Nach mehr als 25 Jahren hat der Lieferdienst „Die Hofkiste“ auch ein Ladenlokal für stationären Handel.
Frisches Gemüse, Wein und TrockenwareMit neuem Bioladen in Eitorf erfüllt sich die Besitzerin einen Traum

Am Blumenhof auf der Eitorfer Josefshöhe hat der neue Bioladen eröffnet.
Copyright: Sylvia Schmidt
Ein Hauch Schlaraffenland liegt bei der Eröffnung des neuen „Hofladens am Blumenhof“ auf der Josefshöhe in Eitorf im großzügigen Verkaufsraum. Hier hat Inhaberin Rita Lemmen-Hüsgen mit ihrem Partner Michael van Ooy ihren Traum verwirklicht und wird dabei von ihrem Team unterstützt. Nach mehr als 25 Jahren hat ihr regionaler Bio-Lieferdienst „Die Hofkiste“ nun zusätzlich einen festen Verkaufsort.
Der Blumenhof macht seinem Namen alle Ehre. Kapuzinerkresse, Eisenkraut, Zieräpfel, Weinranken, aufgetürmte Kürbisse scheinen im Innenhof vor Lebenssaft aus den Nähten zu platzen. An kleinen Tischen lässt es sich die zahlreich eintrudelnde Kundschaft zur Eröffnung des Hofladens in der Herbstsonne richtig gut gehen. Im Laden locken frisch geerntete Salatköpfe vom Feld, ausgereifte seltene Tomatensorten, Trauben, frisch gepflückte Kräuterbündel, Kartoffeln und reichlich anderes Obst und Gemüse.
Kunden in Eitorf können Käse probieren und Kaffee trinken
Die pralle Frische lässt das Wasser schon im Munde zusammenlaufen. An der langen Theke herrscht Hochbetrieb. Ladenleiterin Annika Hinsch und ihr Team haben alle Hände voll zu tun. Probierhäppchen aus Käse- und Brot- und Kuchentheke verschwinden schneller im Magen der Kundschaft als man schauen kann, dazu gibt es ein Gläschen Federweißen oder eine Tasse Kaffee.
„Ich komme ursprünglich aus der Gärtnerei, wo ich in engem Kontakt mit den Menschen war. Der Lieferservice ist nicht so persönlich, das hat mir gefehlt. Der Hofladen bringt mich nun wieder in Kundennähe“, sagt die Chefin. Dabei ist die Freude in ihrem Gesicht nicht zu übersehen.

Einladend, mit viel Platz und Tischen zum Sitzen präsentiert sich der Bioladen.
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Die Einkaufskörbe der Kunden füllen sich, denn das Sortiment ist auch dank des Synergieeffekts von Lieferdienst „Hofkiste“ und Hofladen breit aufgestellt. Seit dem Jahr 2000 versorgt der Lieferdienst von Rita Lemmen-Hüsgen und ihrem Partner auf Bestellung Kunden in alle Himmelsrichtungen bis nach Siegen, Marienheide, Lohmar, ins südliche Leverkusen, nach Alfter, Unkel und bis nach Hachenburg. „Wir fahren an fünf Tagen in der Woche jeweils sechs bis sieben Touren“, so van Ooy.
Den Blumenhof haben sie 2019 von Christel Wick gekauft, die hier ein gut gehendes Trödelcafé Blumenhof geführt hatte. Im ersten Schritt wurde die Packstation mit großem Lager für die Hofkiste von Süchterscheid nach Eitorf verlegt. „Momentan haben wir im Laden 400 Trockenprodukte. Sobald wir die Kundenwünsche besser kennen, können wir unser Hofladensortiment entsprechend erweitern, denn für die Hofkiste haben wir 1200 Produkte gelistet, das macht uns sehr flexibel“, erläutert van Ooy den positiven Effekt von Hofkiste und Hofladen.
Gelistete Kunden, die am Vortag bestellen, können am nächsten Tag die gewünschte Ware hier vor Ort abholen. Die gesamte Produktpalette ist indes viel größer. 50 Prozent des Obst- und Gemüseangebots kommen aus der Süchterscheider Gärtnerei. An der Käsetheke herrscht die Qual der Wahl zwischen rund 30 Käsesorten.
Produzenten aus der Region füllen die Regale in Eitorf
Die Backwaren werden von der DLS-Biobäckerei in Hennef und von „Laib und Seele“ in Rheinbach geliefert. Biofleisch und Wurstwaren, Milchprodukte, Eier und andere frische Kochzutaten stehen in der großen Kühltheke in großer Auswahl von Biobetrieben zur Auswahl. Breit aufgestellt ist auch das Weinsortiment mit edlen Tropfen aus verschiedenen Ländern. „Unser festes Weingut ist Fippinger Wick in Zell am Rhein“, so van Ooy.

Insgesamt 33 Beschäftigte arbeiten im neuen Hofladen, den Rita Lemmen-Hüsgen (Dritte von rechts) und ihr Partner Michael van Ooy (links daneben) eröffneten.
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Das Miteinander, der Teamgeist im Betrieb, ist den beiden Partnern eine Herzensangelegenheit. Mit ihrem insgesamt 33-köpfigen Team erarbeiten sie die Werte, nach denen sie leben und arbeiten möchten. Fairness, transparente Strukturen, Ökologie und Nachhaltigkeit, Offenheit im Team, das nicht unter Stress arbeiten soll, sind die Richtlinien.
Regale auf Rollen machen Platz für Kulturveranstaltungen
„Mit unserem zweiten Standbein, dem Hofladen, möchten wir insbesondere auch junge Familien anziehen und ihnen eine Auszeit anbieten. Zum entspannten Einkauf von qualitätsvollen, gesunden, regionalen Produkten werden wir das Café mit Spielplatz weiter ausbauen“, berichtet die Chefin. Auch der Laden selbst ist mehr als nur Verkaufsraum.
Michael van Ooy macht auf die Ladenregale aufmerksam. „Das sind Gondeln auf Rollen, so lassen sich befüllte Regale leicht für kulturelle Veranstaltungen auf Seite schieben.“ Am 5. Oktober wird es beispielsweise um 17.30 Uhr in der Packhalle einen Filmabend mit anschließender Diskussion und Gespräch zum Thema Nistkastenbau geben.
Vor über 40 Jahren hatte der Schwiegervater von Rita Lemmen-Hüsgen, Helmut Hüsgen, damals noch ein schräg angesehener Vorreiter des Ökolandbaus, in Hennef-Süchterscheid die Bioland-Gärtnerei Hüsgen aufgebaut. Er starb 2022 im Alter von 102 Jahren. Der Betrieb wird von seinen Kindern weitergeführt und ist einer von mehreren ausgewählten Partnerbetrieben in Nähe zum „Hofladen im Blumenhof“.
Die Öffnungszeiten vom „Hofladen am Blumenhof“, Blumenhof 1– 3, in Eitorf, sind Donnerstag und Freitag von 9 bis 18 Uhr und Samstag von 8 bis 14 Uhr.