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RechenzentrumAnsiedlung von Microsoft bringt Druck auf Bergheimer Wohnungsmarkt

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen ist ein Ortsausgangsschild und ein Verkehrskreisel.

Gleich neben dem Gewerbepark Bergheim will das US-Unternehmen Microsoft ein riesiges Rechenzentrum errichten. 

Die Bergheimer Grünen begrüßen den Hyperscaler, fordern parallel zur Ansiedlung aber mehr bezahlbaren Wohnraum in der Kreisstadt.

Die Bergheimer Grünen sehen in der Ansiedlung des Großrechenzentrums von Microsoft keinen Selbstläufer für die Bergheimer Entwicklung. Was fehle, moniert Fraktionsvorsitzender Peter Hirseler, sei bezahlbarer Wohnraum.

„Der Bau des Großrechenzentrums bei Paffendorf gibt dem Strukturwandel in Bergheim und Umgebung zusätzlichen Schwung“, sagt Hirseler, nachdem der Rat nun Baurecht für den Hyperscaler geschaffen hat. „Neue Firmen werden sich dadurch ansiedeln und es entstehen neue Arbeitsplätze. Fachkräfte, die es in Bergheim nicht in ausreichender Anzahl gibt, werden nach Bergheim ziehen.“

Bergheim: Preise für Immobilien werden anziehen

Das werde auch zu einem Anstieg der Preise für Grundstücke und Häuser führen, worüber sich deren Besitzer freuen könnten. „Deshalb ist es aber umso wichtiger, dass Bergheim endlich für bezahlbaren Wohnraum für diejenigen sorgt, die sich schon jetzt kaum noch eine Wohnung leisten können“, sagt Hirseler.

Seit 2019 habe der Rat Gutachten erstellen lassen und in mehreren Sitzungen das Thema bezahlbares Wohnen beraten. „Leider ist bis heute nichts dabei herausgekommen. Dass die Stadt in einem Baugebiet in Hüchelhoven, das angeblich für junge Familien gedacht ist, 455 Euro pro Quadratmeter verlangt, ist das genaue Gegenteil.“

Die Grünen würden die Ansiedlung von Microsoft positiv kritisch begleiten. So sei es gut, dass die Server jetzt mit einem geschlossenen Wasserkreislauf gekühlt werden sollen.

„Wir hoffen, dass während der Planungsphase noch eine bessere Lösung für die Ersatzenergie bei Stromausfall gefunden wird“, sagt Fraktionschef Hirseler. „Dieselaggregate können nicht der Weisheit letzter Schluss sein, wenn Microsoft das modernste Rechenzentrum in Bergheim bauen will. Die Firma hat an anderen Standorten selber schon die Dieselaggregate teilweise durch Batteriespeicher ersetzt. Und Gas wäre ja auch noch eine Möglichkeit.“

Das US-Software-Unternehmen Microsoft, das auch in Bedburg einen Hyperscaler errichten will, hat bereits einen Bauantrag gestellt. Ziel ist, möglichst schon in diesem Sommer mit dem Bau zu beginnen.