Teil der Wohnungsmarkt-Untersuchung ist auch, wie viele neue Wohnstätten in den kommenden fünf Jahren offenbar benötigt werden.
Analyse des Pestel-InstitutsIn Leverkusen fehlen rund 4700 Wohnungen

Die Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL) mit ihrer Zentrale in Wiesdorf ist das kommunale Wohnungsunternehmen der Stadt und gleichzeitig größter Wohnungsgeber.
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Ein wesentliches Thema im Kommunalwahlkampf in Leverkusen war auch die Situation auf dem Wohnungsmarkt. Viele Leverkusenerinnen und Leverkusener kennen das Szenario einer vergeblichen Haus- oder Wohnungssuche in den vergangenen Jahren entweder aus eigener Erfahrung oder aus ihrem direkten Umfeld.
Laut einer Wohnungsmarkt-Untersuchung des Pestel-Instituts fehlen derzeit rund 4700 Wohnungen in der Stadt. Dem stünden allerdings 830 Wohnstätten gegenüber, die sich seit einem Jahr oder mehr im Leerstand befänden. „Wohnungen, die lange Zeit leer stehen, gehen kaum wieder in die Vermietung“, heißt es aber in der Mitteilung anlässlich der Pestel-Institut-Analyse.
Pestel-Institut rechnet mit 1110 Wohnungen, die in Leverkusen nötig sind
Matthias Günther, Geschäftsführer des Pestel-Instituts, prognostiziert, dass in den kommenden „fünf Jahren […] rund 1110 neue Wohnungen“ in der Stadt errichtet werden müsste, um den Bedarf aufzufangen. Dies hält Günther für „nicht machbar“ – wenn auch, wie es in der Mitteilung auf Grundlage des Statistischen Bundesamtes heißt, im ersten Halbjahr 2025 119 Baugenehmigungen auf den Weg gebracht wurden.
Hochgerechnet auf fünf Jahre käme es dadurch zu 1190 neuen Wohnprojekten in Leverkusen, also in etwa die durch das Pestel-Institut geforderte Anzahl an neuen Wohnungen. „Der Neubau von Wohnungen in Leverkusen läuft mit angezogener Handbremse. Da muss vor allem bundespolitisch mehr passieren, um den Neubau von Wohnungen wieder anzukurbeln“, erklärt Günther.
Als eine Möglichkeit, den Wohnungsmarkt auch in Leverkusen anzukurbeln, sieht der Pestel-Institut-Geschäftsführer einen überarbeiteten Finanzierungsplan seitens der Bundesregierung: „Dringend notwendig ist günstiges Baugeld. Der Bund muss ein Zins-Programm auflegen: Maximal zwei Prozent Zinsen – teurer darf die Finanzierung beim Wohnungsbau nicht sein.“
Anfang 2025 wurde öffentlich, dass sich die Zahl der Wohngeldbezieherinnen- und bezieher durch die Reform von Anfang 2023 bis zum Ende des Jahres in Leverkusen von 1250 auf 2485 fast verdoppelt habe. Das ging aus einem Wohnungsmarktbericht der Stadtverwaltung hervor, der sich auf Zahlen aus dem Jahr 2023 bezog.
Da betrug die Kaltmiete pro Quadratmeter in Leverkusen 9,87 Euro, 2022 noch bei 9,40 Euro – ein weiterer Aspekt, der die Situation für Personen, die bezahlbaren Wohnraum in Leverkusen händeringend suchen, nicht vereinfacht.

