Auf dem Gelände hängen Landesflaggen der Partnerstädte. Mal wieder wurde die israelische gestohlen, aber diesmal wurden die Diebe erwischt.
Staatsschutz ermitteltPolizei stellt drei Täter beim Diebstahl der israelischen Flagge in Leverkusens Neulandpark

Im Neulandpark stehen Flaggenmaste in einem Kreis, daran sind Landesflaggen für die Partnerstädte gehisst. Zurzeit fehlt die israelische Flagge – mal wieder.
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Gestohlen werden öfter welche: Die Flaggen mancher Länder, die im Kreis im Neulandpark auf dem Platz der Partnerstädte flattern, sind besonders beliebt. In diesem Fall ermittelt aber die Staatsschutz-Abteilung der Kölner Polizei, die für die Verfolgung und Verhinderung politisch motivierter Straftaten zuständig ist.
Gestohlen wurde in diesem Spätsommer die israelische Flagge. Nicht zum ersten Mal, aber jetzt wurden drei junge Männer erwischt, gegen sie laufen die Ermittlungen. Sie sollen noch nicht volljährig sein. Eine Sprecherin der Kölner Polizei sagt, sie sei am Montag, 28. August, in den Neulandpark gefahren, nachdem sie aus der Bevölkerung einen Hinweis auf Diebe bekommen habe: Die seien dabei, die israelische Flagge zu stehlen.

Die deutsche und die israelische Flagge mit dem Davidstern.
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Die drei hätten die Flagge in einen Mülleimer geworfen, sagt die Sprecherin. Der Einsatz lief um 18.40 Uhr. Anderen Berichten zufolge sollen die drei Täter ein Element eines Bauzauns aus der Verankerung gehoben haben und den an den Flaggenmast gelehnt haben, um die Halterungen zu lösen. Bei dieser waghalsigen Kletterei sind sie wohl gesehen worden.
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Dass der Diebstahl einer israelischen Flagge anders bewertet werden muss, als wenn etwa jemand den großbritannischen Union-Jack für den Partykeller stiehlt, liegt auf der Hand: Immer wieder sind mit Israel verbundene Symbole Ziele von Zerstörung oder Diebstahl – aber mit politischen Hintergründen. Auch in Leverkusen.
Vorerst weht die Flagge der Ukraine
Eine Gemeinsamkeit von Islamisten und Rechtsextremen und -radikalen ist der Hass auf Juden und den israelischen Staat, weshalb diese Freundschaftssymbole immer in Gefahr sind, Freundschaftsbäume, die an die Partnergemeinde Nazareth-Illit (heutiger Name: Nof HaGalil) erinnern, wurden in der Innenstadt verletzt. Die Polizeisprecherin wollte wegen der laufenden Ermittlungen zu den wahrscheinlichen politischen Hintergründen der Tat keine Aussage machen, nur auf die Frage, ob die Täter aus dem rechtsextremen Milieu stammen, sagte sie: „Danach sieht es nicht aus.“
Neue blau-weiße israelische Flaggen mit dem Davidstern seien bestellt, heißt es von der Parkverwaltung. Bis diese eintreffen, soll die ukrainische Flagge wehen.