Die beliebte Schauspielerin spricht in einem neuen Interview über Ruhestand, Verluste und neue Pläne.
„Normaler Lauf der Dinge“Ulrike Kriener spricht über Ruhestand und das Älterwerden

Ulrike Kriener gehört zu Deutschlands beliebtesten Schauspielerinnen. (Archivbild)
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In ihrem neuen ZDF-Film „Petra geht baden“ wird Ulrike Kriener in den Ruhestand geschickt – privat denkt die Schauspielerin daran nicht. Gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte sie: „Die Petra möchte eigentlich gar nicht aufhören zu arbeiten. Sie fühlt sich in ihrem Beruf wohl und fühlt sich auch noch jung und vital und kompetent genug, um zu sagen, ‚ich muss eigentlich das Ruder noch nicht abgeben. Ich würde gerne weiterarbeiten‘.“
Ulrike Kriener denkt noch nicht ans Aufhören
Für die Figur im Film ist das ein unfreiwilliger Einschnitt, doch Kriener selbst betont: „Wenn ich, Ulrike, jetzt von heute auf morgen aufhören müsste, würde ich mir mit Sicherheit eine andere Form von Beschäftigung suchen. Etwas Ehrenamtliches. Das fände ich toll, weil das befriedigend ist, weil man das Gefühl hat, noch gebraucht zu werden.“
„Petra geht baden“ erzählt die Geschichte eines Paares, das nach 37 Ehejahren auf eine Probe gestellt wird. Petra und Erik, gespielt von Rolf Lassgård, brechen zu einer Reise im Wohnmobil nach Tschechien auf – ohne Handy, ohne Navi, ohne Hotels.
Ulrike Kriener: „Einparken ist jetzt nicht so prickelnd“
Kriener selbst kennt diese Urlaubsform: „Ich hab‘ das früher oft gemacht, als mein Sohn klein war. [...] Aber die Zeit ist vorbei.“ Heute sehe sie vor allem praktische Hürden: „Einparken ist jetzt nicht so prickelnd.“ Im Film mischen sich Humor, Drama und Melancholie. Auf die Frage nach dem Älterwerden erklärte Kriener der „NOZ“: „Ich finde mich selbst nicht melancholischer. Ich habe zwar einen Blick auf die Verluste, [...] aber das ist ja der normale Lauf der Dinge.“

Ulrike Kriener spielte fast 20 Jahre in der ZDF-Krimireihe „Kommissarin Lucas“. (Archivbild)
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Ulrike Kriener gehört seit Jahrzehnten zu den bekanntesten Gesichtern im deutschen Fernsehen. Große Popularität erlangte sie vor allem durch ihre Rolle in der ZDF-Krimireihe „Kommissarin Lucas“, die sie rund 20 Jahre lang bis 2022 verkörperte. Schwer sei ihr der Abschied nicht gefallen, sagte sie, nur die Zusammenarbeit mit langjährigen Kollegen habe sie vermisst: „Das Einzige, was mir schwerfiel, war, die vielen Menschen, die ich über viele, viele Jahre regelmäßig gesehen habe [...] aufzugeben.“
Für die kommenden Jahre wünscht sich die Grimme-Preisträgerin weiterhin passende Rollen: „Ich wünsche mir nun für die kommenden Jahre, in denen sicher weniger Angebote kommen werden, dass ich mir aussuchen kann, was mir Freude macht.“ Bereits fest steht ein neues Projekt: In Hamburg wird sie gemeinsam mit Tamara Romera Ginés eine Tragikomödie drehen, die im Stil eines Roadmovies von einer an Demenz erkrankten Frau und einer Krankenschwester handelt.
„Petra geht baden“ läuft am Sonntag, 28. September 2025, um 20.15 Uhr im ZDF und ist bereits vorab in der ZDF-Mediathek abrufbar.