Trainer Nico Beck und sein Elf rutschen auf den ersten Abstiegsplatz– Koppitz schießt Königsdorf zum Sieg
Fußball-Mittelrheinliga: Frechen 20 bringt FC Hürth in große Not

Geradezu artistisch leitet Frechens Ervin Cindrak (2.v.r.) den Ball gekonnt weiter vor das Hürther Tor.
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Dem FC Hürth bleibt im Derby gegen Frechen 20 der erhoffte Sprung aus der Gefahrenzone versagt und gerät durch eine Heimniederlage nach eigener Führung in Abstiegsnot. Dank eines klaren Heimsiegs über das Schlusslicht Union Schafhausen kann sich BW Königsdorf im Klassement auf den vierten Platz verbessern, nachdem Wegberg-Beeck unter der Woche patzte und nur zu einem Heimremis kam.
FC Hürth – SpVg Frechen 20 2:3 (0:1). Den gut und gerne 600 Zuschauern stockte nach einer Viertelstunde der Atem im Salus Park, als die Zwanziger einen tollen Angriff starteten und Kai-Maxime Vranken von links in den Strafraum eindrang und platziert ins kurze Eck abschließend wollte. Mit einer Glanzparade verhinderte Kevin Kraus den drohenden Rückstand. Fußballerisch blieb in den ersten 45 Minuten einiges im Argen.
Hürther Gefahr nur bei Standards
Den Platzherren fehlten Mut und Möglichkeiten, um die Frechener ernsthaft zu gefährden. Das geschah, wenn überhaupt nach Eckbällen. Beim Derbygegner sah das anders aus. Viel Ballbesitz mit einigen Umschaltmomenten brachte die FCH-Abwehr ein ums andere Mal in Verlegenheit. Aber es reichte auch da nicht zu Großchancen.
Noch vor dem Seitenwechsel (39.) profitierte der agile Vranken vom Steckpass Hassan Alis, lief allein auf Kraus zu und vollstreckte eiskalt. Der Hürther Brustlöser war das Abstaubertor des auf dem Boden liegenden Sven Hoffmann (49.) zum Ausgleich. Nur zwei Minuten später folgte der Auftritt des eingewechselten Jamal Issifou, der mit seinem Treffer die Partie auf die Seite der Hürther zog. Seine Einwechslung hatte sich da bereits ausgezahlt. Er war belebend und brachte endlich etwas Torgefahr.
Klare Steigerung
Das Spiel des FCH war nun besser mit deutlich mehr Dynamik und Gefahr. Aber die Zwanziger hatten weiter ihre Momente. Mit seinem zweiten Treffer (80.) zog Vranken Hürth wieder nach unten. Tim Dilley hatte im glänzend zugearbeitet. In der Nachspielzeit war es der eingewechselte Simon Doll, der nach Ballverlust bei einem FCH-Angriff, von Vranken ins Rennen geschickt wurde und Hürth auf einen direkten Abstiegsplatz abstürzen ließ.
Für Frechens Trainer Okan-Tamer Özbay war die Partie sehr emotional: „Zunächst waren wir ein Stück weit besser und lagen verdient vorne. Danach drehten die Hürther nach Standards das Spiel und waren sich dann ziemlich sicher, den Sieg einzufahren. Wir blieben ruhig und haben fußballerisch dagegengehalten. Dabei eroberten wir wieder viele zweite Bälle und kamen dadurch dann auch zu einem verdienten Erfolg. Solche eine Erfahrung ist für unsere sehr junge Truppe enorm viel wert.“ Frechens Hamissou Hassan Ali sah in der 94. Minute Gelb-Rot.
FC Hürth: Kraus, Isecke, Sven Hoffmann, Topuz (70. Kisekka), Jannes Hoffmann (69. Papalia), Hafthalla (46. Issifou), Schmitz, Ehret, Porschen Fetzner, Bonsu (82. Kalinic).
SpVg Frechen 20: Schüchter, Biskup, Mäntele, Tykhonov, Tokumoto, Cindrak, Vranken, Dilley, Calis (54. Doll), Ali, Vogel.
TuS BW Königsdorf - Union Schafhausen 5:1 (3:1). An der Pfeilstraße gaben die Platzherren eindeutig den Ton an. Sie waren den Gästen, abgesehen von einer kurzen Phase zu Beginn, als Jan-Luca Prangenberg ein fataler Abspielfehler unterlief, absolut überlegen. Bereits zu Halbzeit hätte die Führung deutlicher ausfallen müssen.
Koppitz sei dank
Der dreifache Torschütze Niklas Koppitz (4., 25., 87.) tütete den Dreier fast im Alleingang ein. Dazwischen glich David Jennissen (25.) sogar zum 1:1 aus. Christian Agaltsev und Gabriel Paczulla steuerten die restlichen Tore zum ungefährdeten Sieg ein. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleitung überzeugten die Platzherren gegen einen völlig überforderten Gegner.
TuS BW Königsdorf: Bußmann, Paczulla, Prangenberg (85. Waldvogel), Ohno, Koppitz, Kotya-Fofana (65. Topcu), Sugiura, Ploch, Agaltsev, Willems (83. Kirnich), Dublin.