Nach einem früheren Beginn der Krankheitswelle hilft nicht nur der Schutz gegen Corona.
In der kalten JahreszeitLeverkusener Ärztesprecher empfiehlt drei Impfungen für Risikogruppen

Ärztesprecher Dr. Peter Travnik empfiehlt unter anderem die Grippeschutzimpfung für Patientinnen und Patienten der Risikogruppe.
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Die Krankheitswelle ist im vollen Gange – auch in Leverkusen erwischte es in den vergangenen Wochen viele Menschen. Leverkusens Ärztesprecher Dr. Peter Travnik weiß: Die aktuelle Welle kam deutlich früher als noch im Vorjahr. Auch deswegen sei es gerade für Menschen, die den Risikogruppen angehören, wichtig, schnell zu reagieren – und sich impfen zu lassen. Die zweite Krankheitswelle erwartet der Facharzt für Allgemeinmedizin Anfang des kommenden Jahres.
Wogegen impfen lassen? Diese Frage stellen sich derzeit auch zahlreiche Leverkusenerinnen und Leverkusener und diskutieren das in ihren Freundesgruppen und auf der Arbeit. Dr. Travnik legt den Personen aus den Risikogruppen drei Impfungen ans Herz: Er betont die Wichtigkeit des Schutzes, die die Grippe-Impfung sowie die Corona-Impfungen bringen. Darüber hinaus empfiehlt er auch die Impfung gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV).
Ärztesprecher empfiehlt drei Impfungen für Risikogruppen-Patienten
Im August 2024 startete die Ständige Impfkommission (Stiko) mit einer Empfehlung für alle Personen ab 75 Jahren, um sich vor der Atemwegserkrankung zu schützen. Inzwischen wird darüber hinaus, „Personen ab einem Alter von 60 Jahren, die an einer schweren Grunderkrankung leiden oder in einer Einrichtung der Pflege leben“ dazu geraten, eine einmalige RSV-Impfung vorzunehmen.
Das RSV wird in erster Linie durch Tröpfcheninfektion übertragen und kann etwa zu einer Lungenentzündung führen. Für einen besseren Schutz wirbt Travnik auch für eine RSV-Impfung. Seit dem 1. Juli kann diese für Erwachsene auch über die Gesundheitskarte abgerechnet werden, die Prophylaxe gegen die Erkrankung ist also seit dem vergangenen Winter niedrigschwelliger geworden.
Abseits der Impfmöglichkeiten empfiehlt der Ärztesprecher: „Viel trinken, warm halten und das Wetter annehmen, wie es ist.“ In der Corona-Zeit habe die flächendeckende Nutzung von Masken dazu geführt, dass es zu wenigen Grippe-Fällen kam. Wer sich auch in den Jahren nach den harten Corona-Lockdowns absichern will, solle auch weiterhin zur Maske greifen – gerade bei größeren Ansammlungen in der Weihnachtszeit.
„Risikogruppen ist zu empfehlen, auf dem Weihnachtsmarkt mit Maske unterwegs zu sein“, erklärt der Facharzt und fügt hinzu. „Die kann dann einfach beim Glühwein-Trinken kurz abgenommen werden.“ Damit sei ein wichtiger Schritt, um sich in der kalten Jahreszeit zu schützen, getan.
Wer sich krank fühlt, soll aber auch weiterhin auf einen Corona-Selbsttest setzen – und sich im Falle eines positiven Befundes fünf Tage selbst isolieren. Dr. Travnik weist darauf hin, dass die Anzahl der Corona-Infektionen im Vergleich zum Vorjahr wieder angestiegen ist – Rücksichtnahme und Eigenverantwortung spielen also nach wie vor eine wichtige Rolle in der kalten Jahreszeit.

