Wissenschaftler wollen den ausgestorbenen Schattenwolf wieder zum Leben erweckt haben. Elon Musk ist begeistert.
Erste Fotos von WelpenUS-Firma züchtet „ausgestorbene Wolfsart“ – Elon Musk ordert spezielles Haustier

In den USA will eine Gentech-Firma den ausgestorbenen Schattenwolf zum Leben erweckt haben. Hier sind zwei Welpen zu sehen.
Copyright: Uncredited/Colossal Biosciences/AP/dpa
Mit Hilfe moderner Gentechnik hat eine US-Firma aus Texas den Schattenwolf – eine ausgestorbene Wolfsart mit weißem Haar und muskulösen Kiefern – vermeintlich wieder zum Leben erweckt. Dem Biotechnologie-Unternehmen Colossal Biosciences ist es nach eigenen Angaben gelungen, drei Welpen des vor rund 12.500 Jahren ausgestorbenen Wolfsverwandten in einem Labor zu züchten. Das teilte das Unternehmen am Montag (7. April) mit.
Auf Romulus und Remus, die im Oktober 2024 geboren wurden, folgte im Januar 2025 Khaleesi, die von Leihmüttern zur Welt gebracht wurde. Alle drei leben nun in einem 800 Hektar großen Reservat, wo sie sorgfältig überwacht werden. Alle Namen sind eine Anspielung auf die Fantasy-Reihe „Game of Thrones“.
Elon Musk ordert das nächste aussterbende Tier – ein Wollmammut
„Wir erschaffen diese funktionalen Kopien von etwas, das früher einmal lebendig war“, sagte Beth Shapiro, wissenschaftliche Leiterin bei Colossal Biosciences. Mit der gleichen Methode wollen die Forscher nun auch andere ausgestorbene oder bedrohte Arten zurückbringen oder erhalten.
Die sensationelle Nachricht machte in den USA schnell die Runde. Sogar Elon Musk reagierte mit zwei Posts auf seiner X-Plattform auf die Neuigkeiten. Der Tesla-Chef flehte das Unternehmen förmlich an, nun doch ein Mammut zurückzubringen. Allerdings nur eine Miniaturausgabe, die sich auch als Haustier eignet.
Der Schattenwolf, auf Englisch „dire wolf“ oder schrecklicher Wolf genannt, lebte während des Pleistozäns in Nord- und Südamerika. Mit einer Länge von etwa 1,50 Meter und einem Gewicht von bis zu 70 Kilogramm war er größer und schwerer als der heutige Grauwolf. Eine direkte Verwandtschaft besteht jedoch nicht. Vielmehr stellt der Schattenwolf eine eigene Linie innerhalb der Hundeartigen dar.
Schattenwolf lebte während des Pleistozäns in Nord- und Südamerika
Ihren ausgestorbenen „Vorfahren“ der Art Aenocyon dirus ähneln die drei Jungtiere nach Angaben des Unternehmens mit dem dichten hellen Fell, einer größeren Statur und angeblich auch mit einem speziellen Heulen.
Der Schattenwolf ist auch ein Begriff aus der Fantasy-Welt von George R. R. Martins „Das Lied von Eis und Feuer“ (und der TV-Serie „Game of Thrones“), wo Schattenwölfe (im Original „Direwolves“) eine fiktive, besonders große und intelligente Wolfsart sind.
Colossal Biosciences züchtete auch Wollhaarmaus, gentechnisch veränderten Mäuse
Für Aufsehen gesorgt hatte Colossal Biosciences schon Anfang März einmal – mit der „Wollhaarmaus“, gentechnisch veränderten Mäusen, deren Fellstruktur der von Wollhaarmammuts ähneln soll. Für die nun präsentierten Wölfe hatte das Unternehmen Genomreste von zwei Schattenwölfen sequenziert, die vor 13.000 Jahren und vor 72.0000 Jahren im Gebiet der heutigen USA lebten. Durch Vergleiche mit heutigen Wölfen ermittelte das Team nach eigenen Angaben, welche genetischen Eigenschaften typisch für die ausgestorbene Art waren.

Romulus und Remus sind beide 3 Monate alt und gentechnisch so verändert, dass sie Ähnlichkeiten mit dem ausgestorbenen Schattenwolf (Aenocyon dirus) aufweisen.
Copyright: Uncredited/Colossal Biosciences/AP/dpa
Schließlich veränderten sie das Erbgut von Grauwölfen (Canis lupus) an 20 Stellen in 14 Genen entsprechend. Insgesamt enthält das Erbgut von Grauwölfen etwa 19.000 Gene. Die entstandenen Mischlinge, Hybriden genannt, sind also weitaus enger mit dem Grauwolf als dem Schattenwolf verwandt.
Die veränderten Zellkerne wurden in entkernte Eizellen gepackt, zunächst entwickelten sich nach Angaben des Unternehmens 45 Embryonen. Diese wurden Hundemüttern eingepflanzt. Die am Ende noch resultierenden drei Jungwölfe leben den Angaben zufolge in einem Gehege, dessen Standort nicht mitgeteilt wurde. (mbr/dpa)