In Australien hat Prof. Dr. Golam Abu Zakaria die wichtigste internationale Ehrung für Medizinphysiker entgegengenommen.
Harold-Johns-MedalRenommierte Auszeichnung für Wiehler Wissenschaftler

Der Wiehler Medizinphysiker Prof. Golam Abu Zakaria (72, l.) und IOMP-Präsident John Damilakis bei der Verleihung im australischen Adelaide.
Copyright: Foto: IOMP
Ein Brückenbauer – das ist der Wiehler Medizinphysiker Professor Golam Abu Zakaria gleich in mehrfacher Hinsicht: Seit Jahrzehnten baut er Brücken zwischen Kontinenten und Kulturen ebenso wie zwischen medizinischen Disziplinen. Sein vielfältiger Beitrag zu Forschung und Lehre in seinem Fachbereich und sein unermüdliches ehrenamtliches Schaffen haben ihm schon zahlreiche Auszeichnungen eingebracht, im Vorjahr erhielt er das Bundesverdienstkreuz.
Ehrung auf dem Weltkongress
Jetzt aber hat der 72-Jährige in Australien die renommierteste internationale Auszeichnung entgegengenommen, die es im Bereich der Medizinphysik weltweit gibt. Im Rahmen des sechstägigen Weltkongresses für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik im australischen Adelaide erhielt er die Harold-Johns-Medaille 2025. Überreicht wurde sie vom Präsidenten der International Organization for Medical Physics (IOMP), Professor John Demilakis.
Lange Leiter der Strahlenmedizin am Klinikum Oberberg in Gummersbach
Die Ehrung ist vielleicht umso höher einzuschätzen, als viele von Zakarias wissenschaftlichen Arbeiten im deutschsprachigen Raum erschienen sind. Von 1987 bis 2018 arbeitete er hauptberuflich am Klinikum Oberberg in Gummersbach, als Leiter der Medizinischen Strahlenphysik. In dieser Zeit habe er bedeutende Fortschritte in Bereichen wie Dosimetrie, Strahlentherapieplanung und Qualitätssicherung erzielt, heißt es in einem Bericht über den Wiehler.
Ich konnte zwar nicht forschen wie an einer Uni, aber im kleinen Rahmen ging das.
„Ich wäre gerne noch an die Universität Heidelberg gewechselt, aber irgendwann habe ich gemerkt: Das muss gar nicht sein. Ich konnte zwar nicht forschen wie an einer Uni, aber im kleinen Rahmen ging das.“ In Heidelberg hatte Zakaria mit Auszeichnung promoviert.
Dass die medizinphysische Fachwelt die Arbeit des Wiehlers dennoch kennt und ihren Wert schätzt, könnte an der Vielfalt der Betätigungen liegen, die übrigens mit Eintritt in die Rente vor sieben Jahren keineswegs abgenommen hat – eher im Gegenteil, denn seither findet der rührige Wiehler mehr Zeit für neue Themengebiete. An der Hochschule Anhalt in Köthen (Sachsen-Anhalt) gibt er weiterhin als Honorarprofessor Blockseminare in den Bereichen Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen sowie in Angewandten Biowissenschaften und Prozesstechnik. Auch an der Fachhochschule in Gummersbach bildete er akademischen Nachwuchs aus.
Ein ganz besonderes Anliegen ist Professor Zakaria, die Möglichkeiten der modernen Medizin auch für die Menschen in Entwicklungsländern zugänglich zu machen – sowohl mit Blick auf moderne Ausrüstung als auch auf die Ausbildung von Medizinphysikern.
Dafür vermittelte er viele Stipendien in Deutschland und gründete das Komitee für Medizinphysik in Entwicklungsländern. „Seit ich mehr Zeit habe, kann ich in auch in andere Richtungen gehen. Ich mache jetzt sehr viel zu Prävention und Screening“, erklärt er. „In Entwicklungsländern haben die Menschen keine Krankenversicherungen.“
Meine Haupttätigkeit ist jetzt die weltweite Ausbildung der Medizinphysiker.
Engagiert in EntwicklungsländernUmso wichtiger seien dort Screening und Prävention, um Krankheiten schon in einem frühen Stadium zu erkennen und dann zu heilen – mit wenig Geld. Beides – Prävention und Screening – legt der Medizinphysiker übrigens ausdrücklich allen Menschen weltweit, auch in Deutschland, ans Herz.
„Meine Haupttätigkeit ist jetzt die weltweite Ausbildung der Medizinphysiker. Es gibt Länder, die haben noch gar keine Infrastruktur“, sagt er und nennt als Beispiele Bangladesch und Tansania.
Kollegen schrieben Buch über Zakaria
Noch heute betreut er deshalb zahlreiche Doktoranden an verschiedenen Universitäten und baut das Südasiatische Zentrum für Medizinische Physik und Krebsforschung auf, das Krebsspezialisten aus Südasien und verschiedenen anderen Regionen ausbildet.
All das hinterlässt auch bei seinen Fachkollegen Eindruck. Mehrere Dutzend internationale Wissenschaftler veröffentlichten das englischsprachige Buch „Bridge Builder Dr. Golam Abu Zakaria: Medical Physics International“.

