Der 35-Jährige gehört zu den jüngsten Bürgermeistern in Nordrhein-Westfalen, verfügt aber über viel Erfahrung, auch in Krisenzeiten.
BürgermeisterAmtsinhaber Mario Dahm (SPD) tritt in Hennef bei der Kommunalwahl erneut an

Amtsinhaber Mario Dahm (SPD) tritt zum zweiten Mal zur Wahl zum Bürgermeister in Hennef an. Hier steht er im alten Conet-Gebäude, das gerade für die Förderschule der Stadt umgebaut wird.
Copyright: Ralf Rohrmoser-von Glasow
Mario Dahm will es noch mal wissen. Er tritt für die SPD zum zweiten Mal für das Amt des Bürgermeisters an und wird von Bündnis 90/Die Grünen unterstützt. Mit 35 Jahren ist er jung, aber bereits erfahren. In seiner ersten Amtszeit war er direkt mit der Corona-Pandemie konfrontiert, es folgte der Angriff Russlands auf die Ukraine mit vielen Flüchtlingen, die auch nach Hennef kamen.
Fahrradstation und autofreien Schulcampus verbucht Mario Dahm in Hennef auf der Haben-Seite
„Ich habe einiges angestoßen, das es ohne mich nicht gäbe“, bilanziert er. So ist er die Verkehrswende angegangen. „Das ist alternativlos.“ Schnellbuslinie, Siegtalhüpfer, Radpendlerrouten, Fahrradstation, zählt er auf. „Der Masterplan Mobilität war ein Thema, das vorher kein Interesse gefunden hat.“ Ein dickes Plus auf der Habenseite verbucht er für sich mit dem Schulcampus und der Abbindung der Fritz-Jacobi-Straße. Die Stadt Köln habe sich das angeschaut.
„Es gibt wieder mehr geförderten Wohnraum“, fährt er fort, „es gibt mehr Steuerung politischer Natur.“ Bei der Klimaanpassung sei Hennef Vorreiter. Die Flutereignisse 2021 haben dabei eine Rolle gespielt. Starkregenkarte, Hitzeaktionsplan, Hochwasserschutz, das Fontänenfeld auf dem Markt, Baumpflanzungen, Schul-Dachbegrünungen sind in seiner Zeit entstanden.
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„Feuerwehr und Ordnungsdienst sind resilienter aufgestellt“, hebt er hervor. „Im Bildungsbereich sind mehr als 50 Millionen Euro investiert worden.“ Im Rathaus hat Dahm neue Ansätze eingebracht. „Der Stil ein anderer geworden. Die Verwaltung hat sich auf den Weg gemacht, modern zu werden.“ Führungsleitbild, Personalentwicklung, Recruiting sind für ihn wichtige Stichworte.
Mario Dahm will in Hennef die Bahnunterführung an der Brölbahn voranbringen
Das ist auch einer der zentralen Aufgaben für eine mögliche zweite Amtszeit: „Ich möchte eine leistungsstarke Stadtverwaltung hinbekommen, damit die Menschen sich wohlfühlen in unserer Stadt.“ Die verlässliche Betreuung in der OGS steht hoch oben auf der Agenda, eine Wohnungsbaugesellschaft will er anstoßen und das Gewerbegebiet Kleinfeldchen ausweiten, um gute Arbeitsplätze und Flächen für Unternehmen zu schaffen. Es gehe auch Gewerbesteuereinnahmen.
„Die Zukunftsthemen will ich richtig anpacken und umsetzen“, erklärt Dahm. Dazu gehören Bildung, Klimawandel, Sicherheit und Verkehr. „Wir sind nicht gegen Autofahrer, es geht in Hennef nicht ohne Auto“, versichert er. Aber alle Verkehrsarten müssten berücksichtigt werden. Der Kreuzungsumbau am Ende der A 560 steht an, das Planfeststellungsverfahren für die Allner Brücke könnte zum Jahresende abgeschlossen sein. Ein Masterplan Stadtgrün schwebt ihm vor und die Bahnunterführung an der Brölbahn will er ebenso voranbringen wie den Ausbau Erneuerbarer Energien.
„Wir müssen den Zusammenhalt organisieren und Begegnungsorte schaffen“, nennt Dahm seinen dritten Punkt. Kultur- und Heimathaus, Landgasthof Bröl, Dorftreff in Söven sind für ihn gute Beispiele. Aus einem Speeddebating mit Jugendlichen hat er mitgenommen, dass Demokratieförderung und Teilhabeangebote wichtig sind.
Drei Fragen an Mario Dahm
Was wollen Sie zuerst anpacken? Der erste Tag der Amtszeit ist ein Feiertag. Ich werde trotzdem arbeiten, um die angestoßenen Prozesse voranzutreiben.
Wie wollen Sie die Verkehrswende voranbringen? Ich möchte die ÖPNV-Angebote und den Radverkehr weiter verbessern, das Deutschlandticket für Schülerinnen und Schüler soll erhalten bleiben, Engstellen für Autos sollen beseitigt werden.
Was wollen Sie in fünf Jahren erreicht haben? Meine größte Hoffnung ist, dass wir möglichst viele Schulen im Stadtgebiet bis dahin nachhaltig saniert haben.