Achim Gall aus Baden-Württemberg erfüllt sich seinen Traum vom öffentlichen Freibad im Vorgarten – mitten im Wohngebiet.
Für 3,50 Euro darf jeder reinRentner baut öffentliches Freibad in seinem Vorgarten

Flip Flops stehen in einem Freibad am Beckenrand. (Symbolbild)
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In Uhingen, einer Stadt mit rund 14.000 Einwohnern im Kreis Göppingen in Baden-Württemberg, hat Achim Gall ein ungewöhnliches Projekt gestartet: Der 69-Jährige baute sich ein Freibad im Vorgarten und macht es für alle zugänglich.
Statt den Pool nur privat zu nutzen, öffnet er sein Schwimmbad täglich für die Öffentlichkeit. Gegen einen Eintritt von 3,50 Euro kann dort jeder schwimmen.
Vom Wettkampfschwimmer zum Freibad-Betreiber
Achim Gall ist kein Unbekannter im Schwimmsport: Seit mehr als 50 Jahren ist er aktiver Wettkampfschwimmer. Nach seiner Pensionierung als Maschinenbauingenieur wollte er seine Leidenschaft weitergeben und Kindern sowie Erwachsenen das Schwimmen beibringen.
„Irgendwas muss man ja tagsüber machen. Da hab’ ich mir gedacht, ich baue ein Freibad, in dem ich Schwimmkurse geben kann. So ein Pool nur für mich alleine wäre ja irgendwie sinnlos“, erklärt Gall gegenüber der „Bild“-Zeitung.

Das Schwimmbecken ist 12,5 m lang, 4,5 m breit und 2 m tief.
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Für sein Schwimmbad kaufte Gall das Nachbargrundstück und investierte rund 250.000 Euro – finanziert durch den Verkauf zweier Eigentumswohnungen und einen Kredit. Vier Jahre Planung und zwei Jahre Bau stecken in dem Freibad, das mit allem ausgestattet ist, was ein Schwimmbad braucht: Drehkreuz am Eingang, Umkleiden, Duschen, Startblöcke, Gegenstromanlage und sogar eine Sonnenterrasse.
Neben Schwimmkursen bietet er auch Aqua-Fitness an. Bürgermeister Matthias Wittlinger lobte das Projekt in der Sendung „SWR Aktuell“ als „positiv skurril“ und betonte: „In den 750 Jahren Stadtgeschichte hat es so ein Projekt noch nie gegeben. Es ist schon etwas Besonderes.“
Einzelschwimmunterricht gibt es für 30 Euro. Gall will mit den Einnahmen die laufenden Kosten decken, „reich werde ich damit nicht, und das will ich auch gar nicht“, so der Rentner. Sollte die Nachfrage wachsen, denkt er darüber nach, weiteres Personal einzustellen. (lkr)