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SchulsanierungKürtens Megaprojekt springt auf 123 Millionen Euro

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Das Foto zeigt die Baustelle am Kürtener Schulzentrum

Die Baustelle am Schulzentrum Kürten

Die klimafreundliche Modellsanierung der Gesamtschule Kürten und ihrer beiden Sporthallen kostet jetzt geschätzt 123 Mio. Euro.

Es gibt neue Zahlen zur klimafreundlichen Modellsanierung der Schulzentrums Kürten. Sie schlagen deutlich nach oben aus. Von bislang 98 Millionen Euro springt die Kostenschätzung nun auf 123 Millionen Euro hoch. Das ist, nach zwei Jahren des Stillstands bei den Kosten, eine Steigerung von 23,5 Prozent. Nicht absehbar ist bislang, wie die politischen Fraktionen auf diese Nachricht reagieren.

Im Frühjahr hatten sich die Politiker einmütig entschieden, nach Abschluss von Kernsanierung und Neubau von Sülztalhalle und Gymnastikhalle das Projekt mit der Sanierung der Schulgebäude fortzusetzen. Da war aber noch von 98 Millionen die Rede gewesen. Das vor einem Jahr neu ins Projekt geholte Steuerungsunternehmen BMP hatte in den vergangenen Monaten das Projekt auf Herz und Nieren geprüft. Ergebnis: eine „umfassende Neubewertung“, wie die Gemeinde nun kommuniziert.

Bürgermeister war vorab informiert

Weiter heißt es aus dem Rathaus: „Diese Anpassung berücksichtigt die erheblich gestiegenen Baupreise der vergangenen Jahre, höherer Risikozuschläge sowie den nun vorgesehen Zuschlag für die Vergabe an einen Generalunternehmer“. Datiert ist die Mitteilung auf den 30. Oktober. Da war Altbürgermeister Willi Heider quasi schon nicht mehr zuständig und sein Nachfolger Mario Bredow noch nicht angekommen. Er sei über die Kostenentwicklung vorab informiert worden, sagte Bredow gestern an seinem ersten Arbeitstag. Eine Bewertung wolle er nicht vornehmen, er müsse sich noch weiter kundig machen.

Aktualisiert und konkretisiert hat die Verwaltung auch den Zeitplan. Sanierung der Sülztalhalle/Mehrzweckhalle und Neubau der Sporthalle sollen jetzt „voraussichtlich“ Ende 2027 abgeschlossen sein. Ein Jahr später als geplant. Die Schulgebäude werden wie bekannt in zwei Abschnitten saniert: der erste bis Mitte 2030, der zweite bis Mitte 2032. Das ist, von heute gerechnet, in siebeneinhalb Jahren.

„Die Gesamtschule ist ein zentrales Zukunftsprojekt für Kürten. Für unsere Schülerinnen, unsere Schüler, für die Familien und den gesamten Bildungsstandort.“ Man wisse, dass die aktuellen Entwicklungen anspruchsvoll seien. „Umso wichtiger ist es jetzt, dass wir gemeinsam und mit klarer Struktur weiterarbeiten.“

Für moderne Lernebdingungen

Die Gemeinde werde alles daransetzen, dass die Gesamtschule moderne Lernbedingungen erhalte. „Wir werden alles daran setzen, dieses Ziel Schritt für Schritt zu erreichen“, heißt es in der Mitteilung. Hinweise zur Finanzierung des Projekts und zu den Auswirkungen auf die Grundsteuern und Gewerbesteuer in der Gemeinde erhält das Papier nicht. Bislang gehen die Kürtener von jährlichen Aufwendungen für Abschreibungen in Höhe von 1,691 Mio. Euro und von jährlichen Zinsausgaben in Höhe von 1,269 Mio. Euro aus.

Den Auftaktbeschluss zur Schulsanierung hatte der Rat im Dezember 2018 getroffen. Damals war man von Gesamtkosten in Höhe von 28 Millionen Euro ausgegangen, eine Fördersumme von 10,6 Millionen wurde erwartet (die nicht kommen sollten). Anstoß des Projekts war ein Gutachten aus 2016, das der Gesamtschule ein Defizit von sieben großen Schulräumen attestierte. Verwaltung und Politik hatten sich für eine Kernsanierung entschieden, da ein Neubau bis zu 35 Prozent teurer ausfallen würde. Aktuell sucht die Gemeinde auch nach einem Planungsbüro.

Nach der Trennung vom bisherigen Büro sollen in einem zweistufigen Verfahren Nachfolger gefunden werden. Derzeit läuft eine Bewerbungsphase, bei der drei Büros in die engere Auswahl kommen sollen.Sie sollen dann Angebote einreichen.