Laborproben von Haaren liefern den Beweis. Nabu und Bund fürchten Vertreibung der Tiere durch RWE-Pläne zur Gewinnung von Kies und Sand.
TierschutzNaturschützer entdecken Wildkatze am Tagebaurand in Elsdorf

Der Nabu-Ortsgruppe Kerpen gelang auf einer seit langem betreuten Fläche am Tagebaurand südlich von Elsdorf eine Wildkamera-Aufnahme einer Wildkatze.
Copyright: Nabu
Der Ortsgruppe Kerpen des Naturschutzbundes (Nabu) ist es eigenen Angaben zufolge erstmalig gelungen, die Existenz der Wildkatze am Tagebaurand südlich von Elsdorf nachzuweisen. Experten des Senckenberg-Instituts in Frankfurt/Main haben Haarproben, die im Frühjahr an sogenannten Lockstöcke im Biotop aufgestellt worden waren, genetisch analysiert und bestätigt, dass es sich um eine Europäische Wildkatze handelt.
Bereits 2024 hatte der Nabu auf einer der dort installierten Wildkameras außer den sonst üblichen Rehen, Wildschweinen und Dachsen auch eine auffällig aussehende Katze fotografiert.
Bund und Nabu sehen darin „einen schönen Erfolg gemeinsamer Naturschutzarbeit“ und fordern, dass die Bemühungen einer naturnahen Rekultivierung im Bereich des Tagebaus Hambach und zur Waldwiedervernetzung intensiviert werden. Dem stünden allerdings die RWE-Pläne zur Gewinnung von Kies und Sand in der Manheimer Bucht entgegen. Mit der Rodung des Sündenwäldchens und anderer Biotopverbundstrukturen sei auch der Wildkatze der Weg in den Hambacher und Merzenicher Wald versperrt worden.
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Naturschützer kritisieren Pläne von RWE, mehr Kies als bisher auszugraben
Die Naturschutzverbände halten es daher für umso wichtiger, den südlich von Alt-Manheim geplanten neuen ökologischen Verbundkorridor zwischen der Steinheide und dem Hambacher Wald ausreichend zu dimensionieren und vor Störungen zu schützen.
Sie äußern große Zweifel, ob der derzeit von einer Arbeitsgruppe beim NRW-Umweltministerium diskutierte 250 Meter breite Ökokorridor zwischen der Manheimer Kirche und der Autobahn A 4 die ihm zugedachte Funktion erfüllen kann. Insbesondere die Planungen zur Ausweitung der dortigen Kiesabgrabungsflächen (Forster Feld, Buir) drohten die Verbundplanungen zu konterkarieren.
