Der TuS Vernich gewinnt das Spitzenspiel in Bliesheim dank brutaler Effizienz 3:2 und fiebert anschließend in Billig gegen Rotbachtal mit.
Fußball-Kreisliga B1Erst steigt der TuS Vernich fast, dann ganz auf

Jaaaaaaa: Nach dem 3:2-Sieg in Bliesheim und der Niederlage der SG Rotbachtal/Strempt ist der TuS Vernich aufgestiegen.
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BC Bliesheim – TuS Vernich 2:3 (0:1). Wann kann man mit einem Sonntagsschuss besser einen Siegtreffer erzielen als einem Sonntag? Und wenn der Treffer auch noch mehr oder weniger den Aufstieg bedeutet, dann ist es ein Sonntagsschuss mit Sternchen.
Genau dieser ist Finn Pleger, Spieler des TuS Vernich, in der 76. Minute gegen den BC Bliesheim geglückt. Der Mittelfeldspieler schnappte sich den Ball in der eigenen Hälfte, lief ein bisschen und schoss den Ball einfach aus knapp 30 Metern in den Winkel. Bliesheims Torwart Noah Niedecker war machtlos.
Bliesheimer Torwart bekam drei Bälle aufs Tor, die alle drin waren
Niedecker hatte eh einen ziemlich, sagen wir mal, komischen Nachmittag. Er bekam drei Bälle aufs Tor, die allesamt drin waren. Hatte Niedecker eine Chance bei irgendeinem Ball? Nein!

Über fehlende Unterstützung musste sich der TuS nicht beschweren. Die Vernicher hatten ordentlich Stimmung im Gepäck.
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3:1? Nein, am Ende hieß es 3:2 für den TuS Vernich.
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Beim 1:0 für den TuS Vernich nutzte Arber Kryeziu den dritten Abpraller nach einer Ecke zu seinem 17. Saisontor. Es war das erste Ausrufezeichen im Spitzenspiel zwischen dem Tabellenersten und dem direkten Verfolger aus Bliesheim.
Entscheidungen des Schiedsrichters sorgten für Kopfschütteln
Beim 2:0 nach dem Seitenwechsel schob Tom Stegnik aus fünf Metern nach einem überragenden Rückpass von der Torlinie ein. Zu diesem Zeitpunkt deutete alles auf ein recht entspanntes Derby hin.
Das änderte sich nur wenige Augenblicke später. Nach einem völlig harmlosen Zweikampf entschied Schiedsrichter Lars Jungmann auf Strafstoß für Bliesheim. Es war nicht die einzige Entscheidung, die bei den Beteiligten für Kopfschütteln sorgte. Vernich wollte nach einem Foulspiel an Tom Stegnik eine Rote Karte – und hatte mit diesen vehementen Forderungen vermutlich recht. Dann sahen Chris Fuhl auf Bliesheimer Seite und Vernichs Trainer Georg Wall wegen Meckerns Gelb. Die einzige Linie, die Jungmann hatte – er hatte keine.
Bliesheim hat den besten Linksfuß der Liga aus dem Unruhestand geholt
Den Strafstoß verwandelte Maxi Vogel zum 1:2 aus Sicht der Gastgeber. Dann folgte der Auftritt von Pleger. Dass es am Ende noch mal spannend wurde, lag an Chris Fuhl. Den ehemaligen Erftstädter haben die Bliesheimer unter der Woche aus dem fußballerischen Unruhestand geholt – und damit von 0 auf 100 den besten Linksfuß der Liga im Kader. Mit seiner linken Klebe verkürzte Fuhl in der Schlussphase.
„Wir haben unterm Strich verdient gewonnen. Die Jungs haben das gutgemacht“, sagte TuS-Coach Georg Wall, der mit dem Team anschließend nach Billig fuhr, um dort die SG Billig/Veytal gegen den Tabellendritten SG Rotbachtal/Strempt zu unterstützen. Nach der Führung der Gäste (Simon Reitz) drehten die Platzherren die Partie nach der Pause (Jannik Koch und Simon Hutter) und machten damit den TuS zum Aufsteiger.