Den Impfschutz von Kindern und die Hygiene im Allgemeinen zu verbessern: Diese Ziele verfolgt ein Projekt des Kreisgesundheitsamtes in Gummersbach.
Erfolgreiches ProjektHygiene ist gar nicht so schwer

Zu den Teilnehmern zählten (v.l.) Projektkoordinatorin Kübra Karagöz, Sebastian Thole (Landeszentrum für Gesundheit NRW), Natalia Jörg und Kaija Elvermann vom Kreisgesundheitsamt, Tatjana Gelwig-Götz (Kita Wupper Radevormwald) und Anne Peterson (Gesundheitsamt).
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Ein besonderes Projekt, gefördert mit Landesmitteln, hat am Kreisgesundheitsamt jetzt seinen Abschluss gefunden. Kajia Elvermann, die Leiterin der Behörde schilderte den Hintergrund des Programms. „Die Chancen für ein gesundes Aufwachsen von Kindern sind auch im Oberbergischen Kreis unterschiedlich verteilt“.
Was bedeutete, dass etwa Kinder aus finanziell schwächer aufgestellten Familien in Bezug auf Gesundheitsprävention und -kompetenz nicht mit anderen Familien mithalten könnten. Das Projekt will hier gegensteuern. „Die Aufgabe der Gesundheitsförderung ist eine stärkere Vernetzung alles Akteure. Gesundheit in allen Politikfeldern mitzudenken, ist das Ziel“, sagte Kaija Elvermann.
Das Projekt sei auch eine direkte Folge der Corona-Pandemie, beziehungsweise der Evaluation von Infektionsausbrüchen und -verläufen. „Wir haben daraus gelernt. Ein Aspekt war die Verbesserung der Impfquote, aber auch Hygiene im Allgemeinen“, sagte die Gesundheitsamtsleiterin.
Neun Kitas aus Oberberg haben mitgemacht
Seit September 2023 hatte das Infektionsschutz-Projekt stattgefunden. Offiziell läuft das Projekt zwar noch bis Juni, doch schon fand jetzt die Abschlussveranstaltung statt. Zu den Teilnehmern zählten auch Sebastian Thole vom Landeszentrum für Gesundheit NRW als Fördermittelgeber als auch Amtsleiterin Kaija Elvermann und Projektkoordinatorin Kübra Karagöz.
Aus Radevormwald berichtete Tatjana Gelwig-Götz von der Städtischen Kindertagesstätte Wupper, eine der neun teilnehmenden Kitas aus Rade, Waldbröl und Gummersbach, von ihren Erfahrungen. Und die seien insgesamt sehr positiv gewesen. Zusammen mit dem Landeszentrum für Gesundheit NRW habe man das Konzept umgesetzt.
Vertrauenspersonen an den Kitas sind wichtig
Zunächst wurden die Bedarfe ermittelt, also die Kitas, in denen es ein sogenanntes allgemeines Präventionsdilemma gab. Diese Kitas wurden dann angeschrieben, neun von ihnen nahmen teil, eine aus Radevormwald, fünf aus Waldbröl und drei aus der Kreisstadt. „An den Kitas wurden ‚Peers‘, also Vertrauenspersonen und Multiplikatoren aus den Teams, weitergebildet. Sie können die Bedürfnisse besser auf Augenhöhe vermitteln“, sagte Kübra Karagöz.
Die Schulungen fanden von März bis etwa Mai 2024 statt. „Daran schloss sich das Herzstück des Projekts an – die Aktionstage an den Kitas“, sagte Kaija Elvermann. Die richteten sich sowohl an die Kinder und ihre Eltern als auch an die „Peers“.
Richtig Händewaschen trainiert
Dabei ging es etwa um das Einüben des korrekten Händewaschens und -desinfizierens – mit anschließender Überprüfung im UV-Licht-Kasten. „Dazu wurden der Impfpass und das U-Untersuchungsheft begutachtet, Kinder lernten, wie man in die Armbeuge niest und hustet, es wurden auch die Sprachentwicklung, die Grobmotorik und die Feinmotorik überprüft“, sagte die Projektkoordinatorin.
In der Folge wurde ein ärztliches Empfehlungsschreiben in mehreren Sprachen für die Eltern erstellt. „Für die Kinder gab es ein ‚Diplom‘ und kleine Geschenke wie T-Shirts oder Malstifte“, sagte Kübra Karagöz. In der Rückmeldung von Eltern und Kitas habe es ein durchgängig positives Fazit beschrieben – und der Wunsch, das Projekt fortzusetzen.
Das soll nun auch geschehen, wie Kaija Elvermann betonte. „Das Projekt wird mit Kreismitteln fortgeführt“, sagte sie. Die ersten Ergebnisse seine sehr vielversprechend, auch wenn erst nach etwa fünf Jahren eine statistische Entwicklung festgestellt werden könne. „Fakt ist: Der Draht zum Gesundheitsamt ist kürzer geworden“, betonte sie.