Aufgrund des trockenen Wetters rät die Feuerwehr zu besonderer Vorsicht, damit die Feuer nicht „außer Kontrolle“ geraten.
Brauchtum„Äußerste Sensibilität“ ist bei Osterfeuer in Rhein-Berg gefragt

100 Meter Abstand zum Wald: Für offenes Feuer gelten strenge Regeln.
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Vielerorts gehören sie zur Tradition, auch im Rheinisch-Bergischen Kreis finden die Osterfeuer jährlich statt. Für das kommende Wochenende sind ebenfalls welche geplant, allerdings müssen die Veranstalter besondere Vorsicht walten lassen. „Dieses Frühjahr ist eines der trockensten der letzten Jahre“, sagt Kreisbrandmeister Manuel Packhäuser. Die Gefahr von Wald- und Flächenbränden sei aktuell besonders groß. Osterfeuer sollen deshalb möglichst nicht dort stattfinden, „wo es grün ist“, sagt er.
Die Entscheidung, ob und in welchem Umfang die Feuer stattfinden könnten, entschieden die Ordnungsämter der Städte und Kommunen individuell, erklärt Packhäuser. Dafür müssen sie allerdings erstmal beantragt und dann auch genehmigt werden.
Nicht alle in Rhein-Berg haben ihre Osterfeuer angemeldet
Der Kreisbrandmeister warnt davor, eine fehlende Anmeldung und die daraus entstehenden Konsequenzen zu riskieren. Dazu zählen etwa die Kosten für einen Fehleinsatz der Feuerwehr. In Bergisch Gladbach gibt es derzeit zwei Anmeldungen, in Seelsheide und in der Straße Im Hörnchen. Behördlich ist das der richtige Weg. Doch halten sich nach Informationen, die der Redaktion vorliegen, nicht alle daran.
„Wir sind vorsichtig“, beteuert einer von ihnen. Er wolle zusehen, dass das Osterfeuer weit genug von brandgefährdeten Gebieten entfernt entzündet wird. „Über geeignete Löschmittel wollen wir uns mit der Feuerwehr absprechen“, fügt er hinzu. Ein solches griffbereit zu haben, sei eine der Grundregeln für diejenigen, die ein Osterfeuer ausrichten wollen, sagt Packhäuser. Außerdem soll immer ein geeigneter Ansprechpartner für das Feuer vor Ort sein. Und ganz wichtig: Es muss einen gut erreichbaren Zugang für Rettungsdienste geben.
Leider geraten immer wieder einige solcher Feuer außer Kontrolle. Die Folge können hohe Sach- oder sogar Personenschäden sein
Auch die Feuerwehr zeigt sich dieses Jahr aufgrund der Wetterlage besorgt. „Wir haben Bedenken wegen der Osterfeuer“, sagt Elmar Schneiders, Pressesprecher der Feuerwehr Bergisch Gladbach. „Leider geraten immer wieder einige solcher Feuer außer Kontrolle. Die Folge können hohe Sach- oder sogar Personenschäden sein“, erklärt Felix Müller, Abteilungsleiter Gefahrenvorbeugung und Einsatzplanung der Feuerwehr Bergisch Gladbach.
Sicherheitsmaßnahmen speziell für die Brauchtumsfeuer seien allerdings nicht geplant, so Schneiders. „Aber wir sind auf jegliches Szenario bestens vorbereitet.“ Insbesondere aufgrund aktueller Feuerwehreinsätze, der Trockenheit und der Waldbrandgefahr rufe er dazu auf, dieses Jahr keine Risiken einzugehen.
Kommune in Oberberg sagte Osterfeuer zunächst ab
„Aktuell sind die Wiesen ja wieder nass“, sagt ein Veranstalter, der sein Osterfeuer nicht angemeldet hat. In den letzten Wochen sah das noch anders aus, der Wetterbericht versprach warme Temperaturen. Im Oberbergischen Kreis hatte die Gemeinde Morsbach die Brauchtumsfeuer zunächst aufgrund der Trockenheit untersagt, ruderte dann aber zurück und hob das Verbot wieder auf. In anderen Kommunen in NRW wird noch diskutiert, ob und inwiefern die Ostertradition stattfinden kann.
Momentan ist jedoch wieder Regen angesagt, die Trockenheit scheint zunächst gebannt. Wer dieses Jahr dann doch ein Osterfeuer ausrichten wolle, der solle dies „mit äußerster Sensibilität“ tun, sagt Kreisbrandmeister Packhäuser.