Erneut hat die Ukraine wichtige Ziele der russischen Infrastruktur angegriffen. Telegram-Kanäle zeigen Explosionen und Flammen.
„Das war der Hammer!“Laute Explosionen an russischem Kraftwerk und Umspannwerk nach Ukraine-Angriff

Screenshot vom russischen Telegram-Kanal Astra: In der Nacht zu Mittwoch (5. November) sollen Explosionen am Umspannwerk in Wladimir zu sehen sein.
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Zu Beginn des Winters greift Russland verstärkt die ukrainische Infrastruktur an – wie bereits in den Jahren zuvor. Drohnen und Raketen töten Zivilisten und zerstören Wohngebäude, zielen aber insbesondere auf die Energieversorgung. Vielen Ukrainern drohen Dunkelheit und Kälte, wenn Heizkraftwerke und Stromleitungen zerstört werden.
Die Ukraine schlägt zurück und versucht, Russland ebenfalls an empfindlicher Stelle zu treffen. Immer wieder sind Raffinerien das Ziel der Drohnen, um die russische Kriegswirtschaft ins Stolpern zu bringen und auch Verunsicherung in der Bevölkerung zu schüren. Zuletzt häuften sich Berichte über Versorgungsknappheit beim Treibstoff und lange Schlangen vor russischen Tankstellen. In Teilen des Landes wurde der Verkauf zeitweise auf 20 Liter Benzin pro Person beschränkt, da die Rohölverarbeitung stockt. Die großen Ölkonzerne berichteten im Sommer von massiven Einbrüchen bei ihren Gewinnen – was auch den ukrainischen Angriffen geschuldet ist.
Orjol wird erneut von der Ukraine angegriffen
Jüngstes Ziel der ukrainischen Drohnen war die Stadt Orjol in Zentralrussland. Hier wurde bereits am 31. Oktober ein Heizkraftwerk attackiert, und in der Nacht zu Mittwoch (5. November) kam es hier erneut zu Explosionen. Bereits zuvor hatte es Stromausfälle und Probleme bei der Fernwärme in der Stadt etwa 400 Kilometer südwestlich von Moskau gegeben, und auch jetzt entstanden Schäden.
Andrej Klitschkow, Gouverneur der Region Orjol, meldete im Messengerdienst Telegram die Angriffe. Es seien mehrere ukrainische Drohnen zerstört worden. Schäden habe es an acht Wohnhäusern und mehreren Fahrzeugen durch herabfallende Drohenteile gegeben. Verletzte gab es seinen Angaben zufolge nicht. Auch die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete die Angriffe, die nicht die einzigen in dieser Nacht waren. Insgesamt seien 40 unbemannte Flugobjekte über russischem Staatsgebiet abgefangen und zerstört worden, so Tass.
Explosionen an Umspannwerk in Wladimir
Ukrainische Medien berichten von Angriffen auch auf das Heizkraftwerk von Orjol, welches das eigentliche Ziel gewesen sein dürfte. Auch auf russischen Telegram-Kanälen wird von den Attacken in Orjol berichtet. In einem Video von Anwohnern sollen Explosionen am Kraftwerk zu sehen sein. Laut Recherchen des Kanals Astra sollen die Aufnahmen von seinem Standpunkt rund 1,5 Kilometer vom Heizkraftwerk entfernt gemacht worden sein, ein weiteres Video soll aus 1,2 Kilometer Entfernung entstanden sein. Das Kraftwerk ist demnach die größte Energie- und Wärmequelle der Region.
Neben Orjol wurde in der Nacht zu Mittwoch auf ein Umspannwerk in der Nähe von Wladimir angegriffen. Die Stadt liegt 190 östlich von Moskau. Auch das Umspannwerk war bereits wenige Tage zuvor Ziel der Ukraine gewesen. Der Kanal Nexta zeigt bei X Videos der Angriffe auf das Werk und berichtet von Jubel in der Ukraine über den offenbar erfolgreichen Angriff auf die russische Infrastruktur.
„Das war der Hammer!“, lautet der ukrainische Kommentar zu den lauten Explosionen und den Flammen. „Je länger dieser Krieg andauert, desto häufiger wird Russland ihm auf eigenem Territorium begegnen“, so das Fazit.
