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VfR Bachem:Die kleine Chance optimal genutzt

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt einen Bachemer Spieler im hellen Trikot, der von drei Horremern umringt wird.

Nicht beirren lässt sich Bachems Justin Missenich (in Gelb) von den Horremern.

Nach dem Pokalerfolg will der VfR Bachem das Halbfinale gegen Glesch einfach nur genießen

„Der Pokal hat seine eigenen Gesetze“ – dieser für den Pokalwettbewerb des Deutschen Fußball-Bundes stetig bemühte Satz gilt auch für den Kreispokal. Im Viertelfinale war es die vermeintlich klarste Begegnung zwischen dem Horremer SV als Tabellenführer der Bezirksliga und dem Tabellenfünften der Kreisliga B, VfR Bachem.

Durchaus vergleichbar mit einem Aufeinandertreffen zwischen Bayern München und einem Drittligisten, der neutrale Beobachter hätte eher auf ein Schützenfest als auf ein knappes Ergebnis gesetzt. Vergangene Woche aber zog der VfR aus Frechen mit einem 3:2 in der regulären Spielzeit in das Halbfinale des Kreispokals ein und qualifizierte sich damit für den Mittelrheinpokal.

Positive Haltung

Neben der festen Überzeugung von den eigenen Stärken brauchte es da bei den Bachemern auch eine große Portion Zweckoptimismus. „Bei uns muss alles passen, wir müssen über uns hinauswachsen, auch in den entscheidenden Momenten das Glück auf unserer Seite haben und Horrem sollte bestmöglich nicht seinen besten Tag haben, uns gegebenenfalls nicht komplett ernst nehmen, damit wir eine kleine Chance haben und diese dann auch nutzen können“, beschreibt Trainer Timo Kurm im Rückblick seinen Blick auf die Partie, für die er seinen Spielern den Glauben an die Sensation mitgeben konnte.

Für die besondere Herausforderung ergriff man bei Bachem aber keine besonderen Maßnahmen. Die Abläufe wurden nicht geändert. Allerdings ging man beim Gegner vorab ein wenig spionieren und beobachtete die Horremer beim ihrem 3:0-Sieg gegen den SC Fliesteden. So konnte sich die Mannschaft besser auf Horrems Taktik mit und gegen den Ball einstellen. Schlüssel zum Sieg waren am Ende jedoch mehrere Faktoren.

Ein externer Faktor war sicherlich, dass Horrem „nur“ mit einer Mischung aus der ersten und der zweiten Mannschaft spielte – ein Indiz dafür, dass der HSV seinen Gegner möglicherweise unterschätzt hat. Da selbst die zweite Mannschaft in der Kreisliga A und damit eine Liga höher als der VfR spielt, war das aber sicher nicht der wichtigste Grund für die Sensation.

Wertschätzung des Gegners

Die Bachemer Spieler setzten den Matchplan hervorragend um, verteidigten diszipliniert und erspielten sich mehr klarere Torchancen. Entsprechend richtete auch Horrems Trainer Oliver Lehrbach nach dem Spiel seinen „Glückwunsch an den VfR Bachem, der aufopferungsvoll kämpfte und spielte“.

Nach dem Abstieg in die Kreisliga B in der Saison 2021/22 musste der Verein für Rasenspiele sich neu sortieren. Die Horrem-Besieger spielen erst seit 18 Monaten zusammen und entsprechend groß ist die Bedeutung für den Verein. Zudem wählt den Verein im Mai auf Vorstandsebene einen neuen Vorsitzenden.

Großer Stolz

„Für die Jungs freut es mich einfach riesig. Man hat nicht so oft die Möglichkeit, das als Spieler mal zu erreichen, also sollen sie es jetzt auch genießen, egal was und wer jetzt noch kommt“, verleiht Coach Kurm seinen großen Gefühlen Ausdruck.

Das Foto zeigt einen Trainer mit ausgestreckten Arm und Zeigefinger

Engagiertes Coaching demonstriert Timo Kurm beim VfR Bachem.

Was da noch kommt, ist vor dem Mittelrheinpokal noch ein Halbfinale und je nach Ausgang ein kleines oder großes Finale. Für eine weitere Sensation wird Bachem jedoch kaum darauf hoffen können, wieder unterschätzt zu werden. Mit dem BC Viktoria Glesch-Paffendorf, Hilal-Maroc Bergheim, FC Rheinsüd Köln sind noch zwei Bezirksligisten und ein Landesligist dabei.

Heimvorteil

Im Halbfinale tritt Glesch beim VfR Bachem an, während Bezirksligist FC Rheinsüd Köln den Konkurrenten aus der Staffel 3, Hilal-Maroc, empfängt. Die Spiele finden zwischen dem 13. und 15. Mai statt, das Finale ist am 22. Juni.