Die Kölner Anhänger sorgen diesmal für Gelächter, kündigen aber auch neue Aktionen an. Dabei spielt der Verein bereits auf Bewährung.
Konfetti statt PyrotechnikFC-Ultras nehmen DFB auf die Schippe

Die Südtribüne in Müngersdorf im Konfetti-Regen
Copyright: Marius Becker/dpa
Die Aktionen der Ultras haben den 1. FC Köln schon sehr viel Geld gekostet, erst in der vergangenen Woche hatte der DFB eine Strafe in Höhe von 316.400 Euro gegen den Verein ausgesprochen. Doch beim Sieg gegen Münster (3:1) bewies die aktive Fanszene Humor. Die Ultras nahmen zu Beginn der zweiten Halbzeit den Verband auf die Schippe.
Als sich etliche vermummte Fans auf dem Zaun der Südtribüne aufgereiht hatten und dabei Gegenstände in der Hand hielten, erwarteten viele den nächsten Pyro-Eklat. Untermalt worden war die Aktion auch noch mit großen Bannern, unter denen zahlreiche Fans verschwanden, die die Befürchtungen verstärkten. „Eure Strafen zünden nicht…“, stand auf dem ersten Transparent. Als dann das zweite Banner mit der Aufschrift „…sondern wir“ erschien und die Ultras gemeinsam einen Countdown herunterzählten, wurden allerdings keine Bengalischen Feuer oder Rauchtöpfe entzündet, sondern es flog buntes Konfetti durch die Luft. Und das sorgte für viel Gelächter auf den Tribünen in Müngersdorf. „Konfetti ist beim DFB for free, damit kann ich gut leben“, sagte FC-Geschäftsführer Christian Keller mit einem Schmunzeln.
FC spielt auf Bewährung, doch neue Aktion ist wohl nur eine Frage der Zeit
Doch der Sportchef hatte sicherlich auch das dritte und letzte Banner gesehen. Auf diesem stand: „Ein andermal, versprochen!“ Für die Ultras sind die DFB-Strafen Provokationen. Und so muss man wohl damit rechnen, dass es in Kürze schon wieder im FC-Block brennen könnte.
Dabei spielt der FC nach dem Urteil aufgrund der Vorkommnisse vor dem Pokal-Achtelfinale am 4. Dezember 2024 gegen Hertha BSC auf Bewährung. Denn der DFB hatte den FC vor rund einer Woche deutlich gewarnt, dass bei „weiteren gravierenden Pyro-Vorkommnissen“ Sanktionen erwogen werden müssten, die „über eine Geldstrafe hinausgehen“. Übersetzt heißt das: Der DFB droht dem FC bei weiteren drastischen Vergehen mit Zuschauer-Ausschlüssen. Der Klub setzt sich seit Jahren für eine Teillegalisierung von Pyrotechnik ein. Erfolglos, die Fronten sind verhärtet. Insgesamt zahlte der FC in der vergangenen Saison 725.750 Euro für Verfehlungen seiner Fans. In dieser stehen die Kölner bei rund 470.000 Euro. Noch nicht entschieden ist über die Messer-Choreografie im Derby zwischen Köln und Düsseldorf (1:1) am 23. Februar. (LW)