85-jähriger Rentner wurde schlimm zugerichtet und lag unweit seines Tresors im Keller.
Mordkommission KölnWurde Rentner in Pulheim von Einbrechern zu Tode gefoltert?

Im Keller des Hauses wurde der 85-Jährige leblos aufgefunden. Die Beamten der Mordkommission sicherten Spuren.
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War es ein Foltermord, der sich in Pulheim in der beschaulichen Reihenhaussiedlung an der Mozartstraße ereignete? Offenbar fanden die Mordermittler aus Köln einige Spuren, die darauf hindeuten. In dem Haus wohnte ein 85-jähriger Mann allein, der auf Hilfe angewiesen war. Nachbarn warfen immer einen fürsorglichen Blick auf den Rentner. Regelmäßig kam ein Pflegedienst vorbei, um dem Mann die benötigte Hilfe zu geben.
Doch was sich zwischen Mittwochnachmittag, 15 Uhr, und Donnerstagvormittag genau hinter den Wänden des Reihenhauses abspielte, muss im Detail noch ermittelt werden. Fest stehe, dass ein Angehöriger des Bewohners um 14.30 Uhr die Polizei informiert habe, nachdem eine besorgte Nachbarin und ein Mitarbeiter des Pflegedienstes den 85-Jährigen am Vormittag nicht erreicht hätten, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft.
In Polizeikreisen spricht man von Folter
Als die Beamten eintrafen, stockte ihnen der Atem. Im Keller des Hauses lag der alte Mann unweit der Treppe und in der Nähe eines Tresors. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des Pulheimers feststellen. Offenbar war der Mann schlimm zugerichtet worden. Von Folter spricht man in Polizeikreisen. Anhand der festgestellten Spuren schließt die Staatsanwaltschaft einen Einbruch nicht aus.
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Die Polizei hatte den Tatort mit rot-weißem Band abgesperrt.
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Geprüft werde, ob die Täter ihr Opfer mit Gewalt zwingen wollten, den Tresor zu öffnen und ob sich der 85-Jährige bis zuletzt geweigert habe, hieß es. Als Polizeibeamte den Tatort untersuchten, fanden sie auch den Tresor. Der war verschlossen. Die Täter ließen offenbar den Rentner zurück und flüchteten ohne Beute. Ob der 85-Jährige zu dem Zeitpunkt noch lebte, soll ebenfalls Gegenstand der Ermittlungen sein.
Eine Obduktion sei angeordnet und bereits vorgenommen worden, berichtete die Polizei. Ermittlungen zum Tatgeschehen und zu den Hintergründen dauern an, hieß es am Freitagnachmittag weiter. Zeugen, die verdächtige Feststellungen in der fraglichen Zeit gemacht haben oder weitere Hinweise geben können, sollten sich bei der Polizei in Köln per E-Mail oder unter 0221/2290 melden. poststelle.koeln@polizei.nrw.de