Die Band, die vor allem im Jazzrock oder Fusion zu Hause ist, gibt es seit 40 Jahren.
Neue PlatteLeverkusener Band „Confuse your cat“ setzt auf alles, was Spaß macht

„Confuse your Cat“ sind Henning Kaltheuner (E-Gitarre, Synthesizer), Hardy Schwarz (Bass), Harro Viererbl (Akustikgitarre, Synthesizer) und Dirk Schuwerack (Schlagzeug). Die Band hat ein Livekonzert im Kölner Loft auf CD herausgebracht.
Copyright: Confuse your cat
Klar, es dürfe auch mal gefällig sein, sagt Henning Kaltheuner. Er ist Gitarrist der Leverkusener Band „Confuse your cat“. Aber häufig sind die Stücke der vier Musiker nicht nur deutlich länger als die üblichen Songs, sondern vor allem auch rhythmisch anspruchsvoller: „Fünfer, Siebener, Neuner oder Elfer“ kämen dabei auch mal heraus, sagt Bassist Hardy Schwarz und lacht. Gemeint sind Taktarten, also kein Drei- oder Viervierteltakt, sondern gern auch mal ungerade und mehr Zählzeiten als man das häufig hört.
Aber selbst wenn „Confuse your cat“ als Jazzrock- oder Fusionband, zu der neben den Kaltheuner und Schwarz noch Harro Viererbl (Akustikgitarre) und Dirk Schuwerack (Schlagzeug) gehören, eben genau für solche „viel freiere“ Rhythmik stehen, wie sie sagen, geht es den vieren vor allem um eins: „Die Musik machen, die wir machen wollen.“ Und wie das klingt, können Musikliebhaber und Musikliebhaberinnen auf „Live im Loft“ hören, einer CD, die die vier während eines Konzerts Köln aufgenommen haben.
Seit fast 40 Jahren gibt es „Confuse your cat“. Der Name – die Frage muss einfach sein – soll so ein bisschen das Schräge ausdrücken, was sich auch in der Musik findet. Das Außergewöhnliche, was vielleicht auch mal Fragen aufwirft. „Das wollen wir sein“, sagt Henning Kaltheuner über den Namen.
Leverkusen: Angefangen als Hardrockband
Schwarz, Kaltheuner und Viererbl gehören zu den Gründungsmitgliedern, Drummer Schuwerack ist seit 2006 dabei. Angefangen, so berichten Kaltheuner und Schwarz, habe man in den 80ern als Hardrock-Band „Naked lunch“. „Flausen im Kopf“ habe man damals gehabt, sagt der Bassist. Man habe sich vorgestellt, von der Musik einmal leben zu können, das Ganze professionell zu betreiben. Irgendwann sei dann klar geworden, dass das nicht funktioniere.
Und irgendwann dann wollte man andere Musik machen. Kein Hardrock mehr. Und auch vom Gesang hat sich die Band verabschiedet, „Confuse your cat“ spielt rein instrumentale Stücke. Zur musikalischen Entwicklung haben sicher auch die musikalischen Einflüsse beigetragen: Weather Report, Steely Dan, King Crimson, Genesis – alles Bands, deren Musik recht komplex ist. „Ohne Kompromisse“ wollten die vier Musiker die Musik machen, die sie auch gern und häufig hören.
Den Songwritingprozess beschreibt Henning Kaltheuner pragmatisch: „Es kommt, was kommt.“ Will heißen: Einer bringt eine Idee mit und dann wird ausprobiert. Dann spielt der eine etwas, das den anderen gefällt, und es entstehen die Songs. Die „Gegentaktigkeit“, wie sie ihren Stil nennen, kommt dann automatisch. Aber ein Unfall sei das nicht, das sei ihnen schon bewusst.
Konzert auf den Leverkusener Jazztagen
„Confuse your cat“ will in ihren Songs eine Dramaturgie aufbauen, feilt an Übergängen und verschiedenen Passagen. Abwechslung ist wichtig. Es gehe schon darum, Menschen in eine Geschichte mitzunehmen, so Hardy Schwarz. Aber ohne Text, nicht erzählt, sondern atmosphärisch. Daran passen sie auch die Songtitel an.
Das Songkonstrukt steht dann irgendwann, die Musiker lassen sich aber auch Raum zum Improvisieren. „Manches ist strikt vereinbart, manches nicht“, beschreiben sie. Auch da legen sie sich nicht fest und nehmen es so, wie es „Confuse your cat“ eben gefällt.
Die CD „Live im Loft“ gibt es bei den Livekonzerte und demnächst über die Internetseite, www.confuseyourcat.de, der Band zu bekommen. Frank Rogge hat das Cover gestaltet, Peter Hölscher die Fotos gemacht.
Am Mittwoch, 12. November, spielt „Confuse your cat“ im Rahmen der Leverkusener Jazztage mit der Peter Nonn Blues Band im Opladener Scala. Konzertbeginn ist um 19.30 Uhr, Einlass eine Stunde zuvor. Den Auftakt macht die Peter Nonn Blues Band, dann kommt „Confuse your cat“.

