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Neuer SchulleiterZum Einstand in Morsbach einen Chor gegründet

Lesezeit 3 Minuten
Holger Engelbert leitet in Morsbach die Leonardo-da-Vinci Schule.

Neu an der Spitze der Leonardo-da-Vinci-Schule in Morsbach steht Holger Engelbert, der 60 Jahre alte Pädagoge kommt aus Siegen.

Holger Engelbert (60) aus Siegen leitet die Morsbacher Leonardo-da-Vinci-Sekundarschule und will sie behutsam pflegen.

Holger Engelbert kommt aus dem Unterricht, gerade hat der neue Schulleiter der Morsbacher Leonardo-da-Vinci-Sekundarschule eine Lücke im Stundenplan. Musik und Evangelische Religion sind seine Fächer. „Unterrichten ist ja die Basis, unser Kerngeschäft. Wenn ich am Ball bleiben und in der Schule etwas entwickeln will, muss ich unbedingt unterrichten und nicht nur Verwaltungsarbeit machen.“ Nach den ersten Monaten in Morsbach sei er noch immer dabei, sich umzuschauen und alles kennenzulernen.

Ich bin hier sehr gut aufgenommen worden.
Holger Engelbert

Dafür pendelt der Vater von drei Söhnen und Opa von vier Enkelkindern täglich aus dem Siegerland nach Oberberg. Dabei habe sich die Verbindung zum Kollegium, zu den Eltern und zur Gemeinde von Anfang an positiv entwickelt, freut sich der Nachfolger von Jürgen Greis (66). „Ich bin hier sehr gut aufgenommen worden“, freut sich Engelbert. Und die Sympathie ist gegenseitig: Nach zwölf Jahren als Leiter der Realschule auf der Morgenröthe in Siegen hat sich der 60-Jährige ganz bewusst auf die Stelle in Oberbergs südlichster Gemeinde beworben. „Mir hat die Beschreibung gefallen.“ Der Ruf als gut aufgestellte Schule sei bis ins Siegerland gedrungen, das pädagogische Konzept, der Ganztag hätten ihn neugierig gemacht. Er sei gleich hingefahren, und vom ersten Moment an habe ihm die Schule gefallen, verrät der Pädagoge.

Pflegen, was bereits da ist

Daran konnten auch die Gerüste an der Fassade des Campus nichts ändern, hinter denen das eigentliche Schulgebäude zurzeit kaum zu erkennen ist: „Sicher, es ist eine totale Baustelle, aber man sieht bereits, was entsteht“, urteilt Engelbert. „Ein schöner neuer Trakt mit Selbstlernzentrum, die Bibliothek, demnächst das Schwimmbad. Es geht voran.“

Gefallen haben ihm auch die Ausstattung der Klassenräume mit interaktiven Tafeln, der digitale „Schulmanager“, ein Forum, mit dem die Kinder per Tablet Aufgaben abrufen und abgeben können und mit dem papierlos Elternbriefe verschickt werden. Auch das Mittagsangebot und die Differenzierung sind beim neuen Leiter gut angekommen. „Wir haben ja in der Sekundarschule ganz unterschiedliche Schülerinnen und Schüler, von Hochbegabten bis zu Kindern mit Förderbedarf, dazu Kinder ohne Deutschkenntnisse. Da ist Differenzierung ganz wichtig.“

Grundsätzliche Veränderungen stünden zurzeit nicht an, betont er. Vielmehr hat sich Holger Engelbert vorgenommen, zu pflegen, was bereits da ist, weiterzuentwickeln und auszubauen. Zum Beispiel die Netzwerkarbeit mit Grundschulen und anderen weiterführenden Schulen. Vor allem die Berufsorientierung liegt ihm am Herzen. „Das funktioniert bereits, aber wir brauchen noch mehr Kooperationspartner in Firmen, Banken und Vereinen.“ Und auch Lesekompetenz und Lernangebot ließen sich sicher noch verbessern. Positiv findet er, dass die Schule mit rund 430 Schülerinnen und Schülern überschaubar sei, „da besteht ein enger Kontakt, wir kennen alle Kinder, und sie können sich hier zu Hause fühlen“.

Interesse an musischer Bildung

Ein besonderes Interesse von Schulleiter Holger Engelbert, der auch Chorleiter, Sänger und Pianist und Organist ist, gilt der musischen Bildung. Gehe es im Unterricht eher um Pop und Musical, so interessieren ihn privat vor allem Jazz und Kirchenmusik. „Auch in dieser Beziehung fühle ich mich in Morsbach sehr gut aufgehoben.“

So habe er bereits mit der Musikschule und Klangwerk Kontakt aufgenommen, und er könne sich auch gut vorstellen, am Kulturkonzept der Gemeinde mitzuwirken, erzählt Holger Engelbert – bereits auf dem Sprung zur Probe des frisch von ihm gegründeten Schulchors.