An allen Tagen in der ersten Woche haben Oberbergs Polizei und das Ordnungsamt der Marktstadt Kontrollen vorgenommen. Ärger gab es nur wenig.
Wenige GeldbußenGelungener Start in Waldbröl für Oberbergs allererste Schulstraße

Eine Sondergenehmigung vorzeigen muss in Waldbröl, wer die Goethestraße hinauf zum Hollenberg-Gymnasium oder zur städtischen Gesamtschule fahren will. Die Polizei wird weiterhin kontrollieren, hier Christoph Goße von der Direktion Verkehr.
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Neun mündliche Verwarnungen und drei Geldstrafen in Höhe von jeweils 55 Euro, das ist die Bilanz der Polizei nach der Einrichtung von Oberbergs erster Schulstraße: Seit dem vergangenen Montag ist in Waldbröl die Goethestraße, die Zufahrt zum Hollenberg-Gymnasium und zur städtischen Gesamtschule, an Unterrichtstagen von 7 bis 8 Uhr und erneut von 12.30 bis 15.45 Uhr für den (meisten) Verkehr gesperrt.
Die Polizei hat an allen Tagen seit dem Beginn dort Posten bezogen. „Besondere Vorkommnisse gab es nicht“, ergänzt Polizeisprecher Marc Leporin und betont, dass die Stadtverwaltung die Elternschaft offenbar gut informiert habe.
In den Waldbröler Nachbarstraße gelten ebenfalls neue Regeln
Initiator dieses zunächst auf ein Jahr befristeten Verkehrsprojekts ist Waldbröls Mobilitätsmanager Rudolf Bergen. Der zieht ebenfalls eine positive Bilanz: „Der Kern des Projektziels ist weitestgehend erfüllt.“ Weniges müsse indes nachgebessert und daher nun überprüft werden.
Kräfte des städtischen Ordnungsamtes waren in dieser Woche zudem am Höhenweg sowie an der Heinrich-Heine-Straße und der Schillerstraße unterwegs, weil auch da neue Regeln gelten, strikte Parkverbote etwa. Blieb es am Montag bei aufklärenden Gesprächen, so seien an den Tagen danach neun Ordnungswidrigkeiten erfasst worden, berichtet Stadtsprecher Felix Becher.
In Waldbröl sprechen die beiden Schulleitungen von einer deutlichen Entlastung
Von einer deutlich spürbaren Entlastung sprechen die Schulleitungen: „Die gefährlichen Situationen sind klar entschärft worden“, urteilt Frank Bohlscheid, Rektor des Gymnasiums. Das bestätigt Kirsten Wallbaum-Buchholz, die Leiterin der benachbarten Gesamtschule: „Man merkt eine Beruhigung. Aber es gibt immer noch einige Eltern, die versuchen, sich durchzumogeln.“ Warum dies so ist, sei ihr ein großes Rätsel.
Weitere Lösungen, so die Schulchefin, müssten indes auf der organisatorischen Seite her, da gebe es Fallstricke: „Denn auch Prüferinnen und Prüfer, die für Staatsexamen zu den Schulen kommen, müssen diese dann auch erreichen können.“ Zuvor hatten alle im Schuldienst Beschäftigten Durchfahrt-Genehmigungen erhalten, die der Oberbergische Kreis ausstellt.
Für Anwohnerinnen und Anwohner gelten an der Goethestraße die Regeln des Anliegerverkehrs, ebenso für Liefer- und Pflegedienste, Handwerksbetriebe und andere, die ein Haus dort erreichen müssen. Der Bezirksdienst der Polizei, kündigt Sprecher Leporin an, werde die Goethestraße weiterhin im Auge haben und die Einhaltung der Sperrzeiten überwachen.
Auch in Waldbröls Nachbargemeinde Nümbrecht ist eine solche Schulstraße im Gespräch: Eingerichtet werden soll sie in der Ortschaft Gaderoth, und zwar an der Grundschule „Auf dem Höchsten“.

