiner weiß, wie es weitergeht.“ Auch der Ersatz-Zug stand zunächst ohne Strom und konnte nicht umgehend abfahren. Bis mindestens 18.20 Uhr warteten die Fahrgäste noch auf die Weiterfahrt.

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) teilten laut „Krone“ mit, dass der ICE stromlos im Tunnel bei Hadersdorf zum Stehen gekommen sei. „Ein Abschleppen war technisch nicht möglich“, erklärte ein Sprecher. Die Evakuierung sei „in Absprache und Unterstützung mit den Blaulichtorganisationen“ durchgeführt worden. Wegen der Panne mussten Fernverkehrszüge großräumig umgeleitet werden. Nach Angaben der ÖBB kam es deshalb am Samstagabend zu erheblichen Verspätungen im gesamten Streckennetz in der Region.

Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich im Juni 2023, als ein Nightjet-Zug der ÖBB im Terfen-Tunnel in Tirol wegen eines Brandes nach einem Oberleitungsschaden evakuiert werden musste. Rund 150 Passagiere wurden damals von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht. (jag)