Die Kreisverwaltung bittet darum, Verdächtiges sofort der Polizei zu melden: „Nur gemeinsam können wir solche Schäden in Zukunft verhindern.“
2023 einfach abgesägtNach Baumfrevel 25 neue Ahorne in Pulheim gepflanzt

Entlang der Kreisstraßen 20 und 24 in Pulheim wurden 25 neue Ahornbäume gepflanzt.
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Zwei Jahre bot sich entlang der Kreisstraßen 20 und 24 in Pulheim ein trostloser Anblick: Dort, wo 23 junge Bäume gestanden hatten, klafften unübersehbar Löcher. Die Ahornbäume waren im Mai 2023 gefällt worden – ein klarer Fall von Sachbeschädigung. Die Täter konnten nie ausgemacht werden.
Nun aber hat die Straßenmeisterei des Rhein-Erft-Kreises 25 neue Ahornbäume gepflanzt, in der Hoffnung, dass nicht auch sie Opfer sinnloser Zerstörungswurt werden. Daher bittet die Kreisverwaltung in Bergheim auch darum, verdächtige Beobachtungen sofort der Polizei zu melden: „Nur gemeinsam können wir solche Schäden in Zukunft verhindern.“
Pulheim: Die alten Bäume an der K24 waren krank und mussten weichen
Im Mai 2023 waren an mehreren Stellen im Kreisgebiet Bäume abgesägt worden, der spektakulärste Fall war der an der K 24 zwischen Stommeln und Rommerskirchen. Ein Mann hatte gemeldet, dass die jungen Ahorne nicht mehr aufrecht in ihrer Holzeinzäunung standen, sondern sich in eine waagerechte Position neigten, nachdem Unbekannte sie offenbar gefällt hatten. Sie waren erst 2022 gepflanzt worden, nachdem ältere Bäume gefällt worden waren.
Sie mussten weichen, nachdem Fachleute des Kreises festgestellt hatten, dass die alten Ahorne von der Rußrindenkrankheit befallen waren. Sie mussten gefällt werden, damit sich die Krankheit nicht weiter ausbreitet. Die Pilzsporen können für Allergiker zu Entzündungen der Lungenbläschen und damit zu Reizhusten, Atemnot und Fieber.

Erbärmlich sahen auch die einst schönen Linden aus, die von Unbekannten an der Landstraße zwischen Stommeln und Fliesteden einfach abgesägt wurden.
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Im selben Zeitraum waren auch Linden, die entlang des Fliestedener Wegs zwischen Stommeln und Bergheim-Fliesteden standen, zerstört worden. Tage zuvor hatte es auch eine etwa drei Meter hohe Weißbirke an der Talsperre in Pulheim-Sinthern erwischt. Auch diese war von Unbekannten in Kniehöhe abgesägt worden. Horst Engel, Vorsteher des Pulheimer Bachverbands, fand damals deutliche Wort: „Respektlos – oder einfach nur Stroh im Kopf?“ Der Verband hatte Anzeige erstattet und für Hinweise auf die Täter 500 Euro als Belohnung ausgesetzt. Ohne Erfolg.
Ähnlich fassungslos und verärgert hatte sich auch der Leiter des Regionalforstamts Rhein-Sieg-Erft, Christoph Schütte, geäußert. Er sprach von „reinem Vandalismus an Naturgütern, die der Allgemeinheit gehören“. Es gebe bessere Methoden, seine Aggressionen abzubauen, als Bäume abzusägen. „Das können nur absolut dumme Leute gewesen sein.“ Schließlich böten Bäume nur Vorteile. Sie seien Staub- und Lärmfilter, sorgten für eine gute Optik, seien Sauerstoffspender und kühlten im Sommer die Umgebung. „Jeder Baum ist eine richtige kleine Klimaanlage“, betonet Schütte.
Revierförster Frank Pechtheyden hatte 2023 auch Baumfrevel zu beklagen. Im Villewald hatten sich in der Nacht zum 1. Mai Unbekannte an den Weißbirken-Beständen zu schaffen gemacht und einen abgesägten Baum quer auf dem Waldweg liegenlassen. Somit sei zusätzlich auch noch eine Unfallgefahr geschaffen worden. Pechtheyden und seine Kollegen wissen, wie viel Arbeit hinter der Aufzucht der Bäume steckt.

Revierförster Frank Pechtheyden hält ein etwa drei Jahre altes Ahornbäumchen in der Hand.
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Das bestätigt Gärtnermeister Michael Becker aus Pulheim: „Bis sie einen solchen Habitus erreicht haben, müssen die Bäume viele Male angepackt, versetzt und geschnitten werden.“ Er bedauerte den Verlust der 23 Bäume entlang der K 24: „Diese Allee war einfach wunderschön. Oft habe ich gedacht, dass es noch viel mehr solcher Alleen geben muss.“
Immerhin wurde nun ein Anfang gemacht, dass an der K24 eine Allee mit prächtigen Bäumen entstehen kann.