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50. AuflageDiese neuen Trends beeindrucken die Besucher beim Töpfermarkt in Frechen

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen ist eine Besucherin des Töpfermarkts, die eine Tasse in der Hand hält und betrachtet.

Überwältigend war das Angebot an Goldrand-Geschirr am Stand von Christel Schäfer-Pieper.

Zum 50. Mal fand der Töpfermarkt in Frechen statt. Erneut gab es Nützliches und künstlerisch Anspruchsvolles zu erstehen.

„Der Frechener Töpfermarkt ist eine gute Adresse, hierher kommen die Leute auch dann, wenn das Wetter schlecht ist“, weiß Pia Wuhlhorst. Die Keramikerin aus Göttingen war nach 15-jähriger Abwesenheit zurückgekehrt und bot an ihrem Stand unweit des Bartmannbrunnens neben farbenfrohem Geschirr die witzigen „Beetschwestern“ an, die ein Blickfang im Garten sind.

Unter den rund 116 Keramikerinnen und Keramikern herrschte trotz schlechter Wetterprognose gelöste Stimmung. Das Angebot bei der 50. Ausgabe des Töpfermarkts war überwältigend und reichte von kleinen Blumensteinen für elf Euro bis zu kunstvollen Objekten im mittleren dreistelligen Preisbereich.

Unikate und Nützliches für den Haushalt

Edith Lenzen und ihr Mann hatten sich schon früh auf den Weg gemacht: „Da hat man noch die große Auswahl“, fand die Pulheimerin, der das farbenfrohe Geschirr mit Salzglasur bei Müritz Keramik besonders gut gefiel. Am Stand von Sabine Martin zogen aparte Vasen die Blicke auf sich, die aus einzelnen Platten aufgebaut und mit gesandetem Porzellanschlicker glasiert werden. „Jedes Stück ist ein Unikat“ , versicherte die Künstlerin.

Nützliches für den Haushalt war bei der Töpferei Flaviny zu haben, wo bergische Buttertöpfe, Zitronenpressen und Knoblauch-Ingwerreiben in zarten Farben der Renner waren. Porzellan-Liebhaber waren bei Michi Kloesters-Inari an der richtigen Adresse. Sie fertigt dünnwandige Becher mit blauer Bemalung und schlanke Vasen an. Giraffen und Antilopen haben es Fé Fayence angetan. Die Lieblingsmotive der Keramikerin finden sich auf rustikalen Bechern, Tassen und Schalen.

Die Renaissance des Goldrand-Geschirrs feiert Christel Schäfer-Pieper. Schier überbordend war das Angebot an ihren reich bestückten Stand. „Die Vielfalt ist einfach faszinierend“, schwärmte Inge Weipert, der die Entscheidung für ein Stück sichtlich schwer fiel. Auf Porzellanschmuck und Badaccessoires ist Rainer Braun spezialisiert. Stolze 160 Euro kostet ein Rasierpinsel aus Dachshaar mit Porzellangriff und passender Ablage. „So etwas kaufen meistens die Frauen für ihre Männer“, hat der Keramiker beobachtet.

Zu sehen ist ein Stand auf dem Töpfermarkt, an dem es kleine Figuren zu kaufen gibt.

Keramikfiguren hatte die Frechener Keramikerin Sabine Puschmann-Diegel (l.) im Angebot

Nicht satt sehen konnten sich Besucherinnen und Besucher an der „Maritimen Kunst“, die der gelernte Bildhauer Björn Poppinga mit nach Frechen gebracht hatte. Vielfach bestaunt wurden die naturgetreu nachgebildeten Fische und die großformatigen Muscheln mit den schimmernden Glasuren, die man als Schale oder Wandobjekt nutzen kann. „Ich habe hier gute Geschäfte gemacht und bin gerne wiedergekommen“, berichtete der Künstler aus Schleswig-Holstein.

Tief in Tasche muss man greifen, wenn man eines der auffallenden Objekte von Christine Möhring erwerben möchte, die seit einem Vierteljahrhundert auf dem Töpfermarkt ausstellt. „Hier ist immer ein nettes, sehr interessiertes Publikum“, teilte die Viersenerin mit. „Manche Tage muss man zuckern“ hat Sabine Weissbrich auf Teller, Becher und Marmeladentöpfe geschrieben – ein Rat, den viele schmunzelnd zur Kenntnis nahmen.