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Kommentar

Lindlarer Ortskern
„Politiker und Vertreter der Verwaltung verbal anzugreifen, geht gar nicht“

Ein Kommentar von
2 min
Eine Menschengruppe hat sich im Lindlarer Ortskern versammelt.

Die Initiative„ Unser Ort“ hatte Politik, Verwaltung und Bürger zu einem Ortstermin eingeladen, um über deren Unzufriedenheit mit den Plänen für die Umgestaltung zu sprechen.

Viele sind unzufrieden mit den Plänen für die Umgestaltung des Lindlarer Ortskerns. Ein Kommentar zur Diskussion bei einem Treffen vor Ort.

Es ging hoch her beim Gespräch über die Kamper Straße und die Verkehrsführung im Ortskern in Lindlar. Manchen Teilnehmern fehlte der Respekt denjenigen gegenüber, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich für die Gemeinde engagieren. Einzelne Politiker und die Vertreter der Verwaltung verbal anzugreifen, geht gar nicht. Die Vertreter von SPD, Grünen und FDP stellten sich der Diskussion, von der ebenfalls anwesenden CDU kam kein einziges Statement. Eine professionelle oder zumindest unabhängige Moderation wäre hier wünschenswert gewesen.

Das Geschehen zeigt sehr deutlich die aktuellen Probleme unserer Demokratie auf. Auf der einen Seite Bürger mit ihren berechtigten Bedenken und Sorgen, die sich teilweise aber erst melden, wenn es in dem Prozess für Änderungen eigentlich zu spät ist und die sich von Verwaltung und Politik nicht mitgenommen fühlen. Auf der anderen Seite Politik und Verwaltung, die in aufwendigen Prozessen mit Planern nach Lösungen suchen und verschiedene Formate zur Bürgerbeteiligung anbieten, die aber kaum oder nur von bestimmten Bürgern genutzt werden.

Dazu kommen komplizierte und aufwendige Prozesse. Es kommt zu Unverständnis und Frust auf beiden Seiten. Wir brauchen dringend neue Beteiligungsprozesse, denn um den in vielen Bereichen erforderlichen Strukturwandel leisten zu können, müssen die Bürger eingebunden werden. Ohne eine breite Akzeptanz sind viele eigentlich gute Ansätze von vorneherein zum Scheitern verurteilt.