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„Es brennt!“Henssler spielt in VOX-Show mit dem Feuer - und verflucht die Jury

5 min
Steffen Henssler unter Druck! Nach zwei Pleiten sollt es in der dritten Show endlich einen Sieg für „Hensslers Dreamteam“ geben. Dann aber passierte dem Chef selbst ein Missgeschick. (Bild: RTL/Markus Hertrich)

Steffen Henssler unter Druck! Nach zwei Pleiten sollt es in der dritten Show endlich einen Sieg für „Hensslers Dreamteam“ geben. Dann aber passierte dem Chef selbst ein Missgeschick. (Bild: RTL/Markus Hertrich)

„Es ist besser, uns heute bei der Jury-Entscheidung anzuketten“: Steffen Henssler hat bei „Hensslers Dreamteam“ die Faxen dicke. Zwei Niederlagen schmerzen. 

„Team Elif“ mit Top-Patissière Elif Oskan, deren Geschäfts- und Lebenspartner Markus Stöckle (rechts) sowie dem Wiener Sternekoch Lukas Mraz wollte „Hensslers Dreamteam“ das Fürchten lehren. (Bild: RTL/Markus Hertrich)

„Team Elif“ mit Top-Patissière Elif Oskan, deren Geschäfts- und Lebenspartner Markus Stöckle (rechts) sowie dem Wiener Sternekoch Lukas Mraz wollte „Hensslers Dreamteam“ das Fürchten lehren. (Bild: RTL/Markus Hertrich)

„Es reicht. Wir sind zu oft knapp gescheitert. Wir sind bissig!“ Deshalb mahnt Steffen Henssler zum Auftakt Moderatorin Sonja Zietlow, sie möge ihn und seine Mitstreiter Ali Güngörmüş und Ralf Zacherl an die Leine legen, wenn die Juroren Haya Molcho, Max Strohe und erstmals Björn Freitag das Sagen haben. Spoiler: Das klappt nicht ganz. Irgendwann verfluchte Henssler die Punktevergeber doch noch. Aber das fiel in dem ganzen Tohuwabohu der dritten Ausgabe von „Hensslers Dreamteam“ (VOX) eigentlich gar nicht groß auf.

Sie haben die Macht über Wohl und Wehe: Die Jury, bestehend aus Haya Molcho, Max Strohe (links) und erstmals Sterne- und TV-Koch Björn Freitag. (Bild: RTL/Markus Hertrich)

Sie haben die Macht über Wohl und Wehe: Die Jury, bestehend aus Haya Molcho, Max Strohe (links) und erstmals Sterne- und TV-Koch Björn Freitag. (Bild: RTL/Markus Hertrich)

Bei den Herausforderern, die Hensslers Dreamteam die dritte Pleite in Serie servieren wollten, konnte man um Hensslers Truppe bangen. Teamchefin Elif Oskan brachte ihren Geschäfts- und Lebenspartner Markus Stöckle sowie den „besten Koch Österreichs“, Lukas Mraz, mit. Hohe Kochkunst allenthalben, mit Sternen und Hauben dekoriert - und auch schon in TV-Kochschlachten gestählt. Alle drei haben zum Beispiel schon Tim Mälzer bei „Kitchen Impossible“ abgekocht. Zwar würde Henssler sagen, das sei ja keine große Kunst, aber immerhin.

Entsprechend war gleich richtig Druck auf dem Kessel. Und der wich auch nicht bis zur letzten Koch- und Jury-Sekunde.

Hat Teamchef Henssler die Soße versalzen?

Im zweiten Kochgang duellierte sich Ralf Zacherl mit Markus Stöckle. Streitobjekt: ein „Schicht-Gericht“ aus Kichererbsen.  (Bild: RTL/Markus Hertrich)

Im zweiten Kochgang duellierte sich Ralf Zacherl mit Markus Stöckle. Streitobjekt: ein „Schicht-Gericht“ aus Kichererbsen. (Bild: RTL/Markus Hertrich)

Stöckle gewann nicht nur den Kochgang, sondern mit „Team Elif“ auch das zweite Quiz. Folge: Henssler & Co. verloren zwei Minuten ihrer Finalzeit. (Bild: RTL/Markus Hertrich)

Stöckle gewann nicht nur den Kochgang, sondern mit „Team Elif“ auch das zweite Quiz. Folge: Henssler & Co. verloren zwei Minuten ihrer Finalzeit. (Bild: RTL/Markus Hertrich)

„Ich hab da was bei der Show nicht richtig bedacht“, grummelte Henssler irgendwann sarkastisch und selbstkritisch. Und zwar das mit dem Quizzen. Denn du kannst so toll kochen, wie du willst. Wenn du die Quizrunden mit schöner Regelmäßigkeit vergeigst, kommst du nicht recht voran. „Jaja, unsere Paradedisziplin“, haderte Henssler selbstironisch.

Es zog sich wie ein roter Faden durch die Show. Im ersten Kochgang (“Snack-Attack“ mit Hackfleisch, Mozzarella, Laugenstange, Romanasalat, Granatapfel) holten Henssler & Co einen 96:94-Sieg. Aber im Quiz erwies sich Team Elif als die besseren „kulinarischen Klugscheißer“. Mit ihrem Sieg konnten sie den Zwei-Minuten-Verlust für das finale Drei-Sterne-Menü abwenden.

Ali Güngörmüş war für Kochgang drei (“Döner Kebab bayerisch“) zuständig. Aber auch er verlor sein Kochduell gegen Lukas Mraz.  (Bild: RTL/Markus Hertrich)

Ali Güngörmüş war für Kochgang drei (“Döner Kebab bayerisch“) zuständig. Aber auch er verlor sein Kochduell gegen Lukas Mraz. (Bild: RTL/Markus Hertrich)

Das gelang Henssler und seinen Kollegen nicht. Im zweiten Kochgang (“Schicht-Gericht“ aus Kichererbsen) setzte es eine 88:96-Niederlage. Hauptköche waren hüben Markus Stöckle und drüben Ralf Zacherl, der scheinbar mit seinem Teamchef und Beikoch Henssler am meisten Not hatte. „Es brennt!“, rief Moderatorin Zietlow irgendwann. „Nein, es brät“, widersprach Henssler, der gerade das Rinderfilet auf der bloßen Herdplatte abfackelte. Und dann versalzte er auch noch die Soße. „Salzig!“, urteilte Zacherl beim Kosten. „Das ist doch nicht salzig“, maulte Henssler. Zietlow probierte auch und meinte vermittelnd: „Nicht versalzen. Nur salzstark.“ Zacherl guckte trotzdem schief. Motto: Wenn du so einen Teamchef hast, brauchst du keine Gegner.

Und es kam noch dicker für Hensslers Horde: „Team Elif“ durfte sich über einen weiteren Quiz-Sieg freuen - und Henssler & Co. verloren zwei weitere Minuten im Finale. (Bild: RTL/Markus Hertrich)

Und es kam noch dicker für Hensslers Horde: „Team Elif“ durfte sich über einen weiteren Quiz-Sieg freuen - und Henssler & Co. verloren zwei weitere Minuten im Finale. (Bild: RTL/Markus Hertrich)

Zeigte sich auch im Quiz. Fünf Runden angesetzt, nach drei war Schluss. Team Elif war viel schneller beim Buzzern. „Mein Gott, bin ich langsam“, haderte Henssler mit sich selbst. Und: Die ersten zwei Minuten fürs finale Menü waren futsch.

Der Albtraum: Hensslers Dreamteam verliert alle Quiz-Spiele

Bitter: Hensslers Dreamteam hatte für das finale Drei-Gänge-Menü nur 26 Minuten Zeit, vier weniger als „Team Elif“. Konnte das überhaupt gelingen? (Bild: RTL/Markus Hertrich)

Bitter: Hensslers Dreamteam hatte für das finale Drei-Gänge-Menü nur 26 Minuten Zeit, vier weniger als „Team Elif“. Konnte das überhaupt gelingen? (Bild: RTL/Markus Hertrich)

Es blieb nicht dabei. Dritter Kochgang (Dönerkebab bayrisch), gleiche Geschichte. Erst Niederlage am Herd (91:102), dann Schlappe im Quiz - und zwei weitere Minuten für den finalen Kochgang perdu.

Björn Freitag (rechts) lobte Team Henssler überschwänglich: „Ihr habt euch echt übertroffen, das ist Zwei-Sterne-Menü.“  (Bild: RTL/Markus Hertrich)

Björn Freitag (rechts) lobte Team Henssler überschwänglich: „Ihr habt euch echt übertroffen, das ist Zwei-Sterne-Menü.“ (Bild: RTL/Markus Hertrich)

Bewundernswert eigentlich, dass die Henssler-Crew nie den Spaß und den Humor verlor. Sie hatten sogar noch Zeit, gegeneinander zu sticheln. „Hat der Name Güngörmüş im Türkischen eine Bedeutung?“, wollte Smalltalk-Sonja von Ali wissen. Henssler grätschte grinsend rein. „Das heißt 'schlechter Koch'.“ Dafür gab's einen herzlichen Mittelfinger vom Koch-Kumpel. Als Henssler versuchte, aus Backpapier eine Döner-Tüte zu bauen, schmissen sich Güngörmüş und Zacherl fast vor Lachen weg. „Was ne Tüte. Du bist ein toller Hecht.“

Im dritten Anlauf gelang „Hensslers Dreamteam“ endlich der erste Sieg - mit 101:82. (Bild: RTL/Markus Hertrich)

Im dritten Anlauf gelang „Hensslers Dreamteam“ endlich der erste Sieg - mit 101:82. (Bild: RTL/Markus Hertrich)

Aber der Spaß drohte zu Galgenhumor zu werden. Fakt: Im Finale durfte Team Elif 30 Minuten zaubern, Team Henssler nur 26. Die Aufgabe im Finale war zudem komplex. In drei Gängen musste eine Zutat jeweils in zwei Varianten kredenzt werden. Wolfsbarsch roh und gegart (Vorspeise), Kürbis knusprig und weich (Hauptspeise), Mandel luftig und fest (Nachspeise). Henssler: „Das wird sehr puristisch ausfallen, schon wegen der Zeit.“ Anders ausgedrückt: Sie hatten eigentlich keine Chance, wollten sie aber nutzen.

Handgemenge bei Henssler! Die Spitzenköche geraten aneinander

Hensslers Team stieg mit vier Minuten Verspätung ein, der erste Koch (Güngörmüş) also nach sechs Minuten auch gleich wieder aus. Die letzten zehn Minuten kochten nur noch die Teamchefs. Währenddessen kam es zwischen den Küchen zum Handgemenge, weil Zacherl und Güngörmüş verhindern wollten, dass Stöckle und Mraz mehr taten, als nur zuzureichen. Zietlow riet derweil Henssler beim Dessert zur Zurückhaltung. „Vorher war's der Jury ja zu viel.“ Da setzte es den fulminanten Henssler-Fluch, der die Jury zum kollektiven Anilingus aufrief.

Aber: Das Wunder geschah! Nach den letzten beiden Kochgängen war es nicht zu erwarten gewesen, aber die Jury lobte „Hensslers Dreamteam“ nicht nur wegen der Bewältigung der Aufgabe. „So eine Komposition in vier Minuten weniger - Wahnsinn“, staunte Strohe. „Wie geht so ein Dessert in so wenig Zeit?“, fragte Molcho. Die beiden sahen Henssler 31:28 und 33:29 vorn. Henssler hatte noch Restzweifel: „Wir sollten den Tag nicht vor dem Abend loben.“

Aber Björn Freitag schloss sich den Lobeshymnen an: „Mir kommen fast die Tränen, weil es so mega war“, wurde er emotional. Sein Fazit: „Ihr habt euch echt übertroffen. Das war Zwei-Sterne-Menü.“ Er vergab 37 Punkte, die höchste Wertung des Tages, inklusive einer Premiere: Es gab zehn Punkte für den Geschmack. Damit stand der 101:82-Sieg von „Hensslers Dreamteam“ fest - und bei den Siegern fielen tonnenweise Steine vom Herzen und wandelten sich in pure Freude. Team Elif gratulierte fair, die Hensslers stemmten den Siegerpokal. Und endlich, endlich hatte Henssler mal recht, als er strahlte: „So seh'n Sieger aus!“ (tsch)