Gummersbach unterliegt gegen die MT Melsungen mit 25:26.
Handball-BundesligaVfL kosten zu viele Fehler den Sieg

Dominik Kuzmanovic hielt seine Mannschaft vor allen in der ersten Halbzeit mit seinen Paraden in Führung.
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In einem spannenden und in der Schlussphase auch sehr hitzigen Spiel der Handball-Bundesliga unterliegt der VfL Gummersbach der MT Melsungen mit 25:26 (11:9). Die 4500 Zuschauer in der ausverkauften Rothenbach-Halle sahen dabei ein Spiel mit vielen Wendungen, aber auch mit vielen Fehlern. Die technischen Fehler und die vergebenen Chancen kosteten den VfL am Ende auch den möglichen Sieg im vierten Aufeinandertreffen der beiden Teams in dieser Saison.
Während die Gummersbacher beide Spiele in der Bundesliga verloren, gewannen sie in der Europa League ihre Heimspiel gegen die MT, schieden aber nach der anschließenden Niederlage in Kassel aus. In der Rothenbach-Halle sind die Melsungen nach dem Sieg gegen den VfL weiterhin ungeschlagen und stehen punktgleich mit Tabellenführer Füchse Berlin auf Platz zwei der Tabelle. Gummersbach ist Neunter. Erstmals im Kader des VfL stand der 17-jährige Patrick Kiesewalter aus der U20, der aber nicht zu Einsatz kam.
Dominik Kuzmanovic kam bis zur Pause auf zehn Paraden
Die Gummersbacher, bei denen nach der Verletzung von Abwehrspezialist Tom Kiesler und den Ausfällen von Julian Köster sowie Ellidi Vidarsson nur noch Stepan Zeman als gelernter Mitteldeckungsspieler geblieben war, stellten ihm Kristjan Horzen zur Seite. Beide standen sicher und Kreisläufer Horzen war auch noch im Angriff sehr effektiv. Dazu kam in der ersten Halbzeit ein sehr starker Dominik Kuzmanovic im VfL-Tor, der bis zur Pause auf zehn Paraden, darunter ein Siebenmeter, kam. Die Gummersbacher Angreifer verpassten es aber, aus den Paraden ihres Torhüters Profit zu schlagen und sich abzusetzen. Zudem hatte sich die Melsunger Abwehr auf Miro Schluroff eingestellt.
Gummersbach fand gut ins Spiel, führte mit 4:1 (7.). Doch schon in der frühen Phase des Spiels häuften sich die Fehler, die der Torhüter noch ausgleichen konnte. Als VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson in der 20. Minute die erste Auszeit nahm, führte sein Team mit 8:6 und er mahnte an, effektiver zu sein, die vielen Fehlpässe und Stürmerfouls zu unterlassen. Zudem sandte er ein Lob an Kuzmanovic.
MT Melsungen ging beim 17:16 erstmals in Führung
Nach einem Ballverlust von Teitur Einarsson und der anschließenden Parade des VfL-Torhüters gingen die Gummersbacher mit einer Zwei-Tore-Führung in die Pause. Zunächst baute Miro Schluroff, der erstmals als Kapitän aufgelaufen war, die Führung auf 12:9 (31.) aus. Auch in seiner zweiten Auszeit mahnte der VfL-Trainer seine Spieler, effektiver zu sein und das vor allem über die zweite Welle, da die Melsunger Abwehr nun besser stehe. Bei 13:13 (37.) hatten die Hausherrn nach einem 3:0-Lauf erstmals ausgeglichen. Die Gummersbacher legten bei 16:14 (41.) noch einmal auf zwei Treffer vor, doch beim 17:16 (45.) gingen die Melsunger erstmals in Führung.
Wieder war es Miro Schluroff, der zum Ausgleich traf, ehe die Gastgeber mit einem 5:0-Lauf auf 22:17 (53.) vorlegten, Kurz zuvor ging der Melsunger Torwart Nebosja Simic humpelnd vom Feld, nachdem er sich bei einer Abwehraktion das Knie verdreht hatte.
In drei Minuten nutzen die Schiedsrichter dreimal den Videobeweis
Die Partie wurde nun hitziger. MT-Abwehrspieler Adrian Sipos bekam nach einem Gesichtstreffer gegen Miro Schluroff nach Videobeweis die Rote Karte (55.), für Elvar Jonsson gab es nach Videobeweis Zwei Minuten (57.), während die Schiedsrichter in der selben Minute nach dem Videostudium nicht auf einen Kopftreffer gegen Dominik Kuzmanovic entschieden.
Der VfL verkürzte, war nach Treffern von Kentin Mahé und Schluroff beim 24:25 (59.) wieder auf einen Treffer dran, ebenso wie beim 25:26 in der letzten Minute. Nach einer Auszeit spielten die Melsungen die letzten sechs Sekunden herunter und feierten den 13. Sieg im 13. Heimspiel.
Es sei schade, dass der VfL die Chancen nicht genutzt habe, sagte Torhüter Dominik Kuzmanovic nach dem Abpfiff. Er sei aber stolz darauf, wie die Mannschaft gekämpft habe. Ähnlich äußerte sich VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson, der von einem ordentlichen Spiel seiner Mannschaft sprach, in das seine Spieler alles reingeworfen hätten. „Aber wir haben zu viele Fehler gemacht, und am Ende ging uns etwas die Luft aus.“
Für die Gummersbacher geht es nun am Freitag, 19 Uhr, in der Schwalbe-Arena gegen den VfL Potsdam weiter.
MT Melsungen: Simic (8 Paraden), , Morawski (2 P.); Enderleit (2,) Wilfer (n.e.), Balenciaga (5), Mandic (2,) Sipos, Kristopans (n.e.), Ignatow (5), Moraes (1), Jonsson (6), Soler, Svensson, Kastening, Barrufet (5/3).
VfL Gummersbach: Kuzmanovic (15 P). Obling (nur bei einem Siebenmeter); Kodrin (2), Vujovic (2/1), Blohme (1), Häseler, Einarsson (3), Schluroff (6,) Kiesewalter (n.e.), Tskhovrebadze (3), Mahé (2), Pregler (1), Horzen (5), Zeman.