Es war eine bittere 1:2-Niederlage, die Bayer 04 Leverkusen am Samstag gegen Borussia Dortmund hinnehmen musste. Der BVB trat abgeklärt auf, nutzte seine Chancen konsequent und verteidigte diszipliniert. Leverkusen drängte, kombinierte phasenweise sehenswert und kam zu guten Möglichkeiten, doch am Ende fehlte die Wucht im Abschluss. Ein Remis lag im Bereich des Möglichen, der Spielverlauf sprach dafür. Stattdessen zog Dortmund in der Tabelle an den Leverkusenern vorbei. Am Dienstag bietet sich der Werkself jedoch die schnelle Gelegenheit zur Revanche: Achtelfinale im DFB-Pokal, im ausverkauften Signal Iduna Park, erneut gegen den BVB (21 Uhr/ARD und Sky).

Hjulmand fordert Verbesserung

„Es ist ungewöhnlich, innerhalb weniger Tage erneut auf denselben Gegner zu treffen. Auch der Gegner kann nicht alles umwerfen. Grundsätzlich haben sie aber eine klare Spielidee, die sie sehr gut umsetzen. Das macht sie so schwer zu bespielen. Wichtig ist, dass wir die Erkenntnisse aus Samstag mitnehmen und unsere eigenen Themen weiter verbessern. Das macht diese Partie besonders“, erklärt Leverkusens Trainer Kasper Hjulmand. „In vielen Bereichen sind wir absolut auf Augenhöhe“, so der Däne. „Aber am Ende entscheiden die Kleinigkeiten – und genau da müssen wir konsequenter werden. Beide Teams kennen sich in- und auswendig, Überraschungsmomente sind schwer herzustellen. Die Analysen sind gemacht, wir wissen, woran wir arbeiten müssen. Vor allem die letzte Qualität im letzten Drittel muss besser werden.“

Denn die Partie am Samstag zeigte Leverkusens Schwachpunkte schonungslos auf. Flanken und Standards bleiben ein Unsicherheitsfaktor seit Saisonbeginn. Wieder verloren sich im Strafraum die Zuordnungen, wieder herrschte Unruhe in entscheidenden Momenten. Die Treffer von Aaron Anselmino und Karim Adeyemi wirkten wie Neuauflagen früherer Gegentore: kurze Verwirrung, Passivität, ein Schritt zu spät und der Ball landet zweimal per Kopf im Netz.

Erneute Anfälligkeit bei Standards

Obwohl die Abwehrkette mittlerweile gefestigt wirkt. Loïc Badé, Edmond Tapsoba, Robert Andrich, Jarell Quansah und Jeanuel Belocian haben bislang die Abläufe verbessert, verteidigen über weite Strecken sicher und gewinnen wichtige Zweikämpfe.

Doch in einigen kritischen Szenen fehlt die nötige Klarheit. Kleine Aussetzer reichen, um Spiele dieser Größe zu verlieren. Im Umfeld hält sich derweil der Eindruck, Leverkusen sei spielstark, scheitere aber zu oft an Spitzenteams. Gegen Bayern (0:3) und Paris (2:7) gab es Niederlagen, bei Manchester City gelang ein überraschendes 2:0. Die Pleite gegen Dortmund hingegen reiht sich in die Serie von Rückschlägen gegen direkte Konkurrenten ein. Nach der Partie am Dienstag trifft Bayer 04 in den kommenden Wochen noch auf den FC Augsburg, Newcastle United, den 1. FC Köln und RB Leipzig.

1:2 gegen Dortmund

García stark, Badé patzt- die Einzelkritik von Bayer 04

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Patrick Scherer

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„Unser Anspruch ist es, solche Gegner zu schlagen. Wir stehen noch am Anfang und wollen uns weiter steigern. Die kommenden Wochen sind eine großartige Möglichkeit, uns zu zeigen. Wir wollen unseren Fußball weiterentwickeln. Und Siege helfen am besten dabei, die Entwicklung zu beschleunigen“, sagt Hjulmand. Und ein Sieg im Achtelfinale im DFB-Pokal wäre eine immens wichtige Entwicklung, schließlich ist der Pokal für die Leverkusener auch die einzige, realistische Chance, einen Titel in der Saison zu holen.

Der Pokal sei „ein besonderes Turnier“, so Hjulmand: „Wir wollen alles daransetzen, die nächste Runde zu erreichen. Wir haben die Chance, einen Titel zu holen – und etwas zu gewinnen ist enorm wichtig. Diese Ambition müssen wir pflegen. Das ist für den gesamten Klub wichtig. Ich mag die K.-o.-Spiele, diese besonderen Pokalabende.“ Auf lautstarke Unterstützung kann Leverkusen zumindest zählen: Mit nach Dortmund reisen 7100 Fans.

Bayer 04 Leverkusen: Flekken – Quansah, Bade, Tapsoba – Poku, Garcia, Maza, Grimaldo – Hofmann, Tillman – Kofane. – Dortmund: Kobel – Anselmino, Anton, Schlotterbeck –Ryerson, Nmecha, Svensson – Sabitzer, Brandt – Adeyemi, Guirassy. – Schiedsrichter: Tobias Stieler (Sölden/Schwarzwald).