Happy FrankyAuch Racingcar Benz verlässt Troisdorfer Freizeitzentrum

Die Racingcar Benz Troisdorf GmbH im Happy Franky hat vor zwei Wochen geschlossen.
Copyright: Racingcar Benz
Nicht nur das Abenteuermuseum Explorado hat, wie berichtet, seine Aktivitäten im Troisdorfer Happy Franky eingestellt. Auch die Racingcar Benz Troisdorf GmbH, Anbieter von Rennsimulatoren im Erdgeschoss der Immobilie, hat dichtgemacht. Vor zwei Wochen hätten er und sein Geschäftspartner Jörg Stein die Niederlassung in Troisdorf geschlossen, sagte Dominic Benz auf Anfrage.
Die Gründe seien „im Prinzip ähnliche wie bei Explorado“, sagte Dominic Benz: „Wir sind in ein Projekt eingestiegen, das nicht fertiggestellt wurde.“ Es habe viele Meetings und Konferenzen gegeben; immer wieder „Sachen, die zugesagt und nicht eingehalten wurden“. Die in frühen Plänen gezeigte begrünte Fassade nennt Benz als Beispiel im Gespräch mit der Redaktion.
Mieter in Troisdorf haben Hoffnung auf Besserung „komplett verloren“
Der Vermieter habe trotz wiederholter Zusagen und Absprachen diese nicht eingehalten; Benz und Stein sagen, sie hätten die Hoffnung komplett verloren, dass sich die unverbindliche Art ändere. Über ein Jahr hätte sie auch schriftlich mehrfach gemahnt, unzählige Gespräche hätten zu nichts geführt.

Dominic Benz und sein Geschäftspartner Jörg Stein haben die Racingcar Benz GmbH Troisdorf geschlossen.
Copyright: Racingcar Benz
Die ursprünglich zugesagten Öffnungszeiten von wöchentlich 88 Stunden seien inzwischen Makulatur, habe er festgestellt. „Jeder macht, was er will“; einige Mieter hätten ihre Zeiten aus wirtschaftlichen Gründen reduzieren müssen. Tatsächlich ist die dritte Etage in der Woche geschlossen – „saisonbedingt“, heißt es dazu auf der Happy-Franky-Homepage.
Das Gemeinsame ist nicht ans Laufen gekommen
Dort ist auch nachzulesen, dass der Mieter Woodcutter, wo die Gäste mit Äxten auf Zielscheiben werfen, lediglich von Donnerstag bis Sonntag und dann auch erst am Nachmittag öffnet. Lediglich am Nachmittag sind an Werktagen auch die Anbieter im „Funderground“ geöffnet: zum Beispiel Lasertag und Escape Rooms.
Vieles stehe nicht im Vertrag, räumt Dominic Benz ein. „Aber man geht doch nicht davon aus, dass man Dinge, die man für einen normalen Geschäftsbetrieb braucht, in einen Vertrag packen muss.“ Sauberkeit nennt er ebenso wie einen dauerhaft funktionierenden Fahrstuhl oder eine intakte Toilettenspülung. „Es darf nicht an rudimentären Dingen fehlen.“ Zumal unter Kaufleuten auch eine mündliche Absprache einen Vertrag darstelle.
Das vor dem Start vorgestellte Konzept des Projekts habe ihn begeistert. „Da will ich unbedingt mitmachen“, sei damals sein Gedanke gewesen. Aber: „Das Gemeinsame ist nicht ans Laufen gekommen“, bedauert er. „Es ist wirklich schade.“ Im vergangenen Jahr hätten die Mieter ein Tagesticket geplant, auch die Hausleitung sei an den Gesprächen beteiligt gewesen. Doch „dann hagelte es Abmahnungen“ seitens der Vermieter. Obwohl der zuvor zugesagt habe, sich um die Vermarktung des Tickets zu kümmern.
Mit einem „satten Verlust“ rechnet Dominic Benz, der in Hennef eine große Schreinerei führt. Hinzu komme ein „Riesenimageschaden“, auch wenn die Fans ihre Kritik an den Umständen in Troisdorf ihm persönlich vorgetragen und nicht online veröffentlicht hätten.
Unterdessen hat sich der Generalbetreiber des Happy Franky, die KC Prometheus GmbH mit Sitz in Berlin, zur Schließung des Explorado und der Kritik der Museums-Betreiber geäußert. „Mit Überraschung und Bedauern“ habe man die Mitteilung zur Kenntnis genommen. Man bedauere, „dass in der Mitteilung der Eindruck erweckt wird, der Standort im Happy Franky sei wegen fehlender Klimatisierung oder Heizung aufgegeben worden“.
Vermieter weist Kritik zurück
Eine Klimatisierung sei aber nie Bestandteil der Vereinbarungen gewesen; die Heizung funktioniere einwandfrei. Der Vertrag mit Explorado sei von den Vermietern gekündigt worden, erklärte die Sprecherin. Man verzichte bewusst auf die Veröffentlichung weiterer Details, könne die eigene Position aber „jederzeit faktenbasiert darlegen“.
Eine Gefährdung von Gästen und Mitarbeitern könne man mit Sicherheit ausschließen, heißt es in der Stellungnahme. Sollten die Mieter einen anderen Eindruck gewonnen haben, „verwundert es umso mehr, dass dort fortlaufend Gäste empfangen und Mitarbeiter eingesetzt wurden“.
Für die Vermieter steht fest, dass Happy Franky „seinen erfolgreichen Weg“ fortsetzen werde – „mit oder ohne Explorado“. Skeptisch ist derweil Dominic Benz: Wenn der Vermieter sich weiter nicht an Abmachungen und Zusagen halte, sei „damit zu rechnen, dass dieses Konzept wirtschaftlich nicht funktioniert für die Mieter“.