Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Freiflächen-PhotovoltaikAgri-PV steht in Bad Münstereifel vorerst nicht zur Debatte

2 min
Auf einem Feld sind Solarmodule aufgestellt, dazwischen fährt ein Traktor.

Zwischen den Modulreihen der Agri-PV-Anlage können Landwirte noch ihre Felder bewirtschaften.

Stadtentwicklungsausschuss lehnt Photovoltaik östlich von Iversheim ab, weil zuerst bereits beschlossene Planungen umgesetzt werden sollen.

Gute Idee, aber Beschluss ist Beschluss: So könnte man das Fazit des Bad Münstereifeler Stadtentwicklungsausschusses zu Agri-Photovoltaik-Anlagen zusammenfassen. Dr. Vigen Nikogosian von der Ylektra GmbH aus Köln hatte dem Ausschuss Planungen für eine solche Anlage auf einer maximal zwölf Hektar großen Fläche östlich von Iversheim vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine der von der Stadt ermittelten Potenzialflächen für Freiflächen-Photovoltaik. 10 Millionen Kilowattstunden Strom sollen pro Jahr erzeugt werden.

Der Vorteil einer solchen Agri-PV-Anlage: Zwischen den Modulreihen, die sieben Meter voneinander entfernt stehen, liegen sechs Meter Platz, die von Landwirten weiterhin bearbeitet werden können. „90 Prozent der Flächen sind nutzbar, nur ein Prozent ist versiegelt“, fasst Nikogosian zusammen. Wenn der Landwirt mit schwerem Gerät das Feld beackert, kann er die Module senkrecht aufrichten. Ansonsten sind sie gekippt und folgen sogar der Sonne.

Grundsätzlich sind die Bad Münstereifeler für Agri-PV

Grundsätzlich begrüßten die Münstereifeler Bürgervertreter diese Form der Freiflächen-Photovoltaik (FPV). Selbst Thomas Bell (BSW), der sich bislang grundsätzlich gegen FPV-Anlagen ausgesprochen hatte, plädierte für einen Grundsatzbeschluss pro Agri-PV. Chavva Schneider (Grüne) meinte: „Diese Module sind die Zukunft.“

Doch die Politiker hatten schon mehrfach entschieden, dass die FPV-Anlagen, die beschlossen und geplant wurden, umgesetzt werden und vorher über keine weiteren Flächen diskutiert werde. Daran änderte auch diese neue Art der FPV-Anlagen nichts. „Wir sollten Beschlüsse nicht leichtherzig kippen“, sagte Dr. Kerstin Oerter (Grüne).

„Wir hatten einen Beschluss, an den müssen wir uns halten“, so Martin Finder (CDU), dessen Parteifreund Wilfried Schumacher sogar darum bat, in Zukunft von der Verwaltung keine weiteren Beschlussvorlagen zu neuen Anlagen zu erhalten.

Und so stimmte der Ausschuss einstimmig dafür, dass man zwar Agri-PV-Anlagen begrüße, aber weiter am Beschluss festhalte, dass zunächst die schon beschlossenen Anlagen errichtet werden sollen.