Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Update

Großeinsatz
Ehemaliges Kolpinghaus in Mechernich-Bleibuir geht in Flammen auf

Lesezeit 3 Minuten
Aus dem Dachstuhl des abseits gelegenen Gebäudes schlagen in der Dunkelheit die Flammen.

Ein Raub der Flammen wurde das seit mehr als zwei Jahrzehnten leerstehende ehemalige Kolpinghaus am Schleidkreuz zwischen Wielspütz und Bleibuir.

Lichterloh brannte das seit Jahren leerstehende frühere Kolpinghaus bei Bleibuir in der Nacht zum Ostersonntag.

Eine unangenehme Überraschung wartete auf die Feuerwehr der Stadt Mechernich in der Osternacht. Sie mussten zu einem Gebäudebrand bei Bleibuir ausrücken. Dort stand das ehemalige Kolpinghaus, das am Schleidkreuz zwischen Wielspütz und Bleibuir liegt, in Flammen.

Verletzt wurde während der Löscharbeiten, die sich über viele Stunden hinzogen, ein THW-Helfer. Erst gegen 14.30 Uhr meldete Einsatzleiter Achim Nießen am Ostersonntag, dass das Feuer aus sei. Nur die Löschgruppe Bleibuir werde zur Brandkontrolle vor Ort bleiben. 

Eine Warnung über Katwarn und NINA an die Bevölkerung, aufgrund der Rauchentwicklung die Fenster und Türen geschlossen zu halten, konnte am Ostersonntagmorgen aufgehoben werden, informierte Einsatzleiter Achim Nießen.

Feuer drohte auf den Wald überzugreifen

Alarmiert wurde gegen 3.30 Uhr in der Nacht zunächst die Löschgruppe Bleibuir, nachdem ein Feuerschein aus dem Gelände oberhalb der Ortslage gemeldet wurde. Als Ursprung des Feuerscheins wurde schnell das seit mehr als zwei Jahrzehnten leerstehende Kolpingheim ausgemacht.

„Als wir am Brandort ankamen, war der Dachstuhl bereits durchgebrannt“, berichtete Gerd Geller, Zugführer des Löschzugs II der Stadt Mechernich, zu dem die Einheiten Bleibuir, Glehn und Floisdorf gehören. Da das Gebäude in Vollbrand stand und auf den benachbarten Wald überzuspringen drohte, wurde nachalarmiert. Glücklicherweise war der Wald durch die Regenfälle der vergangenen Tage so durchnässt, dass es nicht zum Waldbrand kam.

Ein Feuerwehrmann schaut in der Dunkelheit auf die sich ausdehnenden Flammen.

Das Feuer drohte auf den Wald überzugreifen.

Die Drehleiter ist in Stellung gegangen. Im Hintergrund steigt eine Rauchwolke aus dem brennenden Gebäude.

Die Drehleiter aus Mechernich leistete im schwer zugänglichen Gelände gute Dienste.

Mit rund 70 Feuerwehrleuten gingen die Einsatzkräfte gegen den Brand vor. Probleme bereitete dabei vor allem der nur schlecht zugängliche Standort des Gebäudes, sodass die Löschkräfte sich einen Weg durch den Wald bahnen musste. Über Schlauchleitungen konnte das Löschwasser an den Brandort transportiert werden.

Der hölzerne Mitteltrakt des Gebäudes stürzte ein

Bereits vor 15 Jahren habe es einen Brandeinsatz in dem Gebäude gegeben, so Geller. Mittlerweile sei das ehemalige Kolpingheim in Privatbesitz, so Geller. Dort habe es auch zeitweise Renovierungsarbeiten gegeben, bewohnt gewesen sei es allerdings nicht.

Der aus Holz gebaute Mitteltrakt zwischen den beiden, auf einem Ziegelfundament aufgebauten Seitenflügeln stürzte im Verlauf des Brandes ein, die Dachstühle der Seitenflügel brannten aus. Auch aus dem Keller war noch am Mittag Rauchentwicklung zu verzeichnen, allerdings konnte die Feuerwehr aufgrund der Einsturzgefahr nicht an den Brandort vordringen.

THW-Fachgruppe aus Mönchengladbach und Nörvenich im Einsatz

Zur Unterstützung sei die THW-Fachgruppe Räumen aus Mönchengladbach und Nörvenich angefordert worden, die mit einem Bagger gekommen sei. Diese sollte die Brandstelle so weit räumen, dass ein Zugang in den Keller geschaffen werde, so Einsatzleiter Achim Nießen. Anschließend sollten die Brandnester im Keller mit Schaum erstickt werden.

Außerdem werde der rechte Gebäudeteil, dessen Giebelwände nicht mehr standsicher seien, mit dem Bagger gezielt zum Einsturz gebracht. Auch der linke Teil des Gebäudes könne aufgrund der Einsturzgefahr nicht betreten werden. Der werde mit Metallzäunen abgesichert. Mit einer Drohne würden auf dem schlecht zugänglichen Gelände aufflammende Glutnester geortet und anschließend gelöscht, erläuterte Nießen weiter.

Neben der Drehleiter Mechernich, den THW-Einheiten und dem Löschzug II waren auch die Löschgruppen Strempt, Weyer, das Deutsche Rote Kreuz, der Rettungsdienst Euskirchen und das Brandschutzzentrum Schleiden eingesetzt.