Im Vergleich zu 2015 stieg der Cannabis-Konsum bei 18- bis 25-Jährigen an. Jugendliche hingegen konsumieren weniger.
Studie zu Cannabis-KonsumJunge Erwachsene kiffen deutlich häufiger als vor zehn Jahren

Jugendliche rauchen weniger Cannabis als vor zehn Jahren, junge Erwachsene hingegen mehr. (Archivfoto)
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Junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren konsumieren einer Studie zufolge deutlich mehr Cannabis als vor zehn Jahren. So gaben bei einer Befragung des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit 31,6 Prozent der jungen Männer an, mindestens einmal innerhalb des vergangenen Jahres Cannabis konsumiert zu haben, wie das Institut am Dienstag in Köln mitteilte. 2015 hatte der Anteil noch bei 20,6 Prozent gelegen.
Bei jungen Frauen stieg der Anteil der Studie zufolge innerhalb von zehn Jahren von 9,7 auf 18,8 Prozent. Im Jahr 2023 gaben 26,9 Prozent der jungen Männer an, in den vergangenen zwölf Monaten Cannabis konsumiert zu haben. Bei den Frauen in dieser Altersgruppe lag der Anteil bei 19,4 Prozent.
Jugendliche konsumieren weniger Cannabis
Bei Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren verringerte sich der Konsum hingegen etwas. 2015 gaben 6,3 Prozent der Mädchen und 8,1 Prozent der Jungen an, Cannabis konsumiert zu haben. 2025 waren es 4,6 beziehungsweise 7,2 Prozent. 2023 gaben 6,1 Prozent der Mädchen und 7,4 Prozent der Jungen an, in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal Cannabis konsumiert zu haben.
6,2 Prozent der Mädchen und 8,5 Prozent der Jungen gaben bei der diesjährigen Befragung zudem an, schon einmal im Leben Cannabis konsumiert zu haben. 2015 waren das noch 8,2 und 11,2 Prozent gewesen, also vor allem bei den Jungen deutlich mehr.
Cannabis beeinträchtigt bei Jugendlichen das Hirn
Anders sah es bei jungen Erwachsenen aus. Hier stieg der Anteil derer, die im Lauf ihres Lebens einmal konsumierten, deutlich an. 2015 waren es 26,6 Prozent der jungen Frauen und 41,9 Prozent der jungen Männer gewesen. In diesem Jahr lag der Anteil bei 40,6 beziehungsweise 54,5 Prozent.
„Unsere Daten zeigen, bei Jugendlichen hat sich der Konsum nicht erhöht“, erklärte der kommissarische Leiter des Bundesinstituts, Johannes Nießen. „Bei jungen Erwachsenen hingegen ist der Konsum leicht angestiegen, insbesondere bei Männern zwischen 18 und 25 Jahren.“
Gerade für junge Menschen sei Cannabis besonders gesundheitsschädlich, weil es unter anderem die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen sowie zu Konzentrations- und Gedächtnisproblemen führen könne. 10,7 Prozent der Jugendlichen und 13,2 Prozent der jungen Erwachsenen zeigten laut Untersuchung ein problematisches Konsumverhalten.
Für die repräsentative Studie wurden 7001 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen zwölf und 25 Jahren befragt. Die Erhebung fand von April bis Juli 2025 statt.
Jeder zweite Mann glaubt, schnell an Cannabis kommen zu können
Die vorangegangene Studie war in der Zeit zwischen April und Juni 2023 gelaufen - also vor der teilweisen Cannabislegalisierung, die am 1. April 2024 in Kraft trat. Besitz und kontrollierter Anbau zum privaten Gebrauch sind seither mit Einschränkungen erlaubt.
Entsprechend stieg der Anteil der jungen Erwachsenen, die angaben, einfach an Cannabis zu kommen. 2023 waren noch 37,5 Prozent der jungen Männer der Meinung, es sei für sie leicht, innerhalb von 24 Stunden an die Droge zu kommen, 2025 waren es 45,8 Prozent.
Bei den Frauen stieg dieser Wert von 24,8 Prozent im Jahr 2023 auf jetzt 32,1 Prozent. Bei den Jugendlichen war der Anstieg weniger stark, nämlich von 12,0 auf 12,6 Prozent bei den Jungen und von 9,1 auf 9,5 Prozent bei den Mädchen. (afp)