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Fußball-BezirksligaOberpleiser Wiederaufstieg ist „kein Muss“

Lesezeit 4 Minuten
TuS Oberpleis

Tim Dawar (oben, von links), Thomas Schönherr, Jetgzon Krasniqi, Jannik Goethe, Sebastian Witt, Gian-Luca Blazic, Jan Kostorz, Daniel Pilger, Mika Jetzlaff, Betreuer Christian Patz (Mitte, von links), Physiotherapeutin Katharina von Burgsdorff, Nils Lokotsch, Tim Becker, Marc Banko, Linus Zakrzewski, Shawn Dessel, Elias Tapia, Sportlicher Leiter Andy Wind, Co-Trainer Marc Bremer, Trainer Essi Zamani, Eric Zientz (unten, von links), Mika Thomas, Nikolas Klosterhalfen, Sebastian Klein, Max Blönigen, Kai Starke, Mehmet Öcal, Artem Donchenko und Leonard Zensen vom TuS Oberpleis.

Nach dem sportlichen Super-GAU in der Vorsaison herrscht wieder Zuversicht. Coach Essi Zamani spricht über Luxusprobleme, Rückkehrer und hoffnungsvolle Talente.

Erstmals seit 19 Jahren muss der TuS 05 Oberpleis wieder in der Fußball-Bezirksliga starten. Völlig unerwartet stieg der Landesliga-Dino aus dem Siebengebirge ab, denn eigentlich hatte man ans Tor zur Mittelrheinliga anklopfen wollen. Dass die Saison 2024/25 stattdessen in einem sportlichen Super-GAU enden würde, hatten selbst die größten Pessimisten nicht erwartet.

Die Gründe für den Absturz waren vielfältig. „Wir haben viel zu viele Rote Karten (neun Platzverweise, Anm. d. Red.) kassiert und nie zu unserer Leistungsstärke gefunden“, sagt Trainer Essi Zamani, der in der Rückrunde übernommen hatte. Erst als Co-Trainer und nach der Entlassung von Marcus Voike Mitte Mai als Chefcoach. „Hinzu kam fehlendes Spielglück.“ Etwa im Duell beim späteren Aufsteiger SSV Bornheim, als ein Gegentor in der Nachspielzeit die 05er um den Sieg brachte. Zudem monierte der Coach einen „ziemlich kleinen Kader. Gerade in der Rückrunde hatten wir teilweise nur zwei oder drei Spieler auf der Bank sitzen.“

Mittlerweile ist man im Lager der 05er aber aus der Schockstarre erwacht, der Blick geht nach vorne. „Wir haben ein richtig starkes Gerüst“, sagt Zamani angesichts seiner Achse um Sebastian Klein und Max Blönigen (beide Tor) sowie Tim Becker, Nils Lokotsch, Gian-Luca Blazic und Nikolas Klosterhalfen. Der direkte Wiederaufstieg sei aber „kein Muss. Marc Bremer (neuer Co-Trainer, Anm. d. Red.) und ich wollen in erster Linie etwas aufbauen, um dann in der Saison 2026/27 womöglich einen neuen Anlauf zu nehmen.“

Wir haben zwei herausragende Keeper. Auf dieser Position muss ich mir die wenigsten Sorgen machen
Essi Zamani, Trainer des TuS 05 Oberpleis

Auf der Torhüterposition kündigt sich derweil ein Luxusproblem an: „Wir haben zwei herausragende Keeper. Auf dieser Position muss ich mir die wenigsten Sorgen machen.“ Wer als Nummer eins ins Rennen geht, lässt Zamani offen: „Max wird auf jeden Fall seine Einsätze bekommen, zumal Sebastian aus beruflichen Gründen nicht immer zur Verfügung steht. Er wird ihn eines Tages beerben, aber es muss nicht schon in der kommenden Saison passieren.“ Kai Starke (17/JFV Siebengebirge) komplettiert das Torhüter-Trio des TuS. Auch von ihm hält Zamani viel: „Mit Sebastian und Max hat er zwei tolle Lehrmeister. Mit Geduld und Fleiß kann auch er es weit bringen.“

Daniel Pilger (23) und Patrick Rüth (28) stoßen derweil aus der eigenen Reserve hinzu, mit der sie in der Vorsaison den Aufstieg in die A-Liga bewerkstelligten. Letzterer kehrt damit nach seinem einjährigen „Ausflug“ wieder in die erste Mannschaft zurück – und ist als Eckpfeiler in der Abwehr eingeplant. „Mit ihm gewinnen wir nicht zuletzt an Lautstärke hinzu. Pat verfügt über eine klare Ansprache und kann das Spiel von hinten raus dirigieren“, so Zamani.  

Mika Thomas kommt vom SC Uckerath

Mit Leonard Zensen, Elias Tapia und Shawn Niklas Dessel rücken zudem drei hoffnungsvolle U-19-Talente auf. „Sie saugen alles auf“, sagt der Coach. „Wenn sie am Ball bleiben und kräftemäßig zulegen, werden sie spätestens in der Rückrunde eine Option für die Startelf sein.“ Mit Mika Thomas (22) kommt ein Youngster, der für den Ligakonkurrenten SC Uckerath bereits 87 Bezirksliga-Einsätze (21 Tore) verbuchte. „Er kennt die Liga aus dem Effeff und soll diese Erfahrung an seine Mitspieler weitergeben. Seine Torquote spricht für sich“, sagt Zamani.

Die größte Erfahrung bringt allerdings Jetgzon Krasniqi (32) mit, nämlich aus 147 Landesliga- und 40 Mittelrheinliga-Partien. Zuletzt lief er für den B-Ligisten SSV Happerschoß auf. „Er hat eine lange Oberpleiser Vergangenheit und kann auch hinten in der Dreierkette spielen“, erklärt Zamani. Mehmet Hanefi Öcal kommt derweil vom A-Liga-Absteiger TuS 07 Oberlar an den Ölberg: „Er ist die Zuverlässigkeit in Person und passt hervorragend ins Team.“ Ein Team, das endlich wieder positive Schlagzeilen schreiben will.


Der Kader des TuS 05 Oberpleis

Zugänge: Max Blönigen (FC Hennef 05), Kai Starke (JFV Siebengebirge), Mika Thomas (SC Uckerath), Jetgzon Krasniqi (SSV Happerschoß), Leonard Zensen, Elias Tapia, Shawn Niklas Dessel (alle eigene U 19), Mehmet Hanefi Öcal (TuS 07 Oberlar), Patrick Rüth, Daniel Pilger (beide eigene Reserve).

Abgänge: Nicholas Caspar (Ahrweiler BC 1920), Fabius Elias Leipelt (FC Pech II), Linus Salm (1. FC Spich), Ludovico Edler-Von Braun, Ali Mortazawi (beide SV Niederbachem), Jan Lucas Mowitz (FC Hennef 05), Justin Kürten (TuS Mondorf 1920), Michel Möller (TV Rott).

Tor: Max Blönigen, Sebastian Klein, Alexander Knopp, Kai Starke.

Abwehr: Arten Donchenko, Jannik Goethe, Mika Jetzlaff, Patrick Rüth, Linus Zakrzewski.

Mittelfeld/Angriff: Marc Banko, Tim Becker, Gian-Luca Blazic, Tim Dawar, Shawn Niklas Dessel, Jan Kostorz, Jetgzon Krasniqi, Nils Lokotsch, Mehmet Hanefi Öcal, Thomas Schönherr, Elias Tapia, Sebastian Witt, Leonard Zensen, Eric Zientz, Nikolas Klosterhalfen, Daniel Pilger, Mika Thomas.