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Gast bei „3 nach 9“Was macht eigentlich Katrin Sass?

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Katrin Sass zu Gast in der „NDR Talk Show“.

Katrin Sass zu Gast in der „NDR Talk Show“. (Archivbild)

Die „Der Usedom-Krimi“-Schauspielerin ist immer noch für Schlagzeilen gut. Hier erfahren Sie, was sie heute macht.

Seit Jahrzehnten ist sie aus dem deutschen Fernsehen nicht wegzudenken: Katrin Sass wird am Freitag (16. Oktober 2025) in der RB-Talksendung „3nach9“ zu Gast sein. Laut Ankündigung will die Schauspielerin dort darüber sprechen, was sie heute noch richtig aufregen kann und warum es mit ihr nie langweilig wird.

Nach Müggelsee-Wirbel: Katrin Sass erhält „Goldene Henne“ fürs Lebenswerk

Außerdem dürfen sich Fans freuen, dass bald neue Folgen des „Usedom-Krimi“ ausgestrahlt werden: Am 23. Oktober 2025 läuft die Episode „Wendepunkt“ im Ersten, gefolgt von „Geisternetze“ am 30. Oktober. Die 27. Folge der Filmreihe soll am 6. November 2025 mit dem Titel „Sturmtief“ erstmals im Fernsehen ausgestrahlt werden.

Auch sonst war 2025 ein sehr bewegtes Jahr für Katrin Sass. Der Wirbel um den Vorfall am Berliner Müggelsee ist noch in bester Erinnerung: Wie im Juni bekannt wurde, hat die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen Katrin Sass unter Auflagen vorläufig eingestellt. Vorausgegangen war eine Auseinandersetzung, bei der die Schauspielerin beschuldigt worden war, nach einem Streit um ihren nicht angeleinten Hund mehrere Passanten beleidigt und mit einer Hundeleine geschlagen zu haben.

Katrin Sass (vorn) bedankt sich bei der Verleihung des Medienpreises „Goldene Henne“ vor Laudatorin und „Tatort“-Star Cornelia Gröschel und Moderator Florian Silbereisen über den Ehrenpreis.

Katrin Sass (vorn) bedankt sich bei der Verleihung des Medienpreises „Goldene Henne“ vor Laudatorin und „Tatort“-Star Cornelia Gröschel und Moderator Florian Silbereisen über den Ehrenpreis. (Archivbild)

Sass, die am Müggelsee lebt, bestreitet die Vorwürfe, erklärte sich jedoch zu einer Schadenswiedergutmachung bereit und zahlte insgesamt 7.000 Euro – 4.000 Euro an die Betroffenen und 3.000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung. Damit gilt das Verfahren vorerst als abgeschlossen. Der Vorfall sorgte monatelang für Schlagzeilen und löste teils hitzige Diskussionen in den sozialen Medien aus.

Die „Goldene Henne“ für ihr Lebenswerk: Eine späte Genugtuung

Trotz der negativen Schlagzeilen feierte Katrin Sass im September 2025 einen beeindruckenden Triumph: Bei der Verleihung der „Goldenen Henne“ wurde sie für ihr schauspielerisches Lebenswerk geehrt. Diese prestigeträchtige Auszeichnung, die vom MDR übertragen wurde, würdigt ihre jahrzehntelange Karriere in Film und Fernsehen.

Bei der Preisverleihung zeigte sich die Schauspielerin gerührt und nahm die Trophäe mit „Dankbarkeit und Demut“ entgegen. „Wer nicht am Abgrund stand, dem wachsen keine Flügel“, sagte Sass – vermutlich in Anspielung auf ihre überstandene Alkoholabhängigkeit. 

Vom DEFA-Star zum internationalen Kino-Erfolg

Die Karriere von Katrin Sass begann lange vor der Wende in der DDR. Schon früh begeisterte sie das Publikum und feierte 1982 mit dem DEFA-Film „Bürgschaft für ein Jahr“ ihren Durchbruch. Für ihre Rolle in dem Drama erhielt sie sogar den Silbernen Bären bei den Berliner Filmfestspielen. Nach der Wiedervereinigung gelang ihr der nahtlose Übergang ins gesamtdeutsche Fernsehen, wo sie unter anderem von 1993 bis 1998 als Kommissarin Tanja Voigt im „Polizeiruf 110“ zu sehen war.

Katrin Sass neben Frank Schöbel auf der Bühne.

Was viele nicht wissen: Katrin Sass singt auch. Hier ist sie auf der Bühne neben Schlagerstar Frank Schöbel zu sehen. (Archivbild)

Ihren internationalen Durchbruch erlebte Katrin Sass 2003 mit der Tragikomödie „Good Bye, Lenin!“, in der sie als Mutter Christiane Kerner überzeugte. Die Rolle machte sie einem weltweiten Publikum bekannt und unterstrich ihren Status als eine der vielseitigsten deutschen Schauspielerinnen. Seit 2014 steht sie für die Reihe „Der Usedom-Krimi“ regelmäßig vor der Kamera, zuvor war sie unter anderem zwischen 2010 und 2015 in der Serie „Weissensee“ sowie in Formaten wie „Der Alte“ oder „Der Kriminalist“ zu sehen.

Schatten der Vergangenheit

Neben den beruflichen Erfolgen und Rückschlägen sorgte auch das Privatleben der Schauspielerin immer wieder für Aufmerksamkeit. Dazu zählt eine Alkoholerkrankung, über die Sass in ihrer 2003 veröffentlichten Autobiografie „Das Glück wird niemals alt“ offen sprach. 

Katrin Sass bei einem Fototermin.

Schauspielerin Katrin Sass ist unter anderem im „Usedom-Krimi“ im Fernsehen zu sehen. (Archivbild)

Über Jahrzehnte belastete sie zudem eine Stasi-Akte, die eine ehemalige Freundin über sie angelegt hatte. 39 Jahre lang ließ sie das Thema nicht los. In einem Interview mit dem „Stern“ sagte sie: „Ich habe gemerkt, dass ich es nicht schaffe, der Freundin zu vergeben.“ Erst nach einem persönlichen Treffen und dem Verbrennen der Akte konnte sie das Kapitel abschließen.

Weniger bekannt ist ihre musikalische Seite, etwa das Album „Am Wasser“ aus dem Jahr 2023. Dafür schrieb der Textdichter Antek Krönung (u. a. für Christian Brückner und Jürgen Tarrach) gemeinsam mit dem Film- und Fernsehkomponisten sowie Produzenten Rainer Oleak (Die Puhdys, Manfred Krug, Armin Müller-Stahl u. a.) elf autobiografische Lieder für die Schauspielerin. Die im Chansonstil gehaltenen Stücke werden von Klavier, Akkordeon, Bass und Schlagzeug begleitet.