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40-JährigesBegegnungsstätte auf dem Bergneustädter Hackenberg feiert Jubiläum

3 min

Von Beginn an dabei war Sozialarbeiter Michael Zwinge (r.), der aus diesen Tagen berichtete. 

Generationen von Bürgern des Bergneustädter Stadtteils Hackenberg haben ihre Kindheit und Jugend dort verbracht.

Seit 1985 prägt die BGS Hackenberg das Bild des Stadtteils, und das sollte unter dem Motto „BGS Hackenberg - der Treffpunkt für Jung und Alt seit 40 Jahren“ am Wochenende gebührend gefeiert werden. Am Freitag stand zunächst ein Gala-Abend auf dem Programm. Moderiert von Sozialarbeiter Michael Zwinge und Diana Hirte, ließen die Gäste im Rahmen eines gemütlichen „Couch-Talk“ die vergangenen vier Jahrzehnte Revue passieren.

Als erster nahm Friedhelm Julius Beucher Platz auf der roten Couch - denn ohne ihn wäre es vor 40 Jahren erst gar nicht zum Bau des Gebäudes gekommen. Der Ehrenpräsident des Deutschen Behindertensportverbandes war in den 1980er Jahren Schulleiter auf dem Hackenberg und machte sich Sorgen um die Zukunft des Stadtteils. „Damals machten wir leider mehr negative Schlagzeilen als positive. Wir hatten viele kreative Jugendliche hier, aber auch welche mit sehr schlechtem oder gar keinem Abschluss“, erinnert er sich an die Zeit.

Die Jugendarbeitslosigkeit war extrem hoch. „Sie brauchten einen Ort, wo sie hingehen können und eine Aufgabe haben“, reifte bei Beucher die Idee einer Begegnungsstätte. Gemeinsam mit dem damaligen Sozialarbeiter Michael Klaka und weiteren engagierten Mitmenschen aus dem Stadtteil wurde die Idee ausgearbeitet und 1983 der „Verein der Freunde und Förderer des Jugendzentrums Bürgerhaus Hackenberg“ gegründet. Mit Hilfe von Landesförderungen konnte schlussendlich auch die Begegnungsstätte gebaut und 1985 durch den damaligen Bürgermeister Karl Siegfried Noss eröffnet werden. „Das ist nun 40 Jahre her, seitdem wurde hier viele Freundschaften gegründet und Träume Wirklichkeit“, so Diana Hirte, die selbst seit Kindheitstagen viel Zeit in der BGS Hackenberg verbracht hatte.

Michael Zwinge war von Beginn an dabei

Von Beginn an dabei war Michael Zwinge, der quasi im Alleingang als Sozialarbeiter die Geschicke lenkte. 1990 bekam Zwinge weibliche Verstärkung. Gitta Esch, ebenfalls Sozialarbeiterin, wurde Teil des Teams und brachte viele Projekte, vor allem Angebote für Mädchen, ins Rollen. „Ein Großteil der Mädchen arbeitet heute selbst im sozialen Bereich“, erzählte Esch, die bis 2021 in der BGS tätig war, stolz. Weitere Weggefährten der Begegnungsstätte nahmen Platz auf der Couch. Canan Steinicke und Diana Hirte schwelgten in Erinnerungen an das Zirkus-Projekt, an dem Kinder zunächst nur in den Ferien teilnehmen konnten. „Ich erinnere mich daran, dass ich dem Moment entgegen gefiebert habe, dass ich endlich auch beim Zirkus mitmachen konnte“, so Hirte.

Der durchweg positiven Resonanz seitens der Kinder, die die Ferienzeit gar nicht abwarten konnten, geschuldet, entschied man in der BGS, aus dem Ferienprojekt ein dauerhaftes zu machen - der Zirkus Orlando war geboren und lockt bis heute Kinder auf die Matten und an das Trapez. „Für mich ist die BGS Heimat. Ich habe gefühlt die gesamten letzten 40 Jahre hier verbracht. In meiner Kindheit und Jugend gehörte die BGS einfach dazu, es war mein Zuhause. Und ich wünsche mir, dass die BGS auch für meine Kinder ein Stück Zuhause sein wird“, wurde Steinicke sichtlich emotional.

Nach dem Couch-Talk wurden weitere Erinnerungen aus den letzten 40 Jahren ausgetauscht und die auf mehreren Tischen ausgelegten Fotos, die während der unterschiedlichsten Veranstaltungen aufgenommen worden waren, begutachtet. Neben den Fotos hatten Zwinge und Hirte auch Plakate aufgehangen, die – bedruckt oder per Hand geschrieben – für Dutzende Events Werbung machten. Nach dem Gala-Abend ging es mit den Feierlichkeiten am Samstag weiter.