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Nach ZweikampfReiner Müller ist nach dem 35. Schuss der neue Schützenkönig in Gemünd

Lesezeit 3 Minuten
Nach den Schießwettbewerben der Schützen in Gemünd präsentieren sich die Sieger.

Die neuen Majestäten der Gemünder Schützen, allen voran König Reiner Müller (M.), ließen sich am Ende der Schießwettbewerbe feiern.

Die Gemünder haben beim Königsschießen ihr eigenes Verfahren entwickelt. Es wirkt zwar umständlicher, aber es kommt zu Überraschungen. 

Seinen ganz eigenen Reiz hat das Königsschießen des Gemünder Schützenvereins. Zentrum des Geschehens ist das Schützenhaus am Ufer der Urft, wo sich dieses Mal Reiner Müller von der St.-Georg-Kompanie als neuer König feiern lassen konnte.

Während bei anderen Schützenvereinen oft eine Gruppe von Aspiranten einer nach dem anderen auf den Vogel schießt, hat sich in Gemünd ein anderes Verfahren eingebürgert. Das mag vielleicht umständlich erscheinen, führt aber dazu, dass immer wieder zu Überraschungen und nicht erwarteten Auseinandersetzungen kommt.

Bei den Gemünder Schützen geht es um Schieß- und Losglück

Im Vorfeld können sich die Gemünder Schützen in mit Nummern versehenen Listen eintragen. Ebenso reservieren dort die verschiedenen Kompanien des Vereins Plätze für ihre Schützen. Wenn es ernst wird im Ringen um die Königswürde, werden aus einem Säckchen die Nummern gezogen und die dazugehörigen Schützen aufgerufen. Die können dann den Schuss abgeben oder, was oft passiert, wenn es um den entscheidenden Schuss geht, diesen an einen anderen Schützen abtreten. Der kann dann entscheiden, ob er schießt oder nicht.

Reiner Müller jubelt mit zwei weiteren Männern.

Großer Jubel herrschte im Schießstand nach dem entscheidenden Treffer.

Dadurch geht es bei dem Wettbewerb nicht nur um das Schieß-, sondern auch das Losglück. Auch können die Schützen, die nicht selbst antreten möchten, ihre Favoriten ins Spiel bringen und ihnen Schussmöglichkeiten verschaffen. Gerade am Ende kann das richtig spannend werden – am Anfang des Schießens ist es jedoch zuweilen eine zähe Angelegenheit.

Raoul Schmitz und Reiner Müller kämpften um den Sieg

Zu Beginn geht es darum, Kopf und Flügel des Königsvogels abzuschießen. Dabei entwickeln zahlreiche Schützen enormen Ehrgeiz. Sie legen es darauf an, alle drei Anstecker zu gewinnen, die es jeweils für den erfolgreichen Schuss gibt. So war es Raoul Schmitz, der dieses Mal nach sechs Schuss den Kopf herunterholte. Hartnäckiger war der linke Flügel, für den 27 Schuss notwendig waren, bevor Gerhard Koller ihn traf. Der rechte Flügel wurde nach neun Schuss die Beute von Ralph Heinrichs.

In der Folge entwickelte sich ein Zweikampf zwischen Raoul Schmitz und Reiner Müller, die um den entscheidenden Schuss wetteiferten. Eine Holzschicht nach der anderen flog vom Rumpf des Königsvogels, bis Reiner Müller mit dem 35. Schuss erfolgreich war. Der Vorsitzende des Schützenvereins, Silvio Quirini, und Norbert Müller legten der neuen Majestät die schwere Königskette um.

Verschiedene Ehrungen wurden vorgenommen

Damit war der Höhepunkt des Schützenfestes vorbei, das am Samstagabend mit dem Festgottesdienst begonnen hatte, bevor mit der Liveband „Da Vinci“ in der Schützenhalle gefeiert wurde. Am Sonntag stand der Festumzug an, bei dem der König traditionell in der Kutsche durch Gemünd gefahren wird. Anschließend wurde zum 18. Mal der Titel des Bürgerkönigs ausgeschossen, den sich in diesem Jahr Thomas Keulerz mit dem 27. Schuss sicherte.

Der Montag stand schließlich Zeichen der Schießwettbewerbe. Neue Jungschützenprinzessin ist die amtierende Bezirksschülerprinzessin Lisa Schmitz. Der Titel der Schülerprinzessin ging an Lena Harth. Beim Schießen um die Bambiniprinzessin gewann Matilda Karls.

Im Rahmen des Schützenfestes wurden verschiedene Ehrungen vorgenommen. Norbert Müller wurde auf Lebenszeit zum Leutnant des Regiments ernannt. Für 25 Jahre im Verein wurde Ralf Meier geehrt. Eine Ehrung erhielt Ernst Mauel, der seit 40 Jahren im Verein ist. Seit 50 Jahren sind Max Harth und Werner Neunzig Mitglieder des Schützenvereins.