Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Vorzeitiges AusLutz muss gehen – Suche nach neuem Bahn-Chef hat begonnen

2 min

SHORT URL

Long URL

Nuxt Link

das Bild zeigt den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn, Richard Lutz, bei einer Veranstaltung in Erfurt. Foto: Martin Schutt/dpa

Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, soll unmittelbar vor dem Aus stehen. Das berichtet die Bild-Zeitung.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Richard Lutz, räumt seinen Posten. Verkehrsminister Patrick Schnieder gab das Aus bekannt.

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat das Aus von Richard Lutz, dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn, am Donnerstagnachmittag offiziell gemacht. Zuvor hatten Medien von der vorzeitigen Abberufung des Bahn-Chefs berichtet.

Schnieder erklärte in einem Presse-Statement, er sei „der Auffassung, dass wir einen inhaltlichen, einen strukturellen, aber auch einen personellen Neuanfang brauchen.“ Den Begriff „Entlassung“ vermied der Minister dabei, denn darüber hätten Gremien zu entscheiden.

Richard Lutz seit 2017 an der Spitze der Bahn

Der Verkehrsminister begründete den Schritt mit den vielfältigen Herausforderungen, vor denen der Konzern stehe, und nannte personelle Umbrüche Teil der Strategie seines Hauses für das Unternehmen.Konkrete Schuldzuweisungen vermied der Minister. Auch zu einer eventuell zu zahlenden Abfindung für den Top-Manager wollte sich Schnieder nicht äußern.

Der 61-jährige Richard Lutz stand seit 2017 an der Spitze der Deutschen Bahn, 2022 war sein Vertrag um fünf Jahre verlängert worden. Das Unternehmen hat seit Jahren mit einer desaströsen Pünktlichkeitsquote zu kämpfen hat. Zuletzt hatte die „Washington Post“ dem „Land des Bieres, der Würste und der pünktlichen Züge“ eine „Identitätskrise“ attestiert.

„Pünktlichkeit gehöre zum nationalen Ethos“

„Pünktlichkeit“ gehöre in Deutschland „zum nationalen Ethos“, schreibt die Zeitung. Höre man die Deutschen über die vielen Probleme der Deutschen Bahn sprechen, könne man zu keinem anderen Eindruck gelangen, als dass es sich um „nichts weniger als eine nationale Krise“, handele, so die Zeitung weiter.

In Deutschland kamen im Monat Juli nach neuesten Analysen lediglich 67,2 Prozent aller Fernzüge pünktlich. Im Vormonat waren es gerade einmal 56 Prozent. Dabei zählt die Bahn Züge als pünktlich, die weniger als 6 Minuten Verspätung aufweisen. Die tatsächliche Quote liegt also noch höher.

Die Abberufung des Bahn-Chefs sei länger geplant gewesen, ließ Schnieder wissen. Der Minister dankte dem Manager für seine langjährige Arbeit. Lutz arbeitet bereits seit 1994 für die Deutsche Bahn und wird so lange im Amt bleiben, bis ein neuer Bahnchef gefunden worden sei. 

Die Suche habe mit dem heutigen Tag begonnen, so Schnieder. Im September will der Minister den neuen Bahn-Chef oder die neue Bahn-Chefin bekannt geben.