„Der Tagebau wird beendet“Gefälschte RWE-Internetseite sorgt für Aufregung

Ein Braunkohlebagger im Tagebau Garzweiler
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Rhein-Erft-Kreis – Nicht nur Verschwörungstheoretiker oder fragwürdige Politiker verbreiten falsche Nachrichten im Internet: Nun wurde das Unternehmen RWE zur Zielscheibe einer Internet-Kampagne von Klimaschützern, die dafür die offizielle Homepage des Energiekonzerns täuschend ähnlich nachgemacht haben: „Es wird Zeit für Veränderung – wir packen an!“, verkündete auf der Fake-Seite ein Sebastian Krikow, angeblich Leiter Corporate Responsibility bei RWE, und kündigte an, das Unternehmen wolle bis 2025 klimaneutral werden. Deshalb werde der Tagebau Garzweiler umgehend beendet, Bagger und Absetzer von dort stünden zum Verkauf.
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Rasch wurde die Falschnachricht von Tagebaugegnern in sozialen Medien wie Twitter und Facebook weiterverbreitet und entsprechend kommentiert: „Wir sind überglücklich“, meinte etwa die Initiative „Alle Dörfer bleiben“ dazu. „Um die Pariser Klimaziele einzuhalten, verkündet RWE das sofortige Ende des Tagebaus Garzweiler II und Klimaneutralität bis 2025 – damit sind alle bedrohten Dörfer gerettet.“
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Tagebau: So reagiert RWE auf die Fake-Seite
Dann meldeten sich auch die „Macher*innen“ der gefälschten RWE-Seite per Pressemitteilung zu Wort, ohne dabei ihre Identität preiszugeben. Es handele sich um eine „Kunstaktion“, mit der man RWE „in Bedrängnis“ gebracht habe, heißt es da. Denn es habe aufgrund der Fake-Seite zahlreiche Presseanfragen bei dem Unternehmen gegeben, welches so zum Dementi gezwungen worden sei.
Wer hinter der Aktion steckt, ist offen. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ recherchiert hat, ist die Domain der gefälschten Internet-Seite in den Bahamas registriert und hat ihre IP-Adresse in Island.
RWE stellte die Falschmeldungen per Twitter richtig und bezeichnete sie als „nicht akzeptabel und rechtswidrig“. Eine Strafanzeige gibt es aber nicht, so Pressesprecher Guido Steffen. Der Fake-Seite habe doch ohnehin kaum einer geglaubt.