Großes Sommerfest und Wiedersehen der ehemaligen Helden, die an Pfingstsamstag 1985 den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga schafften.
Nach 40 JahrenEingeschworene Gemeinschaft des TuS Oberlar gelang Aufstieg in Fußball-Bezirksliga

Elf Spieler der damaligen Aufstiegstruppe des TuS Oberlar nahmen beim Wiedersehen ihren ehemaligen Trainer Jürgen Mainzer (Mitte, unten) in die Mitte.
Copyright: Quentin Bröhl
An das Pfingstwochenende vor 40 Jahren können sich alle Beteiligten noch gut erinnern. Es war der 25. Mai 1985, ein Samstag, und die Fußballer des TuS 07 Oberlar gingen als Tabellenführer in den letzten Spieltag der Kreisliga A. Gegner war die Reserve-Mannschaft des Siegburger SV 04. Mit einem 4:2 verteidigten die 07er den knappen Vorsprung in der Tabelle – und der Jubel fand keine Grenzen.
400 Zuschauer unterstützten den TuS Oberlar beim Aufstiegsspiel
„Zahlreiche Zuschauer hatten sich bei Hochsommer-Temperaturen eingefunden, um uns zu unterstützen“, heißt es in einer Chronik, die sich mit der ganzen Saison befasst. Am vergangenen Samstag machte nicht nur das 40 Seiten dicke Schriftstück die Runde. Die Truppe von damals traf sich zum Jubiläum im Clubheim des Vereins zu einem Sommerfest, und es wurde in den zahlreichen Erinnerungen geschwelgt.
„Es waren weit mehr als 400 Zuschauer“, erinnert sich der damalige Kapitän Hans Willi Hess. In den drei Spielzeiten zuvor war der TuS jeweils Vize-Meister in der höchsten Kreisklasse geworden. Dann hatte der Verein den seinerzeit sehr jungen Trainer Jürgen Mainzer aus Brühl verpflichtet. Mit ihm sollte endlich der Sprung auf die Verbandsebene klappen.
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Nach dem Abpfiff stellte sich die Mannschaft des TuS Oberlar zum Aufstiegsbild zusammen.
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„Er hat uns einen unglaublichen Zusammenhalt vorgelebt. Er brachte sonntags immer seine Frau mit zu den Spielen und so trafen wir uns auch mit Frauen oder Partnerinnen außerhalb der Trainingseinheiten, was dazu führte, dass diese enge Bindung bis heute anhält“, erklärt Jochen Schneider, damals einer der jüngsten Spieler im Team, den Charakter der Truppe.
So kamen mit Partnerinnen insgesamt 33 Personen zum Sommerfest. Auch der heute 79-jährige Jürgen Mainzer ließ es sich nicht nehmen, seine alte Mannschaft zu besuchen. Auf dem Gruppenbild nahmen elf Spieler ihren ehemaligen Trainer in die Mitte. Verstorben sind mit Manfred Nickäs, Peter Schwamborn, Ralf Porstein und Bernd Helmes mittlerweile vier Spieler des damaligen Kaders.
Seit 1986 treffen sich die ehemaligen Akteure zum Kegeln in der Gaststätte Klein in Troisdorf
Der 4:2-Sieg vom 25. Mai 1985 bleibt für die Akteure unvergessen. „Wir haben drei Tage lang gefeiert. Es gab damals in Oberlar viele Geschäftsleute, die Essen und Getränke gestiftet haben“, erzählt Hans Willi Hess und zeigt alte Bilder von den Feierlichkeiten am Sportplatz.

Der Troisdorfer Bürgermeister Hans Jaax brachte zu den weiteren Feierlichkeiten einen individuell gestalteten Zinnteller mit, der noch heute im Clubheim des TuS Oberlar an der Wand hängt.
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Die anschließende Aufstiegstour ging nach München. Dei Wochen später überreichte der damalige Troisdorfer Bürgermeister Hans Jaax dem TuS Oberlar in der Stammkneipe „Beim Addi“ einen individuell gestalteten Zinnteller. Noch heute hängt das Schmuckstück mit allen Namen der Spieler im Clubheim des Vereins.
Schon seit 1986 treffen sich die ehemaligen Akteure immer Karfreitag zum Kegeln in der Gaststätte Klein in Troisdorf an der Frankfurter Straße. „Wir haben damals beim ersten Treffen überhaupt keinen Termin bekommen. Nur Karfreitag war noch was frei“, berichtet Heinz Lehnert. Schnell wurde dieses Treffen zur Tradition.
Nach dem Schlusspfiff beim Aufstiegsspiel knallten die ersten Sektkorken
Das entscheidende Aufstiegsspiel ist den Beteiligten noch heute sehr gut in Erinnerung. Gegen die starke Siegburger Reserve brachte Manfred Nickäs die Oberlarer nach fünf Minuten in Führung. Der Ausgleich folgte in der zehnten Minute. Er rüttelte den Tabellenführer wach, Peter Schwamborn und Frank Hess sorgten bis zur Pause für ein 3:1. Nur kurz nach dem Anschlusstreffer (60.) musste gezittert werden. Torjäger Schwamborn (70.) machte mit seinem 16. Saisontor alles klar.

Angreifer Peter Schwamborn hat gerade eines seiner zwei Tore erzielt und freut sich mit Manfred Nickäs und Hans Willi Hess (von links).
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„Nach dem Schlusspfiff knallten die ersten Sektkorken, und die Spieler wurden mit Blumensträußen beglückwünscht“, heißt es in der Chronik. In der Kabine und unter der Dusche ging die wilde Feier weiter. Ob Trainer, Vorsitzender, Obmann, Geschäftsführer oder Sponsor – alle wurden unter den Wasserstrahl gezerrt. Und obwohl noch bis tief in die Nacht gefeiert wurde, trafen sich fast alle am Morgen des Pfingstsonntags erneut am Sportplatz.
Eine Saison später gingen der TuS Oberlar und Trainer Mainzer getrennte Wege. Es kam mit Gerd Flieger vom Siegburger SV 04 eine Trainer-Koryphäe. Flieger schaffte mit der Truppe zwei Jahre lang den Klassenerhalt in der Bezirksliga, ehe er zum Verbandsligisten SSV 05 Troisdorf weiterzog. Die Oberlarer hielten sich noch eine vierte Spielzeit in der Bezirksliga, bevor es wieder zurück in die Kreisliga A ging.
Tor: Stefan Xanpopoulos, Bernd Helmes. Abwehr: Frank Wittkopp, Helmut Schulz, Helmut Schröter, Heinz Lehnert, Friedhelm Kaus, Harry Mattern. Mittelfeld und Angriff: Bernd Andersen, Ralf Porstein, Hans Willi und Frank Hess, Manfred Nickäs, Kurt Kannengießer, Dietmar Seien, Manfred Keller, Andreas Rosteck, Peter Schwamborn, Jochen Schneider.