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Ismael „El Mayo“ ZambadaMexikanischer Drogenbaron bekennt sich in den USA schuldig

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Der ehemalige mexikanische Kartellboss Ismael „El Mayo“ Zambada. /Tv Azteca imago images

Der ehemalige mexikanische Kartellboss Ismael „El Mayo“ Zambada. /Tv Azteca imago images

Ismael „El Mayo“ Zambada galt als Stratege des Sinaloa-Kartells und entzog sich über Jahre dem Zugriff der US-Strafverfolgungsbehörden – bis zum vergangenen Jahr. In New York bekennt er sich nun schuldig.

Der ehemalige mexikanische Kartellboss Ismael „El Mayo“ Zambada hat sich in den USA der Drogenkriminalität schuldig bekannt. Untergebene hätten Beziehungen zu Kokainproduzenten in Kolumbien aufgebaut, den Import des Rauschgifts nach Mexiko per Boot sowie dessen Schmuggel über die Grenze in die USA beaufsichtigt, räumte Zambada am Montag vor einem Bundesgericht in Brooklyn auf Spanisch ein. Personen, die für ihn gearbeitet hätten, hätten der mexikanischen Polizei und Militärkommandeuren Bestechungsgelder gezahlt, damit sie „frei schalten und walten konnten“.

„Ich erkenne den gewaltigen Schaden an, den illegale Drogen den Menschen in den Vereinigten Staaten und Mexiko zugefügt haben“, sagte er. „Ich entschuldige mich für all das, und ich übernehme die Verantwortung für meine Taten.“ Der 77-Jährige bekannte sich in einem Anklagepunkt der Verschwörung zur organisierten Kriminalität und in einem weiteren der Leitung einer bestehenden kriminellen Vereinigung schuldig.

US-Ermittler fahndeten seit mehr als 20 Jahren nach Zambada

Das Strafverfahren läuft an demselben Bundesgericht in dem New Yorker Bezirk, in dem auch der berüchtigte Mitgründer des Sinaloa-Kartells, Joaquín „El Chapo“ Guzmán, angeklagt und verurteilt wurde. Zwar galt Zambada eher als Stratege und Verhandlungsführer des Kartells, war aber nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft auch in schwere Gewaltverbrechen verwickelt. So soll er Berichten zufolge sogar den Mord an seinem eigenen Neffen in Auftrag gegeben haben.

Unter der Führung von Zambada und Guzmán entwickelte sich das Sinaloa-Kartell laut Staatsanwälten von einem regionalen Akteur zur größten Drogenhandelsorganisation der Welt.

US-Ermittler hatten seit mehr als 20 Jahren nach Zambada gefahndet. Ins Netz ging er erst im vergangenen Jahr in Texas, nachdem er dort mit einer Privatmaschine mit Joaquín Guzmán López, einem der Söhne Guzmáns, gelandet war. Zambada erklärt, er sei in Mexiko entführt und gegen seinen Willen in die USA gebracht worden. Er soll häufig mit den „Chapitos“, also den Söhnen Guzmáns, aneinandergeraten sein.

Vor zwei Wochen erklärte die Staatsanwaltschaft, dass sie nicht die Todesstrafe für Zambada beantragen werde. Stattdessen wird erwartet, dass er im Januar zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wird.

RND/AP