„Professionelle Herzlichkeit“ brachte den Mitarbeitenden der stationären Langzeitpflegeeinrichtung des Christophorus St. Elisabeth-Stift in Nottuln im Kreis Coesfeld eine besondere Auszeichnung ein.
Besondere ethische ArbeitPflegepreis 2025 NRW wird an St. Elisabeth-Stift übergeben

Der St. Elisabeth-Stift in Nottuln konnte die Pflegekammer NRW auch damit überzeugen, dass das Team die Versorgung der Bewohnenden individuell gestaltet. (Symbolbild)
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Das Team der stationären Langzeitpflegeeinrichtung des Christophorus St. Elisabeth-Stift in Nottuln ist am Montag (12. Mai) mit dem Pflegepreis NRW 2025 ausgezeichnet worden. Der Preis für regionale Fachpersonen oder Teams, die sich besonders im Bereich Ethik einsetzen, wurde durch die Pflegekammer NRW und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann übergeben. Was zeichnet ihre Arbeit aus?
Düsseldorf: St. Elisabeth-Stift aus Nottuln gewinnt Pflegepreis NRW 2025
In der Preisausschreibung wurde nach Menschen gesucht, die sich „besonders für ethisches Handeln engagieren“. Beim St. Elisabeth-Stift ist das laut Einschätzung der Pflegekammer NRW der Fall. Sie konzentrierten sich mit professioneller Herzlichkeit auf die Pflege ihrer Bewohnerinnen und Bewohner, so die Präsidentin der Pflegekammer NRW Sandra Postel. Hierdurch sei das Team herausgestochen.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat den Pflegepreis NRW 2025 in Düsseldorf übergeben.
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Nach Postels Erklärung konnten die Gewinner und Gewinnerinnen die Kategorien „Relevanz und Innovationsgrad“, „Praktische Umsetzbarkeit“, „Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit“, „Partizipation und Einbezug weiterer Akteure“ sowie „Wirkung und gesellschaftliche Relevanz“ für sich entscheiden. Postel hob hervor, dass das Pflegeteam aus Nottuln die jeweilige Biografie der Bewohnenden besonders aufmerksam berücksichtige.
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Die Bewohnenden werden umfangreich begleitet
Der Soziale und Therapeutisch Dienst des Stifts betont, dass es bei der Begleitung im letzten Lebensabschnitt darum gehe, die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Bewohnenden zu respektieren – soweit dies andere nicht einschränke. Alle Mitarbeitenden lebten ein ganzheitliches Palliativkonzept. „Es beginnt mit dem Einzug. Wir versuchen die Bewohner komplett zu begleiten, wir kennen sie gut“, berichtet eine Mitarbeiterin: „Jeder Bewohner ist Teil der Gemeinschaft, das ist in der Abschiedskultur wichtig.“ Um Abschied zu nehmen, gebe es unter anderem eine Gedenkstelle im Haus, an der man Gedenksteine abgelegen könne.
Und wie geht man im Stift auf die persönlichen Vorlieben ein? Fühle sich jemand mit der Natur verbunden, werde ein Zimmer mit gutem Blick auf den Garten gewählt, erläutert die Mitarbeiterin: „Es gibt ein großes Freigelände.“ Je nach Verfassung der Person, versuche man auch Spaziergänge zu ermöglichen.
Bevorzugt eine Person bestimmte Gerüche, werde im Zimmer der passende Duft verbreitet, um für eine Wohlfühlatmosphäre zu sorgen. Je nach Musikgeschmack werden die Bewohnerinnen und Bewohner mit einer passenden CD-Auswahl und einem Abspielgerät auf dem Zimmer zurück in ihre Jugend versetzt.
Das St. Elisabeth-Stift hat 74 vollstationäre Plätze. Die Schwerpunkte der Arbeit sollen im Erhalt größtmöglicher Autonomie, Individualität und Normalität liegen. Zudem arbeite das Stift eng mit dem örtlichen Hospizverein und dem Palliativnetzwerk des Kreis Coesfeld zusammen, wie der Soziale und Therapeutische Dienst mitteilt.