Hoher Besuch war am Samstag nach Marienheide zur großen Feier anlässlich des 80-jährigen Bestehens des lokalen Spiel- und Sportvereins gekommen. „Cristiano Ronaldo ist hier“, verkündeten Christian Schmidt und Klaus-Jürgen „Knacki“ Deuser, die den Festtag gemeinsam moderierten. Sie waren für Ulli Potofski eingesprungen, der krankheitsbedingt hatte absagen müssen.

Einen besseren Ersatz hätte der SSV Marienheide kaum finden können, denn den beiden gelang es perfekt und auf launige Art, durch das Programm zu führen. Im Herbst wollen sie größere Laufveranstaltungen in Oberberg moderieren – der Auftritt in Marienheide war die Feuertaufe als Duo.

Der Auftritt von Saki, der als Double von Cristiano Ronaldo mit Fußballtricks das Bühnenprogramm eröffnete, wurde vor allem für die Kinder ein erstes Highlight. So durfte unter anderem der neunjährige Lino – der passenderweise ein CR7-Trikot trug – auf die Bühne kommen und einige Tricks auszuprobieren. „Vor anderthalb Jahren haben wir mit den Planungen für dieses Jubiläumsfest begonnen“, berichtete Holger Fischer, 1. Vorsitzender des SSV Marienheide, in seiner Begrüßung und freute sich, dass der große Tag endlich gekommen war.

Mit Blick auf die dunklen Wolken am Himmel und die Gewitterwarnung war Fischer überzeugt: „Der Regen zieht an Marienheide vorbei.“ So sollte es tatsächlich kommen und am Samstag fielen über dem Festgelände neben der Turnhalle in der Jahnstraße nur wenige Tropfen, die der Veranstaltung keinen Abbruch taten.

In Vorbereitung auf die Feier hatte Holger Fischer in alten Protokollen aus Vorstandssitzungen des SSV gestöbert und darin einiges Interessantes gefunden, was heute unvorstellbar sei. So waren einst Tannen gegen Holzlatten getauscht worden, um daraus Tore bauen zu können, berichtete Fischer.

Heute nimmt der SSV Marienheide mit sieben Senioren- und 25 Jugendmannschaften am Spielbetrieb teil. Aktuell werden in Marienheide die Disziplinen Fußball, Handball und Koronarsport angeboten. Für Holger Fischer ist die Arbeit im SSV-Vorstand vor allem eine Herzensangelegenheit. „Ich habe hier selbst als Kind mit dem Sport begonnen, habe lange Handball gespielt. Heute sind meine beiden Söhne im Verein aktiv. Ich möchte das zurückgegeben, was ich früher selbst im Verein erleben durfte“, betonte er.

Timo Fuchs, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde, schaute ebenfalls auf die Anfänge zurück. So war der SSV Marienheide nach dem Zweiten Weltkrieg von vier engagierten Männern gegründet worden, die etwas Neues in der Gemeinde schaffen wollten.

Dass man den Sprung von Marienheide in die Fußball-Bundesliga schaffen kann, hat Peter Vollmann bewiesen. In der Marienheider B-Jugend begann seine Karriere. Anfang der 1980er Jahre spielte Vollmann bei Rot-Weiß Lüdenscheid in der Zweiten Bundesliga. Später war er lange als Trainer aktiv, unter anderem bei Rot-Weiß Lüdenscheid, und später bei SG Wattenscheid, Preußen Münster, Eintracht Trier, KFC Uerdingen, Fortuna Köln, Eintracht Braunschweig, Holstein Kiel, Real Tamale United sowie Real Sportive in Südafrika.

80 Jahre SSV Marienheide: Großes Open-Air als Highlight

2010 trainierte Peter Vollmann als neuer Cheftrainer Zweitligaabsteiger Hansa Rostock und war zuletzt von 2018 bis 2024 Sportdirektor beim Zweitligisten Eintracht Braunschweig. „Meine Wurzeln liegen in Marienheide, das habe ich nie vergessen“, betonte er. Im Vergleich zu seinen Anfängen im Fußball habe sich vieles verändert. „Zum Beispiel die Regeländerungen im Fußball. Vieles ist heute schneller geworden. Und auch wirtschaftlich sind die Änderungen groß“, so Vollmann.

In die Bundesliga hat es auch Handballerin Stella Krüger (gebürtige Kramer) geschafft. Auch sie war in ihre Heimat Marieneide gekommen, wo ihre Karriere einst begann. Die 36-Jährige spielte für den TV Beyeröhde sowie Borussia Dortmund in der Bundesliga und feierte 2016 ihr Debüt für die deutsche Nationalmannschaft, heute ist sie Mutter und im Sport kürzer getreten.

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Linda Thielen

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Abgerundet wurde das Bühnenprogramm durch Auftritte der Hip-Hop-Gruppe der Tanzschule Kasel sowie des Zirkus Traumland der Gesamtschule Marienheide, ehe am Abend das große Open-Air als Highlight des Festtages startete. Auf der Bühne gaben sich die Domstürmer, Kempes Feinest und die Lindlarer Band Sprinter das Mikrofon in die Hände und heizten dem Publikum ordentlich ein. Bis spät in die Nacht wurde gefeiert. Holger Fischer zog am nächsten Morgen ein rundum positives Fazit: „Es war eine gelungene Jubiläumsfeier und hätte nicht besser sein können.“