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StichwahlWählerinnen und Wähler in Rhein-Erft appellieren: „Geht wählen!“

8 min
Am Sonntag sind die Wahllokale wieder von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

Am Sonntag sind die Wahllokale wieder von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

Die Wahlbeteiligung bei Stichwahlen sinkt drastisch. Eine Frechenerin sagt: „Nur Feiglinge wählen nicht.“

Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl am 14. September im Rhein-Erft-Kreis lag unter 60 Prozent. Und aller Voraussicht nach wird sie bei der Stichwahl am 28. September noch einmal niedriger sein. In fünf Städten werden noch neue Bürgermeister gesucht, zudem treten der amtierende Landrat Frank Rock (CDU) und seine Herausforderin Iris Heinisch (SPD) gegeneinander an.

Wir haben Wählerinnen und Wähler gefragt, warum sie es wichtig finden, ihre Stimme abzugeben, und wieso Wahlen grundsätzlich ein hohes demokratisches Gut sind. Einige von ihnen erinnern sich zudem, wie es gewesen ist, als sie zum ersten Mal wählen durften.

Marianne Carrié, Aktivkreis Frechen

Auf dem Bild ist eine ältere Dame mit weißen Haaren zu sehen.

Marianne Carrié, ehemalige Geschäftsfrau, Vorstand Aktivkreis und „Seele von Frechen“.

„Meine Meinung zur Wahl : Nur Feiglinge wählen nicht. Es so wichtig, dass wir unsere Stimme abgeben, damit können wir eine Veränderung erreichen. Mit meckern erreichen wir nichts. Wir brauchen unbedingt mehr Gemeinsamkeit, sowie Offenheit, also Fazit: Ein Miteinander. Alle, die ich beeinflussen konnte, habe ich zur Wahl geraten.“ (aen)

Daniel Bartsch, Trainer SC Germania Erftstadt-Lechenich

Ein Mann mit Kappe steht vor einem begrünten Hintergrund.

Daniel Bartsch trainiert seit dieser Saison den Bezirksligisten SC Germania Erftstadt-Lechenich.

„Ich gehe auf jeden wählen. Für mich ist wichtig, dass ich eine Partei oder denjenigen wähle, der etwas Gutes für uns alle tut.“ (eva)

Martin Ernst, Musiker, Komponist, Produzent & Verleger aus Erftstadt

Der Komponist trägt eine randlose Brille und hat schulterlange blonde Haare und einen Dreitagebart.

Martin Ernst, Komponist aus Erftstadt, ruft zur Wahl auf

Für mich ist Wählen selbstverständlich und eine Bürgerpflicht. Ich bin wirklich sauer auf diejenigen, die nicht wählen gehen. Demokratie ist zwar nie perfekt, aber mir ist im Laufe meines Lebens keine bessere Staatsform begegnet. In einer Ratssitzung habe ich erlebt, wie schwer und wenig anerkannt politische Entscheidungen sind – Politiker haben einen extrem schwierigen Job. (yr)

Annette Seiche, ehemalige Integrationsbeauftragte der Stadt Kerpen

Das Foto zeigt Annette Seiche.

Integrationsbeauftragte Annette Seiche ging im Jahr 2024 in den Ruhestand.

„Es ist wichtig zu wählen, weil jede Stimme zählt; weil andere entscheiden, wenn ich nicht wähle und weil Wählen mich vor Extremismus schützt.“ Annette Seiche war langjährige Integrationsbeauftrage in Kerpen. Sie wohnt teils in Cuxhaven, teils in Bergheim. Zum Wählen in ihrer zweiten Heimat im Rheinland ruft sie auf. Selbst darf sie ihre Stimme in Cuxhaven erst 2026 zur Kommunalwahl abgeben. (enp)

Pfarrer Dr. Hajo Kenkel, Evangelische Kirchengemeinde Frechen

Auf dem Bild ist ein Mann in Jeans und Pullover zu sehen, der auf einer Kirchenbank sitzt.

Dr. Hajo Kenkel ist seit dem 1. Januar 2025 der erste Pfarrer der evangelischen Kirche in Frechen.

„Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich als Kind sonntags nach dem Gottesdienst mit meiner Familie zum Wahllokal gegangen bin — und abends dann vor dem Fernseher oder Laptop saß und voller Spannung die ersten Prognosen verfolgte. Inzwischen führe ich diese Tradition mit meiner Frau fort. Wählen war und ist etwas ganz Besonderes für mich, das ich mir nicht nehmen lasse. Ich will mich nicht über andere beklagen. Viel lieber gestalte ich unsere Politik selber mit — und gehe natürlich auch diesen Sonntag nach dem Gottesdienst wählen.“ (aj)

Holger Hagedorn, Künstler und Kurator aus Pulheim-Sinnersdorf

Holger Hagedorn, Künstler und Kurator aus Pulheim-Sinnersdorf

Holger Hagedorn, Künstler und Kurator aus Pulheim-Sinnersdorf

„Wählen ist für mich eine Herzensangelegenheit. Wenn ich an die Menschen in der Ukraine denke, sehe ich, welche Bedeutung die Freiheit hat, die wir genießen dürfen. Die Stichwahlen am Sonntag geben uns wieder die Gelegenheit, kompetente Politiker zu wählen. Da kann ich nur sagen, aufraffen und wählen gehen.“ (epe)

Axel Fell, Vorsitzender ADFC Rhein-Erft

Axel Fell ist Vorsitzender des ADFC Rhein-Erft.

Axel Fell ist Vorsitzender des ADFC Rhein-Erft.

„Ich gehe zur Wahl, weil ich ziemlich klare Vorstellungen darüber habe, wie unsere Gesellschaft aussehen sollte. Die Entscheidungen darüber werden in erster Linie in unseren Parlamenten, gerade auch in unseren Stadträten und Kreistagen, getroffen, und ich möchte die Menschen und Parteien in den Kommunalparlamenten sehen, die meine Vorstellungen am ehesten umsetzen. 

Die Stichwahl am Sonntag ist in diesem Zusammenhang besonders wichtig. Die Bürgermeister und Landräte in NRW sind nicht nur Repräsentanten, sondern nehmen als Vorsitzende der Stadträte und Kreistage auch selber großen Einfluss auf die parlamentarischen Entscheidungsprozesse. Ihnen kommt also eine sehr wichtige Funktion zu, insbesondere, wenn man die zunehmende Anzahl von Fraktionen und Gruppierungen in den Stadträten und Kreistagen bedenkt. Deswegen ist es jetzt wichtig, dass viele Bürgerinnen und Bürger zur Wahl gehen und nicht nur ihren Kandidatinnen und Kandidaten, sondern vor allem auch dem Amt an sich eine hohe Legitimation verleihen. 

Ich habe Erinnerungen an fast alle der letzten Wahlen, weil ich schon seit vielen Jahren als Wahlvorstand im Wahllokal Demokratie mache. Besonders in Erinnerung ist mir die Bundestagswahl Anfang des Jahres, nicht nur, weil sie noch nicht so lange her ist, sondern weil sie in Windeseile vorbereitet werden musste, sich viele Freiwillige fanden, die in den Wahllokalen halfen, und die Wahlbeteiligung sehr hoch war. Wählen gehen ist aktive persönliche Daseinsvorsorge.

Deswegen: Geht am Sonntag alle wählen!“ (jtü)

Ralf Inden, Präsident des Festkomitees Frechener Karneval

Ralf Inden, Präsident des Festkomitees Frechener Karneval

Ralf Inden, Präsident des Festkomitees Frechener Karneval

„Ich wähle am Sonntag, weil weil ich froh bin, in einem Land zu leben, in dem ich meine Vertreter frei wählen kann. Ich finde, es ist eine Bürgerpflicht, meine Stimme abzugeben. Und so kann ich auch Einfluss nehmen auf die politische Richtung, die ich für die Richtige halte.“ (mrz)

Martina Engels-Bremer, Kreishandwerksmeisterin

Martina Engels-Bremer vertritt die Interessen der Handwerksbetriebe im Rhein-Erft-Kreis.

Martina Engels-Bremer vertritt die Interessen der Handwerksbetriebe im Rhein-Erft-Kreis.

„Ich gehe wählen, weil wir im Handwerk Verantwortung übernehmen - im Betrieb, in der Gesellschaft und eben auch an der Wahlurne.“ (jtü)

Peter Worms, Musiker aus Pulheim

Der Musiker Peter Worms lebt in Pulheim

Der Musiker Peter Worms lebt in Pulheim.

„Wählen gehen finde ich wichtig, weil es der entscheidende Teil unserer demokratischen Idee ist. Wir Bürgerinnen und Bürger nehmen so unmittelbar Einfluss darauf, wie es in unserer Kommune weitergeht. Ich wünsche mir, dass die lokalen Themen die Wahl entscheiden und nicht der Blick auf Landes- oder Bundespolitik.“ (epe)

Wolfgang Klein, Präsident der Karnevalsgesellschaft „Pennebröder“, Pulheim-Sinnersdorf

Wolfgang Klein ist Präsident der Karnevalsgesellschaft „Pennebröder“, Pulheim-Sinnersdorf

Wolfgang Klein ist Präsident der Karnevalsgesellschaft "Pennebröder", Pulheim-Sinnersdorf

„Ich bin gerade im Urlaub und habe das Angebot der Stadt angenommen, vorher meine Stimmen für beide Stichwahlen im Rathaus abzugeben. Pulheim braucht einen verlässlichen und kompetenten Bürgermeister. Und wir Bürger haben das Recht, aber auch die Pflicht, mitzubestimmen. Jede Stimme zählt. Deshalb Hintern hoch und wählen gehen.“ (epe)

Melanie Steven, Inhaberin vom Café & Bioladen „Schnörkellos“, Frechen

Auf dem Bild ist eine Frau in ihrem Café zu sehen, sie hält eine Schokotorte in die Kamera.

Melanie Steven ist Inhaberin vom Café & Bioladen Schnörkellos in Frechen.

„Am Sonntag ist Bürgermeisterstichwahl in Frechen – und ich finde, wir sollten unser Wahlrecht unbedingt nutzen. Nur wenn wir wählen, können wir mitentscheiden, wie sich unsere Stadt entwickelt. Mir ist wichtig, dass die Innenstadt lebendig bleibt, Kultur gefördert wird und Themen wie Infrastruktur und Schulen vorangebracht werden. Jede Stimme zählt, damit Frechen sich positiv weiterentwickelt.“ (aj)

Johannes Schuck, Pressesprecher Verband Bildung und Erziehung Rhein-Erft

Johannes Schuck ist Pressesprecher des VBE.

Johannes Schuck ist Pressesprecher des VBE.

„Ich bin regelmäßig beruflich in den Grundschulgebäuden im Rhein-Erft-Kreis. Und da sehe ich Unterschiede, wie sich die Schulträger für die Grundschulen - trotz überall angespannter Haushaltslage - engagieren oder auch nicht. Auch die Wertschätzung, die die Führung einer Verwaltung ihren Beschäftigten entgegenbringt, erlebe ich als entscheidend für den Erfolg. Da machen die Köpfe an der Spitze dann eben doch einen Unterschied - auch ob ein Engagement für kindliche Bildung da ist.“ (jtü)

Judith Vogelsang, Lehrerin im Rhein-Erft-Kreis

Judith Vogelsang ist Lehrerin im Rhein-Erft-Kreis

Judith Vogelsang ist Lehrerin im Rhein-Erft-Kreis.

„Ich gehe zur Wahl, weil jede Stimme zählt und meine Meinung wichtig ist – nicht nur als Bürgerin, sondern auch als Grundschullehrerin und Mutter von vier Kindern. Als Lehrerin sehe ich täglich, wie Entscheidungen im Bildungssystem das Leben der Kinder und deren Zukunft prägen. Als Mutter möchte ich sicherstellen, dass die politische Ausrichtung unsere Familien unterstützt und die besten Bedingungen für das Aufwachsen unserer Kinder schafft.

Angesichts der heutigen politischen Situation in der Welt, mit Krisen, Klimawandel, geopolitischen Spannungen und wirtschaftlichen Herausforderungen, wird es immer wichtiger, verantwortungsvoll zu wählen. Entscheidungen auf nationaler und internationaler Ebene haben direkte Auswirkungen auf unser Leben, unsere Sicherheit und die Zukunft unserer Kinder. Als Teil einer globalisierten Welt fühle ich mich verpflichtet, meine Stimme zu erheben, um für eine gerechte und nachhaltige Zukunft zu kämpfen – sowohl auf lokaler als auch auf internationaler Ebene.  

Wahlen sind eine Gelegenheit, Einfluss auf diese Entwicklungen zu nehmen. Wenn ich zur Wahl gehe, trage ich dazu bei, eine Zukunft zu gestalten, die sowohl für die nächste Generation als auch für uns als Gesellschaft von Bedeutung ist. Es ist ein Privileg und eine Verantwortung, die eigene Stimme abzugeben und aktiv an der Gestaltung einer besseren, gerechteren Welt teilzunehmen.

Ich kann mich daran erinnern, dass wir früher immer mit der ganzen Familie zur Wahl gegangen sind und am Abend vor dem Fernseher die Berichte und Hochrechnungen zusammen geschaut haben. Das war immer etwas ganz Besonderes für uns alle. Auch die politischen Diskussionen in der Familie und unter Freunden und das Hinterfragen der eigenen Meinung waren für mich immer wichtig.“ (jtü)

Volker Dannenberg, Vorsitzender des TV Bedburg

Zu sehen ist Volker Dannenberg, Vorsitzender des TV Bedburg.

Volker Dannenberg aus Bedburg ist Vorsitzender des TV Bedburg.

„Ich halte es für wichtig, wählen zu gehen, weil ich die Demokratie stärken will. Jeder, der nicht wählen geht, stärkt die, die er nicht wählen würde. Und gerade Kommunalwahlen sind bedeutende Wahlen, denn da geht es um Dinge, die uns direkt betreffen. Kommunalpolitiker können Einfluss auf Dinge nehmen, die in unserer unmittelbaren Umgebung geschehen. Wir können mit unserer Stimme etwas direkt bewirken.“ (dv)

Astrid Machuj, Gästeführerin in Bergheim

Das Bild zeigt Astrid Machuj. Sie hat schulterlanger glatte Haare und trägt eine Brille. Sie trägt ein weißes Hemd und einen gemusterten rötlichen Schal.

Die engagierte Gästeführerin Astrid Machuj ruft zur Wahl auf

„Ich bin ich sehr dankbar, in einem demokratischen Land zu leben – und das Wahlrecht ist ein kostbares Gut. In Bergheim haben wir die Wahl zwischen einem Bürgermeister aus einer christlich-demokratischen Partei oder einem Kandidaten der AfD. Für mich ganz klar: Demokratie bedeutet Vielfalt, Respekt und Freiheit – Werte, die mir viel bedeuten. Gerade jetzt ist es wichtig, dass alle Bürgeinnen und Bürger deutlich machen, was sie sich persönlich wünschen - damit nicht nur wenige Stimmen derjenigen zählen, die zur Wahl gehen.“ (rag)