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Fußball-Kreisliga B2Der SSV Golbach hat nun alle Trümpfe in der Hand

Lesezeit 3 Minuten
Ein Fußballer läuft mit ausgestreckten Armen nach einem Treffer über den Platz. Auch seine Mitspieer jubeln.

Der Knoten ist geplatzt: Jan Hofmann bejubelt seinen Treffer zum 1:0.

Golbach-Youngster Jan Malsbenden imponiert beim 4:0-Sieg gegen Dollendorf-Ripsdorf mit seiner Schusstechnik und zwei absoluten Traumtoren.

SSV Golbach – FC Dollendorf-Ripsdorf 4:0 (0:0). Überraschend deutlich setzte sich der direkte Verfolger im Topspiel gegen den Tabellenführer durch und übernahm damit drei Runden vor dem Saisonende die Spitzenposition. Nach einer insgesamt ziemlich ausgeglichenen ersten Hälfte ohne nennenswerte Highlights waren die Hausherren von Beginn des zweiten Durchgangs an das druckvollere Team und entschieden die Partie binnen einer Viertelstunde verdient für sich.

Mann des Tages: Jan Malsbenden erzielte zwei Traumtore

Auch wenn Jan Hofmann mit dem Führungstreffer per Kopf nach einem Freistoß für den befreienden Impuls sorgte, hieß der Matchwinner eindeutig Jan Malsbenden. Der Neffe von Co-Trainer Andreas Malsbenden beeindruckte in den folgenden Minuten mit zwei absoluten Traumschüssen, die in jeder Auswahl zum Tor des Monats ihren Platz gefunden hätten. Vor allen Dingen das 2:0, als der 19-Jährige aus dem Mittelfeld unaufhaltsam Richtung Do-Ri-Tor zog, dabei zwei Rivalen stehen ließ und danach aus 25 Metern genau in den rechten Winkel abzog, war schon alleine den Besuch der Begegnung wert.

Ein Co-Trainer macht sich zum Jubeln mit einem Torschützen bereit, der auf ihn zuläuft.

Unterschiedliche Co-Trainer-Welten: Andreas Malsbenden jubelt.

Der Co-Trainer der Verlierermannschaft hat die Arme vor der Brust verschränkt.

Bedient: Co-Trainer Andreas Ehlen

Äußerst sehenswert war elf Minuten später auch das zweite Erfolgserlebnis des Youngsters, der einen Freistoß aus zentraler Lage mit toller Technik und ganz überlegt im rechten Eck versenkte. Danach war die Partie, in der Felix Malsbenden mit Unterstützung von FC-Schlussmann Luke Christian Sauder kurz vor dem Abpfiff des guten Schiedsrichters Jörg Piana für den Schlusspunkt sorgte, entschieden.

Knackpunkte des Spiels: Do-Ri hadert mit Foulbewertungen des Referees

Neben dem Doppelschlag des SSV, bei dem innerhalb von lediglich 240 Sekunden die ersten zwei Tore fielen, kassierten die Dollendorfer kurz darauf noch einen weiteren zweifachen Wirkungstreffer, von dem sie sich nicht mehr erholen sollten. Nach einem Steilpass in die Spitze brachte Verteidiger Fabian Linden als letzter Mann SSV-Spielertrainer Max Hofmann mit einem Schubser zu Fall und sah zu Recht die Rote Karte, auch wenn sein Kollege Alex Huth zu dieser Szene eine andere Meinung hatte. „Für mich war das noch nicht einmal ein Foul, weil Max schon vorher zu straucheln beginnt und dann die Gelegenheit gerne annimmt“, kommentierte der FC-Coach, der genau wie sein Gegenüber 90 Minuten auf dem Feld stand.

Golbachs Jan Hofmann, der ebenfalls durchspielte, hätte dies nach Auffassung von Huth nicht tun dürfen: „Er ist mir nach zwei Minuten von hinten in die Wade gesprungen, für mich ein klarer Platzverweis“, ärgerte sich der Gefoulte über die Aktion und den Unparteiischen, der es bei einer Ermahnung beließ. „Das war ein handelsüblicher Zweikampf; sicherlich ein Regelverstoß, aber mehr auch nicht“, lautete die Sichtweise des Golbacher Übungsleiters.

Spielanalyse: Zuschauer im Regen erlebten ein ansprechendes Spiel

Die für einen Kreisliga-B-Vergleich außergewöhnlich gute Zuschauerkulisse erlebte nicht nur einen abwechslungsreichen Regen-Sonne-Regen-Mix (wobei die Nässe ganz klar die größeren Anteile hatte), sondern auch ein ansprechendes Fußballspiel, das nach einer in puncto Torraumszenen ausbaufähigen ersten Hälfte nach Wiederbeginn sofort Fahrt aufnahm.

Golbach wirkte in dieser Phase griffiger als die in den Zweikämpfen meist zu langsamen Gäste und nutzte das Momentum nach dem 1:0 entschlossen für sich. Dank der beiden Sonntagsschüsse des Gegners und der plötzlichen Unterzahl stand der FC in der Schlussphase auf verlorenem Posten und fand keine Mittel gegen die meist aufmerksame Deckung der Gastgeber, die die Partie souverän nach Hause brachten.

Trainerstimmen: Für Do-Ri-Coach Huth eine „fatale Niederlage“

„Wir haben die letzte Chance, noch mal oben anzugreifen, genutzt“, freute sich Sieger Max Hofmann. „Eine fatale Niederlage, die verdient, aber zu hoch ausgefallen ist“, sagte Alex Huth.