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RadsportFlamersheimer Mika Lohmar zählt zu den besten Junioren-Rennradfahrern Deutschlands

Lesezeit 4 Minuten
Mika Lohmar kauert vornübergebeugt und konzentriert auf seinem Rennrad, während sein Trainer mit ihm redet.

Volle Konzentration und gut zuhören: Sein Trainer gibt Mika Lohmar vor der Landesmeisterschaft in Kaarst Tipps.

Mika Lohmar aus Flamersheim arbeitet weiter an seinem Traum, Profi-Radsportler zu werden und ist auf dem besten Weg in den Nationalkader.

2024 wurde das Radsport-Talent Mika Lohmar von der Lokalsportredaktion der Kölnischen Rundschau und des „Kölner Stadt-Anzeiger“ zum Nachwuchssportler des Jahres 2023 bestimmt. Und der Flamersheimer hat im vergangenen Jahr gezeigt, dass er diesen Titel verdient: In der abgelaufenen Saison gewann er nicht nur den „Rose NRW Rennrad Cup“, eine Serie mit zehn Rennen, sondern landete bei den deutschen Meisterschaften auf der Bahn und auf der Straße immer unter den ersten drei seines Jahrgangs.

Seine starken Leistungen wurden belohnt: Lohmar gehört zu den sechs Fahrern, die in den Perspektivkader von German Cycling berufen wurden. In der aktuellen Saison fährt das Talent für eine neue Mannschaft um Titel mit.

Flamersheimer wechselte von Rheinbach zum VfR Büttgen

Als nächsten logischen Schritt in seiner Karriere wechselte Mika Lohmar vom RSC Rheinbach zum VfR Büttgen. Dort profitiert er von besseren Trainingsbedingungen. Statt mit zwei bis drei gleichaltrigen Fahrern wie in Rheinbach trainiert er nun mit acht bis zehn ambitionierten U17-Fahrern. Ausgestattet mit einer eigenen Bahn, wird in Büttgen Wert auf die Kombination von Straßen- und Bahnradsport gelegt – ein entscheidendes Kriterium für den Landeskader, dem Lohmar angehört.

Auch die ehrgeizigen Ziele der Büttgener waren überzeugende Argumente für den Wechsel. Der Verein aus Kaarst will ein eigenes Vierer-Team für die deutschen Meisterschaften auf Bahn und Straße stellen. Das Gesamtpaket überzeugte auch Mikas Vater Tobias Lohmar: „Büttgen steht für eine hervorragende Jugendarbeit und hat sehr große Chancen, einen Titel bei den deutschen Meisterschaften zu holen.“ Trotz des Wechsels ist die Beziehung zu Rheinbach weiterhin gut. Über Karneval war Mika noch mit seinem alten Team im Trainingslager in Südfrankreich. Da der 15-Jährige neben unzähligen Trainingseinheiten und Rennen auch noch die Schule besucht, ist er dort besonders gefordert. Doch der Flamersheimer kann auf die Unterstützung seines Umfelds zählen. Das St.-Angela-Gymnasium in Bad Münstereifel stellt ihn regelmäßig für Wettkämpfe frei, seine Mitschüler helfen ihm, den Unterrichtsstoff nachzuholen.

Überzeugung und eiserne Disziplin sind bei dem 15-Jährigen gefragt

Weil ihm das Lernen leichtfällt, kann er sich voll und ganz auf seine sportliche Karriere konzentrieren. Und die betreibt der Vollblutradsportler mit Überzeugung und eiserner Disziplin. Lohmar hält sich strikt an seine Trainingspläne und trainiert auch bei schlechtem Wetter. Die hügelige Landschaft rund um Flamersheim ermöglicht ihm ein abwechslungsreiches Training. Das verschafft ihm einen entscheidenden Vorteil, ist sich sein Vater sicher: „Mika kann Berge gut und schnell überwinden und kommt mit allen Bedingungen sehr gut zurecht. Er ist ein echter Klassiker-Fahrer.“

Die „Klassiker“, das sind Straßenrennen, die seit Jahrzehnten ausgetragen werden und sich durch große Höhenunterschiede und schwierige Streckenverhältnisse einen gewissen Ruf erworben haben. Um diese Rennen bald als Profi bestreiten zu können, ist Lohmar derzeit wieder verstärkt auf dem Rennrad in der Eifel und entlang der Ahr unterwegs. Die neue Saison hat begonnen, wirklich ernst wurde es in diesem Monat.

Mika Lohmar will bei deutschen Meisterschaften oben mitmischen

Lohmars Ziel war es, in der Bundessichtung unter die ersten drei zu kommen – das wäre sein Ticket für den U19-Nationalkader 2026.

Mit seinem neuen Team peilt er auch bei den deutschen Meisterschaften Spitzenplatzierungen an. Die Landesmeisterschaften, bei denen er ebenfalls an den Start geht, sieht er eher als Zwischenstation. Sein Fokus liegt auf den nationalen Titelkämpfen. Denn die können sein Sprungbrett sein, um im nächsten Jahr in den Nachwuchskader eines Profiteams aufzusteigen.


Mika Lohmar ist Landesmeister in der 2000m-Einerverfolgung

In der aktuellen Saison beweist Mika Lohmar seine Ausnahmestellung. In der 2000m-Einerverfolgung holte er sich in der sportlichen Heimat in Büttgen Anfang April mit 2:17,5 Minuten den Landesmeistertitel – und das mit mehr als drei Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten. Landesmeister wurde er auch im Punktefahren. Im 500-Meter-Sprint wurde er beim gleichen Wettbewerb Dritter. Platz fünf sicherte er sich im Ausscheidungsfahren.

Bei der Bundessichtung in Frankfurt fuhr Mika Lohmar in der 2000m-Einerverfolgung aufs Treppchen. Mit 2:15,396 Minuten wurde er Dritter. Einen Tag später wurde der Flamersheimer beim Sichtungsrennen ebenfalls Dritter – die gleiche Platzierung hatte er bereits im Herbst errungen. Damit bleibt Mika Lohmar auch auf Platz drei in der aktuellen Sichtungsserie. „Er bestätigt auch im Frühjahr, dass er zur nationalen Spitze gehört“, teilt sein Verein, der VfR Büttgen, mit.