Das Gesundheitsamt des Rhein-Erft-Kreises bittet die Anwohner in Brühl-Ost und Kerpen-Brüggen bei der Verbreitung der Tigermücke um Mithilfe.
Gesundheitsamt rät zu AchtsamkeitTigermücke in Brühl und Kerpen wohl dauerhaft angesiedelt

Auch im Rhein-Erft-Kreis ist die Asiatische Tigermücke zu finden (Symbolbild).
Copyright: Ennio Leanza/KEYSTONE/dpa
Die Asiatische Tigermücke hat sich in Brühl-Ost und in Kerpen-Brüggen angesiedelt - und das vermutlich dauerhaft, wie die Pressestelle des Rhein-Erft-Kreises berichtet. Es komme nun auch auf die Bürgerinnen und Bürger dort an.
Die ersten Populationen im Rhein-Erft-Kreis wurden 2024 nachgewiesen. Unter bestimmten Bedingungen können die Mücken Krankheitserreger wie das Dengue-, das Chikungunya- oder das Zika-Virus übertragen. Aktuell bestehe aber keine direkte Gesundheitsgefahr, heißt es in der Pressemeldung: Laut Robert Koch-Institut sei bislang in Deutschland keine Übertragung dieser Krankheiten durch eine Tigermücke nachgewiesen.
Verbreitung der Tigermücke in Rhein-Erft soll eingedämmt werden
Trotzdem soll ihre Verbreitung eingedämmt werden. Dabei bittet das Gesundheitsamt auch die Bürgerinnen und Bürger um Mithilfe, die im Umkreis der Stellen wohnen, in denen sie gefunden wurde: in Brühl an der Peterstraße und in Kerpen-Brüggen am Mertenweg.
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Die Tigermücke brütet in allen Ansammlungen von Wasser, die mindestens fünf Tage stehen bleiben. Das können zum Beispiel Regentonnen, Gießkannen, Blumentöpfe, Eimer, Untersetzer, Wasserschalen, wassergefüllte Schirmständer, Gullys oder Autoreifen sein. Auch wenn es mal länger trocken ist oder die Temperatur unter null geht, überleben die Eier, die am Innenrand der Gefäße kleben, und können im darauffolgenden Jahr ausreifen. Dagegen sind belebte Gartenteiche und Fließgewässer keine Brutstätten.
Bei den zuletzt hohen Temperaturen und dem Regen bestehe ein erhöhtes Risiko, dass aus überwinterten Eiern schon neue Mücken geschlüpft seien. Mitunter kann es zu Verwechslungen mit einheimischen Stechmückenarten wie der Ringelschnake kommen. Doch wie unterscheidet man die Asiatische Tigermücke von anderen Blutsaugern? Sie ist mit einer Körperlänge von bis zu 0,9 Zentimetern klein, ist aber anhand ihrer schwarz-weißen Färbung leicht erkennbar. Auffällig sind die gestreiften Hinterbeine und eine durchgehend weiße Linie vom Hinterkopf bis zum Flügelansatz. Die Flügel sind durchsichtig und zeigen keine Musterung.
Was können die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner tun?
1. Brutstätten vermeiden: Behältnisse wie Gießkannen, Eimer oder Blumenkübel, in denen sich stehendes Wasser sammeln kann, unter einem Dach lagern oder umdrehen. Diese mindestens einmal die Woche leeren und abschrubben. Zudem auf Blumentopfuntersetzen verzichten oder alle drei bis fünf Tage leeren. Regentonnen mit einem engmaschigen Netz (mit Kordel oder Gummiband) lückenlos abdecken, die Deckel sind meist nicht dicht. Hohle Stangen wie Sonnenschirmständer nach der Reinigung mit Klebeband abdichten oder eine dichte Schutzkappe befestigen.
2. Bruststätten reinigen: Die Eier kleben in der Regel oberhalb der Wasseroberfläche am Rand von Gefäßen. Die Eier lassen sich entfernen, indem man den inneren Rand säubert, zum Beispiel mit einem Schwamm oder einer Bürste und etwas Seifenlauge. Das Wasser, das zur Reinigung verwendet wurde, am besten in ein Beet oder die Wiese kippen und nicht in den Abfluss, denn dort könnten sich die Eier weiterentwickeln. Vogel- und Igeltränken sowie Planschbecken regelmäßig überprüfen und das Wasser wechseln.
Nach der Mückensaison darauf achten, dass alle Behälter vor der Überwinterung gründlich gereinigt werden, um Überwinterungseier zu entfernen. Dazu die Behälter gründlich ausbürsten und anschließend mit Wasser ausspülen. Bei Tiertränken das Wasser mindestens alle fünf Tage wechseln. Regenrinnen regelmäßig von Laub befreien.
Fragen beantwortet das Gesundheitsamt per E-Mail.