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Mit 15.000 FC-FansTimo Hübers freut sich auf „echten Schlager“ in Hannover

Lesezeit 4 Minuten
Ein Fußballspieler vom 1. FC Köln nimmt einen Ball an.

Timo Hübers startete am Mittwoch in seine zweite Trainingswoche nach der krankheitsbedingten Pause.

Für den Kölner Kapitän bedeutet der kommende Sonntag die Rückkehr in seine niedersächsische Heimat, wo er ausgebildet wurde.

Als der Ball am vergangenen Ostersonntag in der 39. Spielminute hinter Marvin Schwäbe ins lange Eck fiel, wirkte Timo Hübers fast amüsiert. Sechs Wochen nach seinem unglücklichen Eigentor gegen den Karlsruher SC kam es gegen Preußen Münster ähnlich kurios: Gegenspieler Joshua Mees war der Ball versprungen, woraufhin der Stürmer ohne hinzusehen in den Strafraum geflankt hatte. Der Blockversuch von Kölns Kapitän veränderte die Richtung der Hereingabe maßgeblich und verursachte den zwischenzeitlichen Ausgleich.

Dass ihn sein Missgeschick dennoch wenig kümmerte, unterstrich Hübers nach der Trainingseinheit am vergangenen Mittwoch: „Wenn man sich die Eigentore mal anschaut, muss ich sagen, ich würde wahrscheinlich beide Male genauso wieder verteidigen. Ehrlich gesagt, ich habe mir das tatsächlich gar nicht zu Herzen genommen.“ Trotzdem sei er glücklich darüber, dass der unbeabsichtigte Gegentreffer nicht entscheidend war: „Vom Spielverlauf war es wichtig, dass wir am Wochenende das zweite Tor direkt noch vor der Pause machen“, betonte der 28-Jährige.

Hübers: Gegen Münster entschlossener und mutiger

Nach den holprigen Auftritten gegen Hertha BSC und die Spielvereinigung aus Fürth war es mal wieder eine überzeugende Leistung, die die Mannschaft von Gerhard Struber bei dem ungefährdeten Heimsieg über Münster auf dem Rasen in Müngersdorf gezeigt hatte. Für Kölns Abwehrchef hatte das mehrere Gründe: „Ich glaube, wir waren wieder deutlich aktiver, entschlossener und mutiger im ganzen Anlaufverhalten. Wir haben wieder eine höhere Anlauflinie und mit dem Ball eine bessere Staffelung gehabt. Außerdem hatten wir einen guten Mix, über die Flügel, die Zwischenräume oder auch mal direkt hinter die letzte Kette zu spielen.“

Sowohl mit als auch gegen den Ball sei das ein Schritt nach vorne gewesen, konstatierte Hübers, der wegen eines Magen-Darm-Infekts seit dem Heimsieg gegen Darmstadt ausgefallen war und am Sonntag nach fast vier Wochen wieder ein Pflichtspiel bestritt. „Ich war ja schon eine Zeit lang raus, das merkt man doch ein bisschen“, stellte der Innenverteidiger fest. Trotzdem habe es sich gut angefühlt, wieder auf dem Platz zu stehen. Die lange Trainingswoche zuvor, sei hilfreich gewesen, um wieder reinzukommen.

Viele Ticketanfragen für Ex-Hannoveraner

Die sportliche Ausgangslage könnte für den FC und seinen genesenen Kapitän vor dem 31. Spieltag kaum besser sein: Fünf Punkte beträgt der Vorsprung auf den drittplatzierten 1. FC Magdeburg, sogar sechs Zähler trennen dahinter Elversberg, Paderborn und Düsseldorf vom Tabellenführer. Der Aufstieg ist zum Greifen nahe. „Am Wochenende haben wir wieder die Chance, ein Stück näher dranzukommen mit einem Sieg in Hannover“, betonte Hübers, der erstmals gegen seinen ehemaligen Verein aus der niedersächsischen Heimat antritt.

Der gebürtige Hildesheimer durchlief bei Hannover 96 die Jugendmannschaften von der U13 bis zur U19 und absolvierte zudem 39 Spiele für die Profis. Die Auswärtspartie am Sonntag (13:30 Uhr) ist für den 1,90 Meter großen Innenverteidiger also nicht nur aus sportlichen Gründen etwas Besonderes: „Ich freue mich echt drauf. Ich habe viele Ticketanfragen bekommen und kenne noch viele, die zumindest im Verein arbeiten.“ Auch wenn er nicht mehr in der niedersächsischen Landeshauptstadt unter Vertrag stehe, verfolge er seinen Ex-Klub nach wie vor aufmerksam, berichtete Hübers.

15.000 FC-Fans in Hannover erwartet

„Das ist immer mit der erste Blick nach dem Spieltag, was hat Hannover gemacht. Das habe ich mir beibehalten, weil ich einfach eine richtig gute Zeit da hatte. Sowohl sportlich als auch privat hat es mir richtig gut gefallen!“ Die Verbundenheit sei immer noch groß, bekräftigte der Kapitän, weshalb er sich gewünscht hätte, „dass sie vielleicht noch einen Tick weiter oben mit mischen“.

Das wird richtig cooler Support
Timo Hübers über die erwarteten 15.000 Auswärtsfans

In den eigenen Reihen mitmischen könnte eventuell Linton Maina, der ebenfalls lange für Hannover 96 spielte und nach seiner Sprunggelenksverletzung eineinhalb Monate aussetzen musste. Für Teamkollege Hübers eine gute Nachricht: „Wir haben es ja in den vergangenen Spielen gesehen, als immer mehr Jungs dazugekommen sind, dass wir qualitativ richtig gute Wechsel drin haben. Das gilt genauso für Linton. Er ist für uns unbestritten einer der wichtigsten Spieler und deswegen gibt das schon Hoffnung, dass er im Saisonendspurt nochmal eingreifen kann und vielleicht noch ein wichtiges Tor oder eine wichtige Vorlage auf dem Fuß hat.“

Neben dem 25-jährigen Mittelfeldspieler stiegen auch Max Finkgräfe und Neo Telle wieder ins Mannschaftstraining ein. Abgesehen davon könnte am Sonntag ein weiterer Faktor für ein erfolgreiches Auswärtsspiel sorgen. Fast ein Drittel der Arena am Maschsee wird in der Hand von FC-Fans sein. „Es wird ein echter Schlager. Es ist ausverkauft und ich glaube, 15.000 Kölner fahren mit, das wird richtig cooler Support“, freut sich Hübers. „Auf der anderen Seite steht ebenfalls ein Traditionsverein mit Hannover 96, die auch eine gute Fanbase haben. Das wird von der Atmosphäre stimmungsvoll, wahrscheinlich energiegeladen  - und hoffentlich dann so auch auf dem Platz.“